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              Hughes H-1 Racer Replica    (16.02.2003)

- von Gerhard Schmid -

Jim Wright tödlich verunglückt     (17.08.2003)

Gerade war Jim Wright's Replika des berühmten Rennflugzeuges H-1 von Howard Hughes nach einer umfangreicheren Reparatur wieder in sein Element zurückgekehrt und pünktlich zum Jahrestag von Howard Hughes' Rekordflug am 13. September 1935 in Santa Ana, Kalifornien, stand der neue Weltrekord in der Klasse C-1.d auf dem Plan - an dem selben Datum, an dem selben Ort. Am frühen Abend des 4. August startete Jim Wright zu einem Flug mit dem H-1 Racer, in dessen Verlauf er tödlich abstürzte. Augenzeugen berichteten, daß der Motor des H-1 starke Fehlzündungen und klappernde Geräusche von sich gab. Jim Wright steuerte eine für eine Notlandung geeignete Wiese im Midway-Geyser Naturpark an, als er im letzten Teil des Anfluges Menschen auf dem Gelände entdeckte. Im letzten Moment drehte er ab um eine Gefährdung von Personen zu vermeiden. In unlandbarem Gelände schlug die Maschine auf und explodierte. Für Jim Wright kam jede Hilfe zu spät.

Weitgehend unbemerkt von der Europäischen Airshowszene erhob sich am 9. Juli 2002 ein Flugzeug in die den Himmel von Oregon, das zuletzt in den dreißiger Jahren für Aufsehen sorgte. Jim Wright, Pilot und Besitzer der einzigen Hughes H-1 Replica, erweckte mit diesem ehrgeizigen Projekt eine Legende zu neuem Leben.

Rückblick: Der Hughes H-1 Racer war eines der einzigartigen Flugzeuge des berühmten Multimillionärs und Aviators Howard Hughes, der einige Jahre später erneut durch sein gigantisches, aus Sperrholz gebautes, achtmotoriges Flugboot "Spruce Goose" Aufsehen erregte. Das Rennflugzeug H-1 wurde von Howard Hughes und Richard Palmer während mehr al 42.000 Stunden nur zu einem Zweck entwickelt: Höchstgeschwindigkeiten zu erfliegen. Kosten und Mühen wurden dabei nicht gescheut. Umfangreiche Tests, die u. a. im Windkanal stattfanden, ergaben ein für die damalige Zeit sehr fortschrittliches Design. Die Übergänge vom Rumpf zu den Tragflächen waren ebenso wie die Cockpithaube mit weichen Kurven an die Rumpfform angepasst um Luftwirbel zu minimieren. Das Fahrwerk der H-1 - übrigens das erste hydraulische Einziehfahrwerk überhaupt - verschwand beim Einfahren völlig unsichtbar in den Tragflächen. Der Pratt & Whitney R-1535 Twin Wasp Junior Doppelsternmotor leistete 700 PS, kurzfristig waren bis zu 1000 PS erzielbar. Der zweiblättrige Verstellpropeller setzte die Leistung in Vortrieb um. Glenn Odekirk und sein Team wurden mit dem Bau des Flugzeuges beauftragt. Am 13.9.1935 erzielte Howard Hughes mit der H-1 mit 352,322 mph den Geschwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge. Am 19.1.1937 brach er auch den Langstreckenrekord über die Distanz von 2.490 Meilen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 332 mph. Der H-1 Racer war das letzte rein zivile Flugzeug, das Geschwindigkeitsrekorde brach. Das fortschrittliche Design wurde von vielen Flugzeugkonstrukteuren für spätere Projekte übernommen. Berühmte Jagdflugzeuge des zweiten Weltkrieges wie die Focke Wulf FW-190, die Grumman F-6F Hellcat, die Republic P-47 Thunderbolt und die Mitsubishi Zero zeigen einige deutliche Parallelen zur H-1. 1975 wurde der H-1 Racer an das Smithsonian Institut in Washington übergeben wo das Flugzeug noch heute ausgestellt ist.

Die Replica: Jim Wright, Inhaber der Firma Wright Tools, hat sich mit der Replica des berühmten H-1 Racers nicht nur einen persönlichen Traum erfüllt sondern auch die Airshow-Szene um ein einzigartiges Flugzeug bereichert. Zusammen mit einem Team von handwerklich geschickten Enthusiasten entstand so in ca. 7.000 Mannstunden eine fast völlig originalgetreue Replica. Abweichungen entstanden lediglich im Bereich der Avionik aus Sicherheitsgründen. Am 13. September 2002, 67 Jahre nach dem Rekordflug des Howard Hughes, brach Jim Wright am Stead Airfield bei Reno/Nevada mit 306,07 mph den Geschwindigkeitsrekord in der Klasse C-1.d. Innerhalb der wenigen Monate seit die H-1 Replica den Hangar verlassen hat, wurde diese Maschine zu einem der meistfotografierten Flugzeuge überhaupt. Unzählige Presseberichte wurden in wenigen Monaten veröffentlicht.

Der Crash: Am 28. Januar 2003 ließ sich bei der Rückkehr von einem Air-to-Air Fotoflug für ein Aviation-Magazin das rechte Hauptfahrwerk nur noch zu einem Drittel ausfahren. Bei der folgenden "halben Bauchlandung" wurden Propeller und rechte Tragfläche der Maschine beschädigt. Es scheint wie eine Ironie des Schicksals, denn im September 1935 endete auch der originale H-1 Racer nach einer mißlungenen Landung kopfüber in einem Bohnenfeld. Glücklicherweise waren die Schäden nicht allzu schwer und schon im Mai 2003 wird Jim Wright mit seiner H-1 Replica wieder auf Airshows zu bewundern sein.

Mehr Bilder und Infos (in englischer Sprache) finden Sie unter http://www.wrightools.com/hughes/default.htm

H-1 Der Hughes H-1 Racer auf dem Vorfeld im Jahr 1935.
H-1 Das hochbeinige Einziehfahrwerk und die stromlinienförmige Cowling sind deutlich zu erkennen.
H-1 Das Team trifft die letzten Vorbereitungen zum Start.
Howard Hughes Howard Hughes vor seinem Racer.
H-1 Replica Eine der vielen technischen Zeichnungen, die die Grundlage des Nachbaus bildeten.
H-1 Replica Jim Wright startet zusammen mit Jimmy Leeward und seiner P-51 zum Fotoflug.
H-1 Replica Die H-1 Replica ist wie das Original aus Stahlrohren, Sperrholz und Aluminium gebaut.
H-1 Replica Pure Eleganz - die H-1 Replica im Flug.
H-1 Replica Kurz vor der Fertigstellung...
H-1 Replica Wirklich aus jeder Perspektive eine Augenweide...
H-1 Replica Roll-out. Die Sonne spiegelt sich in der blank polierten Aluminiumhaut der H-1 Replica.
H-1 Replica Rückschlag. Zum Glück keine größeren Schäden. Im Mai 2003 wird die H-1 Replica zurückerwartet.
 
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