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Deutsches Museum Flugwerft Oberschleißheim

- von Stefan Schmoll -

Luftfahrzeuge an historischen Standorten zu präsentieren hat einen ganz besonderen Charme. Seit fast drei Jahrzehnten hat das Deutsche Museum im Münchener Norden eine großartige Dependance geschaffen, um einen Teil der Sammlung zu zeigen. Da der Standort auf der Museumsinsel derzeit noch umgebaut wird, sind auch einige Maschinen nach hier verlagert worden, die sonst auf der Isarinsel zu besichtigen sind.

Laufende aktuelle Informationen finden Sie hier auf der Internetpräsenz des Museums: https://www.deutsches-museum.de/flugwerft/

1912 wurde hier in Oberschleißheim die königlich-bayerische Fliegergruppe gegründet, und ein Teil der Originalgebäude beherbergen jetzt die Flugwerft Schleißheim. Einige der hier gezeigten Flugzeuge gehen auch noch regelmäßig in die Luft.

In den Achtziger Jahren drohte die Abrißbirne, aber zum Glück konnten nicht die jetzt unter Denkmalschutz stehenden historischen Gebäude gerettet werden. Es wurde sogar noch ein moderner Hallenkomplex angebaut, der auch architektonisch einen schönen Kontrapunkt setzt.

Die Fokker D.VII gehörte zu den modernsten Jagdflugzeugen im I. Weltkrieg. Das hier gezeigte Exemplar des Deutschen Museum wurde noch bis 1935 von den holländischen Marinefliegern (sic) eingesetzt. In diesem Jahr startete die Messerschmitt 109 zum Erstflug!

Neben dem dauerhaft in Oberschleißheim beheimateten Fieseler Storch D-EAWD hat auch die A-97 ihr zeitweiliges Heim gefunden. Er dürfte aber im kommenden Jahr wieder in die Münchener Innenstadt umziehen.

DOWA 81 ist ein trauriges Stück deutsch-deutscher Geschichte. Anfang der Achtziger Jahre baute eine Familie das Flugzeug, um damit über die Grenze in den Westen zu flüchten. Kurz vor dem geplanten Start wurden sie jedoch entdeckt und verhaftet. Die Maschine überlebte, weil sie den Weg in die "Stasi-Sammlung" gefunden hat. Die Familie wurde nach einer Haftstrafe in den Westen abgeschoben.

Beim Tannkosh-Treffen 2013 hatte der nachgebaute Udet-Flamingo einen Unfall. Zum Glück wurde er aber wieder aufgebaut und ist jetzt wieder flugklar.

Vom Schuldoppeldecker Arado 66 existiert kein komplettes Exemplar mehr. Das hier ausgestellte Wrack wurde 1983 aus dem Starnberger See gefischt, wo es am 9.April 1945 abstürzte. Zwischen 1933 und 1937 wurden knapp 1500 Exemplare gebaut.

Dem 1910 von Karl Vollmoeller konstruierten Eindecker war keine lange Karriere beschieden. Nach einigen Flugversuchen stürzte sein Bruder im August 1910 auf den Canstatter Wasen ab, wobei ein Zuschauer ums Leben kam. Über Umwege kam das nur noch unvollständig erhaltene Flugzeug 1950 zum Deutschen Museum.

Mit dem "Otto Doppeldecker" hat hier in Oberschleißheim alles begonnen. Daher macht es Sinn, dass der Werftverein dieses Gründungsflugzeug der Fliegertruppe nachbaut und in seiner ureigenen Umgebung zeigt.

Der von Hermann Winter Anfang der vierziger Jahre konstruierte "Zaunkönig" war ein Versuchsflugzeug zur Erforschung der Langsamflugeigenschaften von Flugzeugen. Er wurde von den Briten erbeutet du nach dem Krieg in Farnborough ausgiebig getestet. In den siebziger Jahren wurde er von deutschen Enthusiasten gefunden, restauriert und für einige Zeit geflogen, bevor er seinen verdienten Ruhesitz hier im Museum erhielt.

Es war eine tolle Entscheidung der Museumsmacher, die CASA 2.111B in ihren originalen spanischen Farben zu restaurieren und nicht als "Luftwaffen-Heinkel" zu präsentieren. Sie flog bis 1967 bei der spanischen Luftwaffe und dann gleich in ihre Filmkarriere beim berühmten Battle of Britain Film.

Im März 1945 landete ein Pilot mit der Messerschmitt 262 in der neutralen Schweiz. Das Flugzeug wurde konfisziert, aber nicht verschrottet. 1957 wurde die "Schwalbe" vom Schweizer Bundesrat an das Deutsche Museum geschenkt.

Das Flugboot Dornier 24 wurde als Aufklärer geplant, hatte aber auch als Seenotrettungsflugboot eine große Karriere. In Spanien wurden die letzten Exemplare erst 1969 durch modernere Amphibienflugzeuge ersetzt. Die Maschine des Museums stand lange als Gate Guard auf dem Dornier Werksflugplatz Oberpfaffenhofen.

Kaum bekannt ist, dass die berühmte Douglas C-47 auch zu den Gründungsflugzeugen unserer westdeutschen Bundeswehr gehört hat. Die 14+01 wurde noch bis 1976 als Vermessungsflugzeug genutzt, bevor sie ins Museum kam.

Natürlich dürfen auch die Militärjets in der Sammlung nicht fehlen. Zur Zeit sind im modernen Glashangar von Oberschleißheim rund ein Dutzend Maschinen mit Strahlantrieb ausgestellt.

Der Starfighter prägte über viele Jahre die Bundesluftwaffe. Mittlerweile sind auch bereits viele Exemplare des MRCA Tornado ausgemustert worden.

Aus der Zeit, als unsere Luftfahrtindustrie noch Innovationen vorbrachte: Der VTOL Transporter Dornier Do 31 aus den sechziger Jahren ging leider nicht in Serie. 5 Tonnen Fracht oder 36 voll ausgerüstete Soldaten sollte er transportieren.

Die VAK-191B sollte mal die Fiat G-91 als Erdkämpfer und Aufklärer ablösen. Leider kam auch dieser Senkrechtstarter nicht über das Prototypenstadium hinaus.

Ein Einzelstück blieb die LFU 205 aus dem Jahr 1968, eines der ersten aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt Motorflugzeuge. Sie wurde als Forschungsflugzeug eingesetzt und war bis 2017 bei der DLR in Braunschweig im Einsatz.

Die EADS / Boeing X-31 war Anfang der neunziger Jahre eine der wenigen transatlantischen Kooperationen im Flugzeugbau. Sie diente in erster Linie dazu, um die Schubvektorsteuerung (mechanische Lenkung des Abgasstrahls) zu erforschen. Sinn war eine bis dahin nicht gekannte Manövrierbarkeit von Düsenflugzeugen zu erzielen.

Sie war ein echter "Homebuild". Rudolf Kaisers Ka-1 entstand 1950 ? 1952 in seiner Wohnung und war der erste von vielen Mustern des berühmten Segelflugzeugkonstrukteurs. Von der kleinen Ka-1 wurden rund 10 Exemplare im Amateurflugzeugbau nach Kaisers Plänen gefertigt.

Leider fliegt kein Exemplar von den berühmten Horten Nurflüglern mehr. Von dieser Horten IV sind nur die Flügel Original. Das Mittelteil wurde von dem Museumsmachern rekonstruiert.

Fritz Raab konstruierte seinen leichten Motorsegler Krähe Mitte der fünfziger Jahre. Rund 30 Exemplare sind danach meist im Amateurflugzeugbau entstanden. Einige wenige sind noch aktiv. Die ausgestellte D-KORL flog bis 1998 und kam dann hier ins Museum.

Da geht dem Liebhaber von Flugmotoren das Herz auf. Wo sonst sieht man die deutschen High-End Konstruktionen BMW 801TJ, BMW803 und DB610 nebeneinander bestaunen und die technischen Details begutachten?

Der Daimler D.IV a wurde im ersten Weltkrieg in den Einsatz in Riesenflugzeugen konstruiert. Der 6-Zylinder leistete 200 kw und konnte den Propeller über eine Fernwelle antreiben.

Auch ein Daimler, allerdings leistete der DB610 Doppelmotor 2165 kw. Zum Einsatz kam der Motor, der aus zwei gekoppelten DB605 12-Zylinder Motoren bestand, im schweren Bomber Heinkel 177. Ganz problemlos verlief die Kopplung im Alltagsbetrieb nicht, denn umsonst wurde die Heinkel sicher nicht "Reichsfeuerzeug" genannt.

 

 

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