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In "History" erfahren Sie verblüffende Highlights aus der faszinierenden Geschichte der Luftfahrt.

 

Wußten Sie schon...

...dass Otto Lilienthal der erste Serienhersteller für Luftfahrzeuge war? Zugegeben - mit heutigen Flugzeugen war sein "Normalsegelapparat" noch nicht vergleichbar, doch im Jahr 1894 bot dieser einfache, aus Weidenholz und gewachstem Baumwollstoff gebaute Gleiter erstmals die Möglichkeit, sich wie ein Vogel in die Luft zu erheben. Mit einer Spannweite von 6,70 m und einem Gewicht von 20 kg erreichte Lilienthal von seinem 15 Meter hohen "Fliegeberg" in Lichtenfelde bei Berlin immerhin Weiten von 250 m. Eine Verkaufsanzeige mit Bild des fliegenden Lilienthal aus dem Jahr 1895 preist dann das Gleitflugzeug für 500 Mark an. Zitat: Segelapparate zur Uebung des Kunstfluges fertigt die Maschinenfabrik von O. Lilienthal - Berlin S. Köpenickerstrasse 113. Mindestens 9 Exemplare wurden verkauft. Am 9. August 1896 stürzte Lilienthal mit einem Normalsegelapparat aus 15 Metern Höhe ab, am Tag darauf erlag er seinen Verletzungen. Im Jahr 2016 führte das DLR-Institut für Strömungsforschung in Göttingen Untersuchungen zur Unfallursache durch und kam zu dem Schluss, dass die bisherige Anahme, eine Instabilität des Segelapparates, falsch sein dürfte. Tatsächlich wurde Lilienthals Gleiter wohl von einer thermischen Ablösung (damals "Sonnenbö" genannt) erfasst, die einen überzogenen Flugzustand mit anschließendem Strömungsabriss zur Folge hatte. Es gelang Lilienthal nicht, das anschließende Trudeln zu verhindern. Der große Luftfahrtpionier dürfte damit dem ersten Trudelunfall der Luftfahrtgeschichte zum Opfer gefallen sein.

Lilienthal Normalsegelapparat im deutschen Museum München / Flugwerft Schleißheim

Wußten Sie schon...

...dass der einsitzige Jagdbomber HF-24 Marut des indischen Herstellers HAL (Hindustan Aeronautics Limites) unter der Regie von keinem Geringeren als dem berühmten deutschen Konstrukteur Kurt Tank entwickelt wurde? Nach dem zweiten Weltkrieg war es Kurt Tank untersagt, seinen Beruf als Flugzeugkonstrukteur in Deutschland auszuüben. So wanderte er zunächst 1947 nach Argentinien aus, wo er im Auftrag der Regierung Peron bis zu dessen Sturz 1955 Flugzeuge und andere Rüstungsprojekte entwarf. 1956 wanderte Tank nach Indien aus und wurde 1959 Chefkonstrukteur bei Hindustan Aircraft (später HAL), wo er mit der HF-24 Marut einen modernen Jagdbomber entwickelte, der Mach 2 erreichen sollte. Aufgrund zu geringer Triebwerksleistung wurden diese Geschwindigkeiten nie erreicht, dennoch wurden bis 1977 129 Serienflugzeuge gebaut, die u. a. auch im Bangladesh-Krieg 1971 zum Einsatz kamen. Eine der wenigen verbliebenen HF-15 Marut (was übersetzt "Windgeist" bedeutet) ist heute als Leihgabe im Flugzeugmuseum Wernigerode ausgestellt.

Wußten Sie schon...

...dass während des Zweiten Weltkriegs bei den Luftstreitkräften der USA auch ausländische Flugzeugtypen zum Einsatz gekommen sind ?

Es ist ja allgemein bekannt, dass in den USA während des Zweiten Weltkriegs eine enorm hohe Zahl von Militärflugzeugen gebaut worden sind ( über 200.000 Maschinen ! ) Mit diesen Flugzeugen konnten die fliegenden Verbände der amerikanischen Teilstreitkräfte natürlich komplett ausgerüstet werden. Weitgehend bekannt ist ebenfalls die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten damals auch eine große Zahl von Militärflugzeugen aus eigener Produktion an ihre damaligen Verbündeten geliefert haben. So erhielt zum Beispiel die Sowjetunion etwa 15.000 Maschinen aus den USA.

Bei solchen Zahlen ist es ziemlich überraschend, daß die United States Army Air Force ( USAAF ) während des Zweiten Weltkriegs auch eine - allerdings nur vergleichsweise geringe - Zahl von nicht amerikanischen Flugzeugtypen in Dienst gestellt hat. So verwendete die USAAF zum Beispiel Kampfflugzeuge vom britischen Typ Supermarine Spitfire Mk V bei der Operation "Torch" im November 1942 in Nordafrika. Und die in England stationierte 14th Photographic Squadron der USAAF 8th Air Force hat sogar über einen relativ langen Zeitraum ( November 1943 bis April 1945 ) Fotoaufklärer vom Typ Spitfire PR Mk XI für Langstrecken-Aufklärungseinsätze über dem europäischen Festland eingesetzt. Auch von der berühmten zweimotorigen britischen De Havilland Mosquito wurden von der USAAF einige Maschinen als Aufklärer und Wetterbeobachtungsflugzeuge verwendet. Ein weiterer britischer Flugzeugtyp im Dienste der amerikanischen Luftstreitkräfte war die Bristol Beaufighter, von der ab 1943 eine geringe Anzahl von der USAAF als Nachtjäger eingesetzt worden sind.

Aber unter den von der USAAF im Zweiten Weltkrieg eingesetzten ausländischen Flugzeugtypen befanden sich nicht nur ausschließlich britische Maschinen. Mit dem einmotorigen leichten Mehrzweck-Transportflugzeug Noorduyn Norseman war auch ein Flugzeugtyp aus Kanada bei der United States Army Air Force im Einsatz. Ab 1942 bis Kriegsende wurden über 740 Noorduyn Norseman für die amerikanischen Luftstreitkräfte produziert.

Unsere Fotos zeigen ( von oben nach unten ) : Eine Supermarine Spitfire Mk V, eine Supermarine Spitfire PR Mk XI, zwei Fotos einer De Havilland Mosquito, sowie eine Noorduyn Norseman, alle mit den Abzeichen der USAAF versehen. Die Fotos wurden im United States Air Force Museum in Dayton / Ohio aufgenommen.

Wußten Sie schon...

...dass die noch in der früheren Sowjetunion entwickelte und gebaute Yakovlev Yak-40 das kleinste dreistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt ist ? 

Anfang der 1960er Jahre suchte man in der Sowjetunion nach einem Nachfolger für die zweimotorigen Propellerflugzeuge vom Typ Lisunov Li-2 ( einem Lizenbau der berühmten amerikanischen Douglas DC-3 ), welche damals noch in großer Zahl als Passagiermaschinen im Einsatz waren. Yakovlev entwickelte hierauf das Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug Yak-40, welches mit Sitzen für normalerweise 27 ( in Engbestuhlung 32 ) Passagiere ausgestattet ist. Sehr ungewöhnlich für ein so kleines Verkehrsflugzeug ist die Ausrüstung der Yak-40 mit drei Düsentriebwerken. Dies erhöht zwar die Leistungsreserven der Maschine für Starts von unbefestigten Flugplätzen mit Graspiste, sorgt aber auch für einen sehr hohen Treibstoffverbrauch. So ist die Yak-40 wie eingangs schon erwähnt auch heute ( 2011 ) noch das kleinste dreistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt, da alle anderen Flugzeughersteller Verkehrsmaschinen dieser Größenordnung nur mit zwei Triebwerken ausstatten.

Der erste Prototyp der Yak-40 absolvierte 1966 seinen Erstflug und ab 1968 kamen die Serienmaschinen bei der Aeroflot in den Liniendienst. Bis zur Produktionseinstellung im Jahre 1976 wurden über 1.000 Yak-40 gebaut. Ausser in der Sowjetunion kamen Flugzeuge dieses Typs auch in anderen Ländern des damaligen Ostblocks zum Einsatz. Einige wenige Yak-40 wurden sogar in den Westen exportiert, wo sie aber auf Grund des hohen Treibstoffverbrauchs im Linienflugverkehr nicht wirtschaftlich betrieben werden konnten.

Unsere Fotos zeigen ( von oben nach unten ) eine Yakovlev Yak-40 im Static Display der Internationalen Luftfahrtausstellung 1992 in Berlin-Schönefeld, sowie eine Yak-40 der litauischen Fluggesellschaft "Air Lietuva" ( Air Lithuania ) 1999 auf dem Flughafen Köln / Bonn.

Wußten Sie schon...

...dass von der als Flugzeughersteller weltberühmt gewordenen Firma Messerschmitt auch mal einige Jahre lang ein Straßenfahrzeug gebaut worden ist ?

In der Nachkriegszeit wurde von dem deutschen Konstrukteur Fritz Fend ein kleines einsitziges Straßenfahrzeug entwickelt, der "Fend Flitzer". Er konnte das Fahrzeug allerdings nicht selbst in größerer Serie produzieren und wandte sich schließlich an die Firma Messerschmitt, die auf Grund des nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend in Deutschland geltenden Flugzeugbauverbots über freie Kapazitäten in den ehemaligen Herstellungswerken verfügte. Willy Messerschmitt ermöglichte Fritz Fend schließlich den Fahrzeugbau in dem ehemaligen Messerschmitt-Flugzeugwerk in Regensburg. Hergestellt wurde dort ein aus dem einsitzigen Fend Flitzer weiterentwickeltes Dreirad-Kleinfahrzeug mit zwei hintereinanderliegenden Sitzen, der "Messerschmitt Kabinenroller". Die Produktion begann im Jahre 1953.

Im Jahre 1957 zog sich die Firma Messerschmitt aus dem Fahrzeugbau zurück. Die Produktion des Kabinenrollers wurde aber weitergeführt. Fritz Fend hatte hierzu mit einem anderen Unternehmer die Firma "Fahrzeug und Maschinenbau Regensburg GmbH" ( kurz "FMR" ) gegründet und die Fertigungsanlagen in Regensburg übernommen. Über die nächsten Jahre sank jedoch die Nachfrage nach diesem Kleinstfahrzeug, so daß die Produktion des Kabinenrollers im Jahre 1964 eingestellt wurde. Von allen Varianten des Messerschmitt bzw. FMR-Kabinenrollers sind insgesamt etwa 67.000 Stück gebaut worden, darunter auch etwa 1.000 Exemplare einer mit vier Rädern ausgestatteten Version.

Die Messerschmitt-Kabinenroller erfreuten sich in Deutschland Mitte der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre einer beträchtlichen Beliebtheit, da sie in der damaligen Wirtschaftswunder-Zeit für den Mobilitätswunsch der Bundesbürger einen finanzierbaren Kompromiss darstellten : Es handelte sich um das ideale Fahrzeug für Leute, die sich einerseits noch kein "richtiges" Auto leisten konnten und denen andererseits ein Motorrad zu klein und unbequem war.

Unsere Fotos zeigen ein Jagdflugzeug vom Typ Messerschmitt Bf 109, welches während des Zweiten Weltkriegs von Messerschmitt in Regensburg in großer Zahl gefertigt worden ist, sowie Aufnahmen von zwei Messerschmitt Kabinenrollern. Zum Ein- und Aussteigen muß die Kabinenhaube des Fahrzeugs nach rechts hochgeklappt werden - ähnlich wie die Cockpithaube einer Bf 109.

Vor 60 Jahren: Der Jungfernflug der Comet

Am 27. Juli 1949 begann eine neue Ära im Luftverkehr - die de Havilland DH 106 Comet startete als weltweit erstes Passagierflugzeug mit Jettriebwerken in England zum Erstflug.

Als erster einer neuen Epoche hat man es nicht immer leicht. So kam es in den Folgejahren zu einer Serie von tragischen Abstürzen mit zahlreichen Todesopfern, welche sich die Konstrukteure nicht erklären konnten. Ende der vierziger Jahre gab es bereits mehrere Militärtypen mit Strahltriebwerken, jedoch wurde die Comet ähnlich konstruiert wie die Propellerflugzeuge aus jenen Tagen. Durch die wesentlich größere Reisegeschwindigkeit und die höhere Dienstgipfelhöhe wirkten jedoch ungleich stärkere Kräfte auf die Zelle, was schließlich zu den Abstürzen führte.

Als die mit zahlreichen Veränderungen versehe Comet 4 in Dienst gestellt wurde, flogen auch die amerikanischen Muster Boeing 707 und Douglas DC-8 sowie die französische Sud Aviation Caravelle. Auch wenn die letztgenannten kommerziell ungleich erfolgreicher waren als die Comet, so gebührt ihr dennoch ein wichtiger Platz in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.

Um eine der historischen Maschinen zu besichtigen, müssen Sie noch nicht einmal nach Großbritannien reisen - auch die Flugausstellung in Hermeskeil besitzt ein Exemplar dieses weltweit ersten Passagierjets. Auch live können Sie die Comet mit etwas Glück noch erleben: Im britischen Bruntingthorpe http://www.bruntingthorpe.com/aircraft-museum.htm wird eine Comet 4 im flugklaren Zustand gehalten und rollt von Zeit zu Zeit recht schnell über die Bahn. Richtig aktiv können Sie die auf der Comet 4 basierende Nimrod Aufklärerflotte der britischen Royal Navy von Zeit zu Zeit auf einer Airshow bewundern. (Stefan Schmoll)

de Havilland Comet in der Flugausstellung Hermeskeil

Wußten Sie schon...

...dass auch schon mal bemannte Zieldarstellungsflugzeue eingesetzt worden sind, die nicht etwa ein Schleppziel hinterhergezogen haben, sondern auf die beim Übungsschießen direkt geschossen worden ist ?

Die bekannteste Art des Übungsschießens mit Rohrwaffen auf Luftziele ist der Beschuss von Luftsäcken, die von einem Zieldarstellungs- und Schleppflugzeug an einem langen Seil hinterhergezogen werden. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden von den amerikanischen Luftstreitkräften aber auch bemannte Zieldarstellungsflugzeuge eingesetzt, die keine Schleppziele gezogen haben, sondern tatsächlich selbst das Ziel gewesen sind, auf das zu Übungszwecken geschossen wurde.

Es handelte sich hierbei um speziell für diesen Zweck umgerüstete Jagdflugzeuge vom Typ Bell P-63 Kingcobra mit der neuen Bezeichnung "RP-63". Bei diesen RP-63 Kingcobras waren die Bordwaffen ausgebaut worden und die Flugzeuge hatten zum Schutz vor den Übungsgeschossen eine etwa 680 Kilogramm schwere Duralumin-Panzerung bekommen. Für das Übungsschießen auf diese von einem im Cockpit sitzenden Piloten geflogenen Zieldarstellungsflugzeuge wurde eine spezielle Maschinengewehr-Übungsmunition verwendet, deren Geschosse beim Aufprall auf die RP-63 Maschinen zerplatzt sind, ohne größeren Schaden zu verursachen. Wenn die Übungsmunition das Flugzeug getroffen hatte, dann leucheten an der Maschine farbige Lichter auf, welche an die "Gewinn"-Blinklichter an einem Flipperautomaten erinnerten. Dies führte dazu, daß die etwas über 300 zu RP-63 Zieldarstellungsflugzeugen ausgerüsteten Kingcobras den Spitznamen "Pinball" erhielten, in Anlehnung an die englische Bezeichnung für Flipperautomaten ( "pinball machine" ).

Die auf unseren Fotos zu sehende Maschine vom Typ Bell P-63 E Kingcobra steht im National Museum of the United States Air Force in Dayton / Ohio. Dieses Flugzeug ist zwar eigentlich keine von den zu RP-63 Zieldarstellungsflugzeugen umgerüsteten Maschinen, wurde aber zu Ausstellungszwecken mit dem orangefarbenen Anstrich und den Markierungen einer solchen "Pinball"-Maschine versehen. (HS)

Wußten Sie schon...

...dass auch schon mal ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug produziert worden ist, bei dem die beiden Triebwerke auf Pylonen oberhalb der Tragflächen angebracht waren?

Bei strahlgetriebenen Verkehrsflugzeugen ist es ja normalerweise so, dass die Triebwerke unter den Tragflächen befestigt sind, wie zum Beispiel bei den in großen Stückzahlen gebauten Maschinen vom Typ Boeing 737 oder Airbus A 320. Auch das sich die Triebwerke eines Verkehrsflugzeuges alle am Heck befinden ist durchaus normal, wie zum Beispiel bei dem Canadair Regionaljet oder den Maschinen der McDonnell Douglas DC-9 Serie. Auch die Kombination von zwei Triebwerken unter den Tragflächen und einem Triebwerk am Heck wurde bei in großer Zahl gebauten Düsenjets schon verwendet ( McDonnell Douglas DC-10 und Lockheed TriStar ).

In den sechziger Jahren wurde von der VFW ( = Vereinigte Flugtechnische Werke ) in Deutschland aber mit der VFW 614 auch schon mal ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug für bis zu 44 Passagiere entwickelt, bei dem sich die beiden Düsentriebwerke oberhalb der Tragflächen befinden. Mit dieser ungewöhnlichen Triebwerksanordnung sollte bei der Benutzung von unbefestigten Start- und Landebahnen vermieden werden, dass Fremdkörper wie Sand und Steine in die Triebwerke gelangen. Diese Ausrüstung sollte die VFW 614 für den Verkauf in Länder der Dritten Welt interessant machen, wo sich Start- und Landebahnen oft in einem schlechten Zustand befinden und man vor allem in entlegenen Regionen mit derartigen Fremdkörpern, welche besonders von in tiefer Position unter den Tragflächen angebrachten Triebwerken angesaugt werden können, rechnen muss.

Der Erstflug einer VFW 614 fand im Jahre 1971 statt. Die VFW 614 war zwar ein sehr gutes Flugzeug, wurde aber nur in geringer Zahl von Kunden bestellt, so daß die Maschine leider kein wirtschaftlicher Erfolg gewesen ist. Die Produktion wurde daher im Jahre 1977 nach der Fertigstellung von insgesamt nur etwa 20 Maschinen beendet. Flugzeuge vom Typ VFW 614 wurden von drei zivilen Airlines eingesetzt : Der dänischen Cimber Air, sowie den französischen Fluggesellschaften Air Alsace und Touraine Air Transport ( TAT ). Ausserdem befanden sich drei Maschinen vom Typ VFW 614 über einen Zeitraum von 21 Jahren ( 1977 bis 1998 ) bei der Flugbereitschaft BMVg der deutschen Luftwaffe im Dienst.

Unsere Fotos zeigen die einzige VFW 614, die heute ( Stand 2008 ) noch aktiv geflogen wird. Die Maschine wird von dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ( DLR ) als "ATTAS"-Forschungsflugzeug eingesetzt ( ATTAS = Advanced Technologies Testing Aircraft System ). Die Fotos entstanden während der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA 2008 auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. (HS)

Wußten Sie schon...

...dass die Kampfflugzeuge vom Typ General Dynamics F-111 mit einem besonderen Rettungssystem für die aus zwei Mann bestehende Besatzung ausgerüstet sind ?

Während zweisitzige Kampfjets ja normalerweise mit einem individuellen Schleudersitz für jedes Besatzungsmitglied an Bord ausgestattet sind, ist bei der F-111 ( Spitzname "Aardvark" ) das komplette Cockpit als Rettungskapsel ( "Crew Escape Module" ) ausgelegt.

In der F-111 sitzen Pilot und Waffensystemoffizier nebeneinander. In einem Notfall kann jeder von beiden das Rettungssystem auslösen. Hierbei wird dann das komplette Cockpit mit den beiden Besatzungsmitgliedern an Bord mit starken Raketen vom Rumpf der Maschine nach oben weggeschossen und schwebt dann sicher am Fallschirm zur Erde. Um den Aufprall auf dem Boden noch weiter abzudämpfen verfügt das Crew Escape Module über aufblasbare Unterflur-Luftkissen. Bei einem Rettungsausschuss über dem Meer wird das Crew Escape Module nach der Landung mit aufblasbaren Schwimmkissen über Wasser gehalten und dient als Rettungsinsel. Das Crew Escape Module kann nicht nur während des Fluges, sondern auch bei null Höhe und null Geschwindigkeit ( also unter "Zero-Zero"-Bedingungen ) eingesetzt werden.

Unsere Fotos zeigen Kampfflugzeuge vom Typ General Dynamics F-111 der Royal Australian Air Force, sowie ein F-111 Crew Escape Module, welches im U.S. Air Force Museum in Dayton / Ohio ausgestellt wird. Es wurde am 19. Oktober 1967 als erste solche Rettungskapsel während eines echten Notfalls mit einer F-111 benutzt. Das Auslösen der Rettungskapsel erfolgte in einer Höhe von etwa 8.500 Metern und beide Insassen überlebten die Fallschirmlandung in dem Crew Escape Module unverletzt ! (HS)

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...dass im Vietnam-Konflikt die Lockheed Super Constellation auch als fliegende Rundfunkstation verwendet wurde? Bereits seit den frühen 50er Jahren wurde die Constellation unter der Bezeichnung WV-2 bei der US NAVY und als RC-121C bei der US Air Force zur Küstenüberwachung eingesetzt. Diese Einsatzbereiche wurden während des Vietnam-Krieges ausgebaut, zeitweise waren 25 verschiedene Versionen der mit mehr als sechs Tonnen Elektronik vollgepackten Maschinen im Einsatz. 1962 erschien erstmals die EC-121 mit dem drehbaren Radom, das noch heute charakteristisch für die "AWACS"-Flugzeuge ist. Der Einsatz als fliegende Sendestation dürfte jedoch zu den ungewöhnlichsten Verwendungen zählen. Auf diesem Wege konnte das TV- und Radioprogramm des amerikanischen Soldatensenders AFN (American Forces Network) ungestört von feindlichen Einflüssen zuverlässig gesendet werden - von der hoch über Vietnam kreisenden Super Constellation. (GS)

EC-121

Wußten Sie schon...

...welche eindrucksvollen militärischen und zivilen fliegerischen Leistungen den deutschen Luftfahrtpionier Gunther Plüschow zunächst im Ersten Weltkrieg und dann später auch noch am Ende der zwanziger Jahre berühmt gemacht haben ? Sehen Sie hierzu unser >>> Special Gunther Plüschow

Wußten Sie schon...

...dass der Neuseeländische Luftfahrtpionier George Bruce Bolt erstmals Flugzeuge zur Anfertigung von Luftbildfotografien verwendete? Geboren 1893 in Dunedin (NZ), gründete George Bolt 1910 den Canterbury Aero Club, wo er mit weiteren Enthusiasten Gleiter baute. 1912 benutzte er diese frühen Segelflugzeuge für seine ersten Luftaufnahmen. In den folgenden Jahren machte George Bolt mehrfach durch durch fliegerische Höchstleistungen wie einen Langstreckenflug von Auckland nach Wellington in 5:06 Stunden (1918) und einen Höhenrekord (1919). Im selben Jahr war er der erste Postflieger Neuseelands. George Bolt blieb nach Einsätzen als Pilot der RAF und RNZAF im zweiten Weltkrieg zeitlebens der Luftfahrt verbunden. Er starb 1963.

Wußten Sie schon...

...dass der Airbus A340-600 mit einer Länge von 75,30 m eines der längsten Verkehrsflugzeug der Welt ist? Dabei bietet die Kabine eine nutzbare Länge von knapp 61 Metern. In der Passagierversion finden hier bei Drei-Klassen-Konfiguration 380, in der Zwei-Klasssen-Bestuhlung sogar bis zu 419 Personen Platz. Das maximale Abfluggewicht dieses Passagierjets der Superlative beträgt 380 t. Bis Februar 2007 waren 74 A340-600 ausgeliefert, 121 Maschinen dieses Typs wurden bisher bestellt.

Short Sunderland

A340-600

Wußten Sie schon...

...dass im Zweiten Weltkrieg auf britischer Seite auch ein Jagdflugzeug zum Einsatz gekommen ist, welches über keinerlei nach vorne gerichtete Waffen verfügt hat ? >>> Special Boulton Paul Defiant



Wußten Sie schon...

...dass bei der berühmten Berliner Luftbrücke 1948 - 1949 auch Flugboote vom Typ Short Sunderland zum Einsatz kamen. Als Landeflächen dienten die Havel und der Wannsee. Die großen, viermotorigen Maschinen transportierten u. a. Säcke mit Speisesalz zur Versorgung der eingeschlossenen Berliner Bevölkerung mit dem wichtigen Mineral. Für diese Güter waren die Sunderland besonders geeignet, da das Salz bei dem seewasserfesten Flugboot im Gegensatz zu den Landflugzeugen keine Korrosion verursachte.

Short Sunderland

Short Sunderland

Flugzeugführer im dritten Reich - Ausbilder und Ausbildung 1934-1945          >>> ein Interview mit Arthur Hohe
Nachdem im Jahr 2005 das 50-jährige Bestehen der heute noch bestehenden `Lufthansa´ gefeiert worden ist, sollten wir den 6. Januar 1926 nicht vergessen. An diesem Tag fand die Gründungsversammlung zur nationalen Einheitsfluggesellschaft, der `Deutschen Luft Hansa AG´ statt. Die `Junkers Luftverkehr AG´ und der `Deutsche Aero Lloyd´ gingen in die neue Gesellschaft auf. Das berühmte Symbol - der aufstrebende schwarze Kranich - übernahm die neue Gesellschaft von der in die `Aero Lloyd´ aufgegangene `Deutsche Luft-Reederei´. Die Farben Blau und Gelb waren die Hausfarben der Junkers Luftverkehr sowie der großen Reedereien Hapag und Norddeutscher Lloyd. Nachdem anläßlich der Leipziger Messe von 28. Februar bis 04. März ein Flugsonderdienst stattgefunden hat, begann der offizielle Liniendienst der neuen Gesellschaft am 6. April 1926. Neben den Mitarbeitern übernahm die Deutsche Lufthansa natürlich auch die Flotten ihrer Vorgängergesellschaften. Und so begann für 165 Flugzeuge von 19 unterschiedlichen Mustern das neue Leben unter dem Kranich. Der wichtigste Flugzeugtyp war mit 50 Maschinen die berühmte Junkers F13. Aber auch Dornier Wal Flugboote, Fokker F II sowie entmilitarisierte Doppeldecker von Rumpler , AEG oder LVG bestimmten die Anfangsjahre der Gesellschaft. Ju 52
Wußten Sie schon...

...dass die Gö 3 "Minimoa" das erste Leistungssegelflugzeug der Welt war, das in Serie gebaut wurde? In den 20er und 30er Jahren erlebte der Segelflug eine unglaublich rasante Entwicklung. Innerhalb weniger Jahre wurden aus stoffbespannten Besenstielkonstruktionen, die gerade für einen Gleitflug von wenigen Sekunden genügten, die Hochleistungssegler, mit denen Streckenflüge ohne Zwischenlandung über hunderte Kilometer und Weltrekorde im Dauerflug mit mehr als 55 Stunden geflogen wurden. Als Martin Schempp nach seiner
Rückkehr aus den USA 1935 mit Wolf Hirths Unterstützung in Göppingen seine Firma Sportflugzeugbau Schempp (ab 1938 Schempp-Hirth) gegründet hatte, wurde, nach der Gö 1 "Wolf" und dem Doppelsitzer Gö 2, aus dem Rekordflugzeug "Moazagotl", das ein Einzelstück blieb, die in der Spannweite um 3 m verkleinerte "Minimoa" (=Miniatur Moazagotl) abgeleitet. Alle vier waren Konstruktionen von Wolf Hirth, der dazu wertvolle Ratschläge von Dr. Friedrich Wenk bekommen hatte. Von Juli 1935 bis August 1939 wurden 110 Stück dieses formschönen Mitteldeckers mit seinem charakteristischen Knickflügel in Holzbauweise mit sperrholzbeplanktem Rumpf und stoffbespannten Flächen gebaut. Heute existieren noch drei flugfähige Exemplare. (G. Schmid / K. Kössler)

Gö 3

Gö 3 Minimoa

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...daß die Flugzeugmuster Bf 108, 109 und 110 bei der Luftwaffe bis zum Schluß nur so und nie mit "Me" bezeichnet wurden? Es gibt keine einzige Dienst- oder Druckvorschrift wie Flugzeughandbuch, Bedienungsanleitung, Exerzierkarte, Ersatzteilliste usw. bis hin zur letzten Ausführung der Bf 109, der K-14, welche mit "Me" aufwarten könnte. Der Grund dafür ist in einer internen Anweisung des damaligen Oberstabsingenieurs Roluf Lucht vom 8. November 1935 zu suchen, in dem er alle in seinem Bereich (Technisches Amt des RLM, LC II) weisungsgebundenen Dienststellen aufforderte, "Schriftstücke der Bayerischen Flugzeugwerke, deren Inhalt die überholte Bezeichnung Me statt Bf aufweist, als nicht angenommen mit einem entsprechenden Hinweis an die Firma zurückzusenden". Als Begründung für diese Maßnahme nannte er die Notwendigkeit, eine einheitliche Behandlung der Typenbezeichnungen der von dieser Firma hergestellten Flugzeugmuster zu gewährleisten. So blieb es bei den genannten drei Mustern bei Bf, sogar nachdem die BFW im Jahre 1938 in die Messerschmitt AG umgewandelt worden waren. Die Bezeichnung "Me" wurde erst für alle nach diesem Zeitpunkt entwickelten Muster verbindlich. Das erste war die Me 210. (Karl Kössler)

Wußten Sie schon...

...daß die sogenannte RLM-Muster- oder Typenliste gar nicht von diesem Amt stammt, sondern von ihm lediglich übernommen und fortgeführt worden ist? Um dem bis dahin herrschenden Wirrwarr bei den Musterbezeichnungen der Flugzeuge bei den einzelnen Firmen ein Ende zu bereiten, hatten bereits 1929/30 Gespräche stattgefunden, bei denen wohl das Heereswaffenamt im Reichswehrministerium die treibende Kraft gewesen ist. Unter Beteiligung einer Reihe weiterer Institutionen, aber auch der Luftfahrtindustrie, einigte man sich auf den Ersatz der bisher von den Firmen frei gewählten Bezeichnungen durch nun einheitlich festgelegte nach dem Vorbild der bis dahin nur von Dornier und Rohrbach verwendeten Firmenkürzel Do bzw. Ro. Alle Firmen hatten in Zukunft neu entwickelte Muster mit den ersten beiden Buchstaben ihres Firmennamens zu bezeichnen, zu denen eine nun von einer Zentralstelle zugeteilte mindestens zweistellige Zahl kam, die stets nur einmal vergeben wurde. Für die Firmenkürzel galt, daß der erste Buchstabe groß, der zweite aber, unabhängig von der Herkunft, stets klein geschrieben werden mußte. So war z.B. die Firmenbezeichnung bei Focke-Wulf Fw, die der Bayerischen Flugzeugwerke Bf. Die niedrigste, bei 10 beginnende Nummernreihe erhielt die Firma Dornier zugeteilt. Sie ging bis 26. Die ersten, nach dem neuen Verfahren bezeichneten Flugzeugmuster waren z.B. die Ar 64, Do 10, Fw 44, He 42, Ju 52 und Kl 31, alles Flugzeuge, die bereits bis zu 3 Jahren vor der Schaffung des RLM (Mai 1933) entstanden und geflogen sind. (siehe auch Jet & Prop 1/03). (Karl Kössler)

Wußten Sie schon...

...daß die Etrich "Taube", eines der ersten erfolgreichen Motorflugzeuge, ihre Flügelform dem Samen einer Pflanze verdankt? Zanonia Alsomitra Macrocarpa ist die lateinische Bezeichnung eines im südostasiatischen Raum heimischen tropischen Kürbisgewächses, das sich an Bäumen lianenartig bis zu einer Höhe von 30 Metern emporrankt. Die Samen dieser Pflanze gleichen einem "Nurflügel" mit ca. 15 cm Spannweite und weisen eine Gleitzahl von ca. 1:10 auf. Es gelingt den Samen bei Windstille, bis zu 300 Meter weit zu segeln. Das auffallend stabile Flugverhalten dieser Samen fiel auch Igo Etrich (1879-1967) ins Auge und er ließ diese Entdeckung erfolgreich in das Tragflächendesign seiner berühmten "Taube" einfließen. (G. Schmid)

Etrich "Taube"

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...daß der erste bemannte Raketen-Senkrechtstart in Deutschland erfolgte? Lothar Sieber, eigentlich Pilot eines Kampfzonentransporters Arado 232, wurde im Dezember 1944 als Einflieger zu der Firma Bachem in Waldsee versetzt, wo er die Erprobung des neuen Raketenjägers Ba 349 "Natter" vorantreiben sollte. Mit der fantastischen Steigleistung von 11.300 m/min sollte die "Natter" als Abfangjäger gegen einfliegende Bomber Verwendung finden. Am 1. März 1945 erfolgte der einzige bemannte Start einer "Natter" und zugleich der erste bemannte Raketen-Senkrechtstart der Welt. Nach einer Flugzeit von nur 55 Sekunden, bei der eine Geschwindigkeit von über 1000 km/h erreicht wurde, stürzte die Natter steil zu Boden. Lothar Sieber verlor hierbei sein Leben. Er geht als einer der ersten Raumfahrtpioniere und als erstes Opfer der bemannten Raumfahrt in die Geschichte ein. Von der "Natter" wurden bis Kriegsende 40 Maschinen gebaut, zum Einsatz kamen sie jedoch nicht mehr. (Torsten Mörke)

Wußten Sie schon...

...wie fortschrittlich Flugmotoren bereits im Jahre 1942 waren? Als Beispiel soll hier der u.a. in der Messerschmitt Bf 109 eingebaute Daimler Benz DB 605 dienen. Die Firma Daimler Benz ist im Jahre 1926 durch die Fusion der Firmen Daimler und Benz entstanden. Beide Firmen haben bereits im ersten Weltkrieg reichlich Erfahrung im Bau von Flugmotoren gesammelt, so wundert es kaum, dass die Zusammenarbeit sehr fortgeschrittene Motoren hervorbrachte. Der DB 605 ist eine Weiterentwicklung des DB 601 Motors. Es handelt sich um einen V12 Reihenmotor mit hängenden Zylindern und von 33,9 auf 37,5 Liter vergrössertem Hubraum. Während die A-Version noch 1475 PS leistete, konnte dieser Wert schliesslich bis auf 2000 PS gesteigert werden. Diese Leistungen wurden bereits bei nur 2.800 U/min. und einem Gesamtgewicht von nicht ganz 800 KG (inkl. Schmierstoff und Kühlwasser) erreicht. Möglich machte dies eine Benzin-Direkteinspritzung und ein einstufiger Turbolader, Technologien die auch heute noch aktuell sind. Motoren dieser Baureihe sind häufig in Flugzeugmuseen ausgestellt. Unser Tipp: Das Luftfahrtmuseum Laatzen/Hannover. Dort können sie die Entwicklung vom DB 601 zum DB 605 an Originalstücken nachverfolgen. Auch ein DB 603 ist vorhanden, allerdings nur aus einer Bruchbergung stammend. (Torsten Mörke)

DB 605

Daimler-Benz

DB 605

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...daß der deutsche Bomber Arado Ar 234 das erste vierstrahlige Flugzeug der Welt war? Der noch mit Landekufen ausgestattete Prototyp Ar 234 V-8 mit dem Stammkennzeichen GK+IY hob am 4. Februar 1944 mit Versuchspilot Ubbo Janssen am Steuer vom Flugplatz Alt-Lönnewitz zum Erstflug ab. Der von vier BMW 003 Turbinen angetriebene Vorläufer der späteren C-Serie benötigte zum Rollen am Boden einen dreirädrigen Startwagen, der sofort nach dem Abheben der Maschine ausgelöst wurde und am Boden zurückblieb. Die Serienflugzeuge der C-Serie verfügten dann über ein Einziehfahrwerk (Foto). (GS)

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...daß eines der erfolgreichsten Triebwerke, das General Electric J-79 über 17.000 Mal gebaut wurde? Bereits 1952 wurde bei General Electric von dem Deutschstämmigen Gerhard Neumann mit der Entwicklung dieses Triebwerks begonnen. Ausgelegt war es als Einwellen-Hochdruck-Axialturbiene mit 17stufigen Verdichter, dreistufiger Antriebsturbine und 10 Brennkammern. Für den europäischen Markt wurde das J-79 in Kooperation der deutschen Firmen BMW Triebwerksbau (heute MTU), der belgischen Firma Fabrique Nationale sowie der italienischen Firma Fiat Aviazione ab 1970 in Lizenz gebaut. Mehr als 30 Jahre fand das J-79 Verwendung, unter anderem in berühmten Flugzweugen wie der F-104 Starfighter, F-4 Phantom und der B-58 Hustler. (Torsten Mörke)

J-79

GE J-79



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...daß der sprichwörtlich Begriff "08/15" aus der Zeit des ersten Weltkriegs stammt? Bereits im Jahre 1908 wurde bei der Firma Spandau mit der Entwicklung eines neuen Machinengewehrs begonnen. Diese Entwicklung hat sich noch bis 1915 fortgesetzt, bis das neue Gewehr unter der Bezeichnung "08/15" in die Serienfertigung ging. Mit über 130.000 gebauten Exemplaren hat sich das Gewehr schnell zur Standardwaffe gemausert. Im Sprachgebrauch der Soldaten hat sich somit der Name des Gewehrs für alle alltäglichen und normalen Dinge eingebürgert. Auch nach dem Krieg hielt man an dieser Redewendung fest. Fast alle Deutschen Flugzeuge aus jener Zeit waren mit dem "08/15" ausgestattet!  (Torsten Mörke)

08/15

08/15



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daß die britische de Havilland Mosquito, eines der herausragendsten Flugzeuge des Zweiten Weltkrieges, eine Holzkonstruktion war? Die Mosquito wurde als Nachfolger der veralteten Bristol Blenheim entworfen. Nachdem das Projekt der Mosquito im Jahre 1938 vom britischen Air Ministry abgelehnt wurde, da die Holzbauweise längst als überholt galt, wurde das Projekt im Dezember 1939 wieder aufgegriffen. Grund hierfür war die kriegsbedingte Verknappung an Aluminium. Im November 1940 flog die erste Mosquito und bereits nach kurzer Zeit bewies die schlanke Holzmaschine mit ihren beiden Rolls Royce Merlin Motoren ihre enormen Fähigkeiten. Beweglich wie ein Jäger schleppte sie die Bombenlast eines mittleren Bombers, als Aufklärer flog sie schnell und unerreichbar hoch für feindliche Jäger und mit Radar ausgestattet fand die schnelle Maschine auch Verwendung als Nachtjäger. Bis zum Jahr 1945 wurden von der "Notlösung" de Havilland Mosquito 7.781 Stück produziert.

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daß am Nachmittag des 6. September 1976 die MiG-25 "Foxbat", eines der bestgehüteten Geheimnisse der Sowjets im kalten Krieg, den Westmächten im wahrsten Sinne des Wortes "als Geschenk in die Hände fiel"? Viktor Belenko, ein Elite-Pilot der Sowjetischen Luftwaffe, verließ mit seiner streng geheimen MiG-25 den russischen Luftraum und flog nach Japan, wo er auf dem City Commercial Airport von Hakodate vor hunderten verblüfften Zuschauern auf westlichem Territorium landete. Sein Treibstoffvorrat nach der Landung hätte noch eine Flugzeit von 30 Sekunden zugelassen. Die USA hatten somit die einmalige Gelegenheit, das zum damaligen Zeitpunkt wohl geheimste Kampfflugzeug des Ostens eingehend zu studieren. Bis zum Jahre 1975 hatte die erstmals 1967 in Moskau vorgestellte Maschine 18 Weltrekorde in verschiedenen Disziplinen erflogen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3.000 km/h und einer Gipfelhöhe von mehr als 36.000 m stellte die als Abfangjäger und Höhenaufklärer konzipierte Maschine u. a. ein Gegenstück für die amerikanische SR-71 "Blackbird" dar.

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daß die britische Royal Air Force (RAF) im zweiten Weltkrieg mehr als 150 Frauen als Überführungspilotinnen einsetzte? Sie waren die ersten Pilotinnen im britischen Militär. Von 1940 bis 1945 wurden von der Air Transport Auxiliary Association (ATA) 309.011 Flugzeuge auf dem Luftweg von den Fabriken zu den RAF Stützpunkten überführt. 147 verschieden Flugzeugtypen wurden von den Pilotinnen überführt. Die meisten Flugzeuge waren dabei weder mit Instrumenten noch mit Waffen ausgestattet. Diana Barnato Walker (unteres Bild) flog als Class IV Pilot 46 verschiedene Bombertypen von der Avro Tutor über Bristol Blenheim bis zur Vickers Wellington. Außerdem überführte sie 260 Spitfires (50 mehr als jeder andere ATA Pilot). Die Südafrikanerin Jackie Moggridge erwarb ihre Pilotenlizenz mit 16, ihre Mutter schwindelte ein höheres Alter vor. 1940 kam sie zur ATA (auch ihr Fluglehrer unterstützte den Schwindel mit dem Alter). Bis 1945 überführte sie 1.500 Flugzeuge von 86 verschiedenen Typen und damit 200 Maschinen mehr als jeder andere ATA Pilot. Die Liste der Superlative ließe sich unendlich verlängern. Zweifelsohne haben die mutigen Frauen der ATA maßgeblich zum Erfolg der Royal Air Force beigetragen.

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daß während des Zweiten Weltkrieges in Australien innerhalb von nur fünf Monaten ein komplettes Jagdflugzeug entwickelt und gebaut wurde? So geschehen 1942, als für Australien die Gefahr einer japanischen Invasion bestand. Die Royal Australian Air Force hatte damals nur sehr wenige Kampfflugzeuge und brauchte daher sehr schnell ein modernes leistungsfähiges Jagdflugzeug um der japanischen Bedrohung begegnen zu können. So wurde bei der Commonwealth Aircraft Corporation (CAC) innerhalb weniger Wochen auf dem Reißbrett die CAC Boomerang entworfen. Der Entwurf wurde akzeptiert und innerhalb von 3 Monaten wurde der erste Prototyp gebaut, er hatte seinen Erstflug am 29. Mai 1942. Um Zeit zu sparen wurden bei diesem "Panic Fighter" viele Komponenten des Schulflugzeugs CAC Wirraway verwendet. Bis 1945 wurden 250 Flugzeuge des Typs Boomerang in verschiedenen Versionen gebaut. Da die Royal Australian Air Force zwischenzeitlich amerikanische und britische Jagdflugzeuge geliefert bekommen hatte, wurde die Boomerang im Kriegsschauplatz Pazifik nur selten in ihrer eigentlichen Rolle als Jagdflugzeug eingesetzt, was zu der kuriosen Tatsache führt, daß die Boomerang als das einzige Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs gilt, welches kein feindliches Flugzeug abgeschossen hat. Aber da die Boomerang ein gut durchdachtes und sehr robustes Flugzeug mit außergewöhnlich guter Manövrierfähigkeit war, wurde sie gerne und reichlich bei anderen Kampfaufgaben verwendet und bewährte sich im Kampfeinsatz vor allem als Jagdbomber, Zielmarkierungsflugzeug und Aufklärer. Das Foto zeigt eine Commonwealth Aircraft Corporation Boomerang im Royal Australian Air Force Museum Point Cook (www.raafmuseum.com.au)

CAC Boomerang

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daß die Tupolew Tu-114 das schnellste Turboprop-Flugzeug der Welt ist? Als die Tu-114 1957 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war sie mit bis zu 220 Sitzplätzen das größte Verkehrsflugzeug der Welt. Als Weiterentwicklung des 1955 vorgestellten Langstreckenbombers Tu-95 mit dem NATO-Codename "Bear" erreichte die Tu-114 am 9. April 1960 mit einer Nutzlast von 25 Tonnen über einen geschlossenen Rundkurs von 5000 km eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 877,21 km/h. In den sechziger Jahren waren 32 Tu-114 die Flaggschiffe der Fluglinie AEROFLOT. Die Bilder zeigen: Tu-95 "Bear" (oben) und Tu-114 (unten).

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daß American Airlines die größte Airline der Welt ist? Mit 974 Flugzeugen bietet die "AA" mehr als dreimal soviele Maschinen wie die deutsche Lufthansa (303) auf. Aus der Fusion mehrerer kleiner Fluggesellschaften um die Robertson Aircraft Corporation of Missouri, deren erster planmäßiger Flug am 15. April 1926 von keinem geringeren als dem berühmten Charles Lindbergh gesteuert wurde, entstand 1934 das Unternehmen American Airlines. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas/Fort Worth (Texas) beförderte 1999 auf seinem 40 Länder mit 163 Städten (plus 139 US-Ziele der Regionalflugtochter American Eagle) umfassenden Streckennetz nicht weniger als 84,7 Millionen Passagiere. Jeden Tag starten die Maschinen der AA und der American Eagle zu mehr als 4.500 Flügen. Über 10.000 Piloten stehen in den Diensten der größten Fluggesellschaft der Welt.  

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daß sich die Firma Aerocar in den 50er Jahren mit der Entwicklung eines "fliegenden Autos" beschäftigte? Der erste Prototyp wurde im Oktober 1949 fertiggestellt. Das Modell Aerocar I erhielt die Luftverkehrszulassung am 13. Dezember 1956. Vom Modell Aerocar I wurden insgesamt fünf Exemplare gebaut. Es folgte das weiterentwickelte Modell III, bei dem Tragflächen und Rumpfhinterteil im abmontierten Zustand als Anhänger hinter der (PKW)-Kabine gezogen wurden. Das zweisitzige Modell III absolvierte seinen Erstflug im Juni 1969.  Aerocar-Konstrukteur Taylor arbeitete anschließend noch am Modell IV, einer viersitzigen Variante das Aerocar, die jedoch aufgrund veränderter Zulassungsbedingungen und zu hohem Gewicht das Zulassungsverfahren der US-Luftfahrtbehörde nicht erreichte.

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daß der Deutsche Gustav Weißkopf möglicherweise bereits zwei Jahre vor den Gebrüdern Wright den ersten Flug mit Motorkraft schaffte? Der aus Leutershausen in Franken stammende Gustav Weißkopf war in die USA ausgewandert, wo er sich "Gustave Whitehead" nannte. In Bridgeport, Connecticut, soll er nach Aussagen von Zeitzeugen mit seinem selbstgebauten und selbstgesteuerten "Apparat Nr. 21" 800 Meter weit geflogen sein. Im Gegensatz zu dem zwei Jahre später folgenden Flug der Gebrüder Wright existiert jedoch über Weißkopfs Flüge keine Dokumentation. Um Klarheit zu schaffen baute die "Flughistorische Forschungsgemeinschaft Gustav Weißkopf" in Leutershausen den Flugapparat Nr. 21 originalgetreu nach. Mit Unterstützung der EADS in Manching wurde das Fluggerät untersucht und erprobt. Dennoch kann bis heute nicht mit absoluter Gewißheit bestätigt werden, daß der "Apparat Nr. 21" auch tatsächlich flog. Aber auch das Gegenteil konnte nicht bewiesen werden und so ist es nach wie vor nicht auszuschließen daß dem Deutschen Gustav Weißkopf die Ehre für den ersten Motorflug gebühren könnte. Bilder von oben nach unten: Gustav Weißkopf - der von ihm konstruierte Motor seines Flugapparates - der Flugapparat Nr. 21.

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daß der Franzose Louis Blériot am 25. Juli 1909 den Ärmelkanal überflog? Noch zwei weitere Wettbewerber bemühten sich, den von Lord Northcliffe, dem Eigentümer der Tageszeitung Daily Mail, ausgesetzten Preis zu erhalten. 1.000 britische Pfund winkten dem Ersten, der den Ärmelkanal mit einem Flugzeug überfliegen sollte. Neben Louis Blériot mit seinem Eindecker Blériot XI warteten noch Hubert Latham mit seinem Antoinette-Eindecker und Charles, Herzog von Lambert mit seinem Wright-Wissant-Doppeldecker an der französischen Kanalküste bei Les Baraques nahe Calais auf geeignetes Wetter. Latham, der am Morgen des 19. Juli als erster startete, mußte auf halber Strecke mit Motorschaden notwassern. Louis Blèriot startete am frühen Morgen des 25. Juli ohne Kompaß auf die 36,5 km lange Strecke über den Kanal nach Dover. Nach 37 Minuten Flugzeit landete er bei starkem Wind in der Ortschaft Northfall Meadow. Bei der Landung auf einer abschüssigen Wiese brach der Propeller und das Fahrwerk wurde beschädigt. Blériot kam mit leichten Blessuren davon. Letham konnte wegen starken Windes erst zwei Tage später starten und mußte erneut mit Motorschaden notwassern. Der Herzog von Lambert verzichtete auf seinen Antritt.

Blériot XI

Die Blériot XI. Oben ein Originalfoto, unten eine Replica

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daß die legendären "Flying Tigers" anfangs belächelt und als "disziplinloser Haufen" verspottet wurden? Im September 1941 begann die American Volunteer Group (A.V.G.) in Rangoon mit dem Training. Claire L. Chennault, ein pensionierter Major des Air Corps und seit 1937 Berater der Chinesischen Luftwaffe, hatte den zivilrechtlichen Vertrag mit der A.V.G. vorbereitet und im Dezember 1941 war es so weit. Die "Flying Tigers", eine bunt zusammengewürfelte Truppe von etwa 100 Piloten und 200 Mann Bodenpersonal, die keinen Wert auf korrekte  Dienstuniform, militärische Umgangsformen und tägliches Rasieren legte, begann mit Jagdflugzeugen vom Typ Curtiss P-40B die Japanische Luftwaffe abzuwehren, die zu dieser Zeit permanente Angriffe auf China und Burma flog. Sieben Monate später waren alle Zweifler und Spötter eines besseren belehrt. Obwohl die "Flying Tigers" weder Nachschub an Piloten noch zufriedenstellenden Nachschub an Ersatzteilen für ihre Maschinen bekamen, beendeten sie im Juli 1942 ihre Mission mit 286 abgeschossenen japanischen Flugzeugen bei 12 eigenen gefallenen bzw. vermissten Piloten. Die "Flying Tigers" haben ihrem Markenzeichen, den gefletschten Tigerzähnen an der Nase ihrer Flugzeuge alle Ehre gemacht und gingen in die Geschichtsbücher ein.

Flying Tigers

P-40 Flying Tiger

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daß am 20. November 1980 erstmals ein bemanntes Solarflugzeug selbständig startete, flog und landete? Dr. Paul MacCready hatte schon in den Jahren zuvor mit seinen ultraleichten Muskelkraftflugzeugen "Gossamer Condor" und "Gossamer Albatros" auf sich aufmerksam gemacht. Dr. MacCready baute also mit dem "Solar Challenger" ein Flugzeug, das incl. der Pilotin Janice Brown nur 133 kg wog. Dennoch solle es mit +5/-3 g belastbar sein. 1.628 Solarzellen lieferten die Energie für den Antrieb. Am 20.11.1980 fand dann in El Mirage (Kalifornien) der Erstflug statt. Der erste Flug dauerte 2 Minuten und 50 Sekunden. Wenig später wurde bei einem 8 Stunden und 19 Minuten dauernden Flug eine Höhe von 4.358 m erreicht. Am 7. Juli 1981 überquerte eine von Stephen Ptacek gesteuerte "Solar Challenger" in 5 Stunden und 25 Minuten den Ärmelkanal und erreichte dabei Höhen von bis zu 3.657 m.   In den vergangenen Jahren baute die NASA mit dem "Solar Pathfinder" ein unbemanntes, ferngesteuertes Forschungsflugzeug, das mit Solarenergie theoretisch über Wochen, Monate und vielleicht Jahre in der Luft bleiben kann. "Solar Pathfinder" soll sich dabei in Höhen von über 80.000 ft, das sind ca. 24.000 m bewegen und auch Aufgaben übernehmen, die derzeit noch von Satelliten bewältigt werden. Die bisherigen Flüge in Höhen von über 70.000 ft. verliefen vielversprechend.  



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daß die U.S.-NAVY in den 30er Jahren Luftschiffe als Flugzeugträger benutzte? Es handelte sich dabei um die Luftschiffe USS Akron und USS Macon. Wie auch die modernen Flugzeugträger der heutigen Zeit sollten die Luftschiffe an das Krisengebiet heranfliegen und den Jagdflugzeugen eine Start- und Landeplattform bieten. Technisch wurde dies gelöst durch einen "Skyhook"-Mechanismus, einen Fanghaken, der über der oberen Tragfläche der Doppeldecker-Flugzeuge montiert war. Der Pilot lenkte das Flugzeug mit dem Haken in eine Einhängevorrichtung und anschließend wurde das Flugzeug in seinen "Hangar" im Bauch des Luftschiffes gezogen. Bei manchen "Trägerflugzeugen wurde sogar das Fahrwerk entfernt, es war schließlich überflüssig für Flugzeuge, die nie auf einem Flugplatz landen sollten. Die Ära der Luftschiffe als Flugzeugträger fand allerdings schnell ein Ende. Die "Akron" ging 1933 in einem Sturm verloren und die "Macon" stürzte 1935 vor der Küste Kaliforniens in den Pazifik. Beachtenswert auf dem Bild des F-9 C Jagdflugzeuges ist das Bild auf der Rumpfseite, das den Vergleich zu Trapezartisten suggeriert. Das Bild in der Mitte zeigt einen Anflug auf die Einhängevorrichtung der USS Macon, unten ein Bild der USS Macon.

F-9 C "Sparrowhawk" der USS Macon
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daß der Wright R-4360 der größte Kolbenmotor war, der in ein Flugzeug eingebaut wurde? Es handelt sich dabei um einen Vierfach-Sternmotor mit 28 Zylindern und einem Hubraum von 4360 Kubik-Inch, das entspricht 71,44 Litern!!! Dieses gewaltige Triebwerk produzierte eine Leistung von ca. 3.000 PS und wurde im Prototyp der ab Januar 1945 produzierten Martin AM "Mauler", einem Flugzeugträgergestützten (Torpedo)Bombers als auch in der FG-1 "Corsair" verwendet. In dem gewaltigen Flugboot "Spruce Goose" von Howard Hughes wurden sogar 8 (acht) dieser R-4360 Motoren eingebaut. Jeder einzelne wog ca. 2,5 t und trieb eine große Hamilton Standard Vierblatt-Luftschraube an (Siehe auch History-Artikel "Spruce Goose")

R-4360

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daß bereits in den zwanziger Jahren die ersten Wettbewerbe im Streckensegelflug ausgetragen wurden? Beim ersten Rhönwettbewerb im August 1920 wurden Flugweiten von ca. 400 m erreicht. Überschattet wurde dieser erste Wettbewerb vom tödlichen Absturz des Piloten Eugen von Loessl. Genau 24 Jahre zuvor, am 9. August 1896 war der Segelflugpionier Otto Lilienthal mit seinem Gleiter ebenfalls tödlich verunglückt. Bereits 1922 gelangen Segelflüge von mehr als einer Stunde Dauer im Hangaufwind. 1925 wurden bereits Strecken von 22 km erreicht. 1926 geriet Max Kegel unfreiwillig in ein Gewitter und wurde durch die Aufwinde über 50 km weit getragen - Weltrekord, doch erst 1928 wurde man auf die Nutzbarkeit der "Thermik" aufmerksam. Heute bestehen die Segelflugzeuge nicht mehr aus mit Segeltuch bespannten Holzgerippen sondern aus modernen Glas- und Kohlefaserwerkstoffen, die Laminarprofile und das Design der Maschinen ist mit Computerunterstützung optimiert, die Nutzung der thermischen Aufwinde ist selbstverständlich geworden und im November 2000 flog Klaus Ohlmann mit dem hochmodernen Segelflugzeug Stemme S-10 in Südamerika ca. 2.500 km weit.

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daß von 1941 bis 1945 in der Nähe von Tuskegee/Alabama mehr als 1300 Militärpiloten ausschließlich schwarzer Hautfarbe trainiert wurden? Sie wurden die Tuskegee Airmen genannt. 450 schwarze Jagdflieger unter dem Kommando von Col. Benjamin O. Davis Jr. (er wurde später der erste schwarze Air Force General) kämpften in ihren P-40, P-39, P-47 und P-51 über Nordafrika, Sizilien und Kontinentaleuropa. Sie flogen 15500 Missionen mit der 12. Tactical U.S. Army Air Force und den 15. Strategic Army Air Forces. Die deutschen Piloten fürchteten und achteten die "Schwarzen Vogelmenschen". Die "weißen" amerikanischen Bomberbesatzungen nannten die Tuskegee Airmen "The Redtail Angels" denn die Jäger waren am Bug und am Heck rot bemalt. Die Tuskegee Airmen zerstörten über 400 feindliche Flugzeuge , viele Bahn- und LKW-Transporte und versenkten einen Zerstörer der deutschen Marine. 66 Airmen verloren ihr Leben, 32 gerieten in Gefangenschaft. Sie hatten den Auftrag, keinen der zu beschützenden Bomber zu verlieren und erfüllten diesen. Für Ihre einzigartigen Leistungen wurden sie vielfach ausgezeichnet und erhielten Achtung und Bewunderung, sowohl von den beschützten Bomberbesatzungen als auch von der Zivilbevölkerung.

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daß bereits im Jahre 1931 mit Schwenkflügeln experimentiert wurde? Im März 1931 flog der "Pterodactyl" des britischen Flugzeugherstellers Westland. Mit den 4,75 Grad Verstellmöglichkeit sollten Schwerpunktverschiebungen ausgeglichen werden. Ende des zweiten Weltkrieges stand die P.1101 von Messerschmidt kurz vor der Flugerprobung, wurde als Kriegsbeute in die USA verfrachtet und diente dort als Grundlage zur Konstruktion der Bell X-5, dem ersten echten Schwenkflügel-Flugzeug. Testpilot Skip Ziegler veränderte bei Testflügen im Juni 1951 die Flächenpfeilung von 20 auf 50 Grad. Es dauerte noch viele Jahre bis das komplizierte Prinzip der Schwenkflügel ausgereift und in der General Dynamics F-111 erstmals zum Einsatz kam. Einige sehr bekannte Kampfflugzeuge wie die F-14 Tomcat und die Europäische Panavia Tornado nutzen die Vorteile von Schwenkflügeln: Niedrige Start- und Landegeschwindigkeit sowie die Erreichbarkeit großer Flughöhen bei großer Spannweite, andererseits optimale Schnellflugeigenschaften im Tiefflug bei unruhiger Luft.

General Dynamics F-111
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daß das erste Düsenverkehrsflugzeug, die de Havilland "Comet" am 27. Juli 1949 zum Erstflug abhob? Mit diesem Tag begann eine neue und bis heute andauernde Ära in der Beförderung von Passagieren über weite Entfernungen. Gesteuert wurde die "Comet" bei ihrem Erstflug von dem früheren Jagdflieger-Ass und Testpiloten John Cunningham. Nach einem knappen Jahr intensiver Flugerprobungen und einer beachtlichen Anzahl dabei erzielter Streckenflugrekorde gingen die ersten Bestellungen internationaler Fluglinien ein. Am 2. Mai 1951 startete eine 36-sitzige "Comet" zum ersten Linienflug von London nach Johannesburg. Wenig später wurde eine "Comet 2" für 44 Passagiere gebaut, eine "Comet 3" mit 78 Plätzen wurde geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt war die de Havilland "Comet" konkurrenzlos das einzige Düsenverkehrsflugzeug der Welt. Der Fall folgte so schnell wie der Aufstieg: Zwei Maschinen stürzten beim Start in Campini bei Rom und Karachi, Pakistan ab. Dann, genau ein Jahr nach dem Jungfernflug von London nach Johannesburg, ereignete sich eine weitere Katastrophe. Die Comet "Yoke Victor" zerbrach in der Luft. Am 15. Januar 1954 zerbrach die "Yoke Peter" ebenfalls in der Luft. Flugverbot für die ganze Comet-Flotte folgte nachdem am 8. April 1954 die "Yoke Yoke" in die Bucht von Neapel stürzte. Als Unfallursache wurde Materialermüdung festgestellt, eine damals neue Erkenntnis. Von dieser Erkenntnis profitierten alle weiteren Flugzeugkonstruktionen - auch die "Comet 4", die noch viele Jahre unfallfrei flog.

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daß sich bereits im September 1907 die ersten bemannten Hubschrauber vom Boden erhoben? Der Bréguet 1 "Gyroplan", eine kreuzförmige Gitterkonstruktion aus Stahlrohr mit vier paarweise angeordneten Hubschrauben an jedem Ende wurde von einem Antoinette Benzinmotor mit ca 40-45 PS Leistung angetrieben. Der "Gyroplan" wurde von den Brüdern Bréguet in Zusammenarbeit mit Richet erbaut und stieg, bemannt mit einer Person, auf eine Höhe von 1,5 Metern. Ebenfalls in Frankreich erhob sich zwei Monate später der Fahrradhersteller Paul Cornu mit seinem Fluggerät vom Boden. Cornu's Fluggerät verfügte über einen 24 PS Antoinette-Motor, die Kraft wurde über Riemen auf die beiden an Auslegern befestigten gegenläufigen Rotoren übertragen. Auch Cornu erhob sich bis zu 1,5 m hoch und bis zu 60 Sekunden lang in die Luft - mehrmals sogar mit "Passagieren".

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daß das Raketenflugzeug Messerschmitt Me 163B "Komet" seinem Namen oftmals allzu gerecht wurde? 1944/45 wurde dieser unkonventionelle Nurflügler als Jagdflugzeug zur Reichsverteidigung eingesetzt. Angetrieben von einem 1600 kp-Schub Walther HWK 109-509A-1 Flüssigkeitsraketenmotor erreichte die Me 163B in nur 2 1/2 Minuten eine Flughöhe von 9.150 m und  eine Höchstgeschwindigkeit von 955 km/h. Während der Flugdauer von ca. 10 Minuten sollte der Pilot dann mit Hilfe der zwei 30 mm MK 108 Kanonen alliierte Bomber angreifen und anschließend im Gleitflug zum Flugplatz zurückkehren. Die Landung erfolgte auf einer Kufe, das Fahrwerk wurde beim Start abgeworfen. Oftmals schlug die Me 163 dabei jedoch so stark auf ihren Landeschlitten daß sich Treibstoffreste entzündeten und sie in einem Feuerball explodierte. Auf diese Weise gingen mehr Me 163 verloren als im Kampfeinsatz. 350 Maschinen dieses Typs wurden bis zur Kapitulation gebaut.

Me 163

Me 163

Me 163 im Luftwaffenmuseum Gatow und auf der ILA 200 Berlin

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daß am 16. Juli 1948 die erste Turboprop-Maschine zum Testflug startete? Es war die "Viscount", entwickelt von Vickers-Armstrong. Die bis dahin verwendeten Kolbenmotoren, bei denen durch auf und ab bewegende Kolben und Pleuel Vibrationen und Lärm erzeugt werden, wurden bei der "Viscount" durch eine Rolls Royce "Dart" Turbine ersetzt, in der sich alle Teile um eine Achse drehten. Turbine und Propeller wurden über ein Getriebe verbunden. Das gesamte Erprobungsprogramm der ersten Turboprop-Maschine verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Am 29. Juli 1950 flog die "Viscount" zum ersten Mal im Liniendienst. Die Version V.630 bot Platz für 40 Passagiere, es folgte die V.700 mit 53 Plätzen und die Serie endete mit der V.800, die 70 Fluggästen Platz bot. Mit 444 gebauten Exemplaren war die "Viscount" das erste Flugzeug einer neuen Generation. Bis heute werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf Mittelstrecken überwiegend Turboprop-Flugzeuge eingesetzt.

Vickers "Viscount"

Vickers "Viscount"

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daß im Dezember 1986 die erste Erdumrundung in einem Flugzeug ohne Zwischenlandung oder Luftbetankung gelang? Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit war es am Morgen des 14. Dezember 1986 so weit: Zusammen mit Jeana Yeager startete Dick Rutan von der Edward AirForce Base mit dem VOYAGER zu ersten Weltumrundung. Beladen mit 3.181,3 kg Kraftstoff hob die zweimotorige Maschine 300m vor dem Ende der 4,57 km langen Startbahn ab. Die trimaranähliche Bauweise wählte Konstrukteur Burt Rutan, der bekannte Konstrukteur und Bruder des Piloten, um Kabine, Triebwerke und den großen Treibstoffvorrat möglichst Luftwiderstandsarm unterzubringen. Aufgrund ihrer kritischen Flugeigenschaften wurde die VOYAGER fast ausschließlich vom Autopiloten gesteuert, turbulente Zonen wurden umflogen, sie hätten den Absturz der sensiblen Maschine bedeuten können. Nach 9 Tagen, 3 Minuten und 44 Sekunden landete die VOYAGER wieder in Edwards, in den Tanks befanden sich noch 48 kg Kraftstoff. Sie hatte eine Strecke von 40.209 Kilometern zurückgelegt und dabei acht Weltrekorde aufgestellt.

Rutan VOYAGER:

Spannweite 33,8m Länge 8,9m Leergewicht 1,02 t

Bauweise: 98% Composit

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daß die von 1933 bis 1945 gebauten Nurflügel-Flugzeuge der Brüder Reimar und Walter Horten ihrer Zeit weit voraus waren? Wie schon der Name sagt, bestehen diese Flugzeuge lediglich aus einem Tragflügel, der in der Mitte Ausbuchtungen aufweist um den Piloten in liegender Position aufzunehmen. Diese Bauweise reduziert jeglichen unnötigen Widerstand auf ein absolutes Minimum. Die Horten H VI aus dem Jahr 1944 galt als das beste Segelflugzeug der Welt. Dieser Nurflügler hatte eine Spannweite von 24 m und eine Streckung von 32,4. Bei Kriegsende wurde in den Gotha-Werken Friedrichsroda der Prototyp des zweistrahligen Nurflügel-Kampfflugzeuges Horten H IX V-3 entdeckt, der heute als ein Vorläufer des US-Tarnkappenbombers B-2 "Spirit" gilt. Im Deutschen Museum München/Außenstelle Flugwerft Schleißheim ist eine wunderschön restaurierte Horten H IV aus dem Jahre 1943 zu bewundern. Weltweit existieren noch 6 Horten-Nurflügler.

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daß bereits am 14. November 1910 erstmals ein Flugzeug auf einem Schiff landete um anschließend wieder zu starten?  Als "Flugzeugträger" diente der mit einer 25 Meter langen und 8,5 Meter breiten Holzrampe auf dem Bug versehene amerikanische Kreuzer USS Birmingham. Das Flugzeug, ein Curtiss-Doppeldecker mit Druckschraube wurde von dem Curtiss-Werkspiloten Eugene Ely gesteuert. Wenige Wochen später, am 18. Januar 1911, flog Ely in der Bucht von San Francisco den Panzerkreuzer USS Pennsylvania an. Dieser war mit einer größeren Rampe und bereits mit Fangseilen ausgestattet. Sein Curtiss-Doppeldecker war bereits mit einem Fanghaken ausgestattet. Damit wurde die Ära der Trägerluftfahrt eingeläutet, die im Pazifikkrieg 1942-1945 eine entscheidende Rolle spielen sollte. Im weiteren Verlauf entstanden die gigantischen, atomgetriebenen Superträger unserer Zeit.

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daß der für für seine futuristischen Arbeiten bekannte Designer Luigi Colani bereits im Jahr 1968 mit der Planung von Propeller-Rekordflugzeugen begann? Zur optimierung der Stromlinienform sollte der Pilot bei allen Entwürfen Colanis eine liegende Position einnehmen, es entstand ein spindelförmiger Rumpf, der bei den meisten "Colani-Flugzeugen" zwei Motoren beherbergte, die jeweils Zug- und Druckpropeller antreiben sollten. Auch für die Propeller Colanis erhielten ein radikal neues Design - es entstanden die sog. "Zentripetal-Überschallpropeller". Leider wurden von Luigi Colani's Rekordflugzeugen nur Modelle und Attrappen gefertigt.



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daß das Jagdflugzeug Lockheed F-104 "Starfighter" trotz seines umstrittenen Rufes 30 Jahre lang produziert wurde? Nachdem im Korea-Krieg die MiG-15 den amerikanischen F-86 Sabre große Probleme bereiteten, verlangte die US Air Force nach einem neuen, überlegenen Jäger. Lockheeds Konstrukteur Kelly Johnson, der schon erfolgreiche Flugzeuge wie die P-38 "Lightning", Lockheed "Electra" und "Hudson" geplant hatte, übernahm mit seinem Team 1952 diese Aufgabe. Schon am 4. März 1954 erfolgte der Erstflug des radikal neuen Flugzeuges. Die Stummelflügel (max. Dicke an der Flächenwurzel 10 cm!) und das Leitwerk wurden zuvor an Raketen für den Überschallbereich getestet. Das für die ersten Prototypen verwendete Triebwerk Wright J-65 erwies sich als zu schwach und wurde durch das stärkere J-79 von General Electric ersetzt. In der Serienproduktion wurde der Schleudersitz wieder konventionell eingesetzt, nachdem er bei den Prototypen die Piloten nach unten aus dem Flugzeug katapultieren sollte um Kollisionen mit dem Leitwerk zu vermeiden. Trotz laufender Verbesserungen verlor die US Air Force das Interesse an der F-104, woraufhin Lockheed sich auf den außeramerikanischen Markt konzentrierte. In Kanada, Japan, Deutschland und Italien wurde der "Starfighter" in Lizenz produziert. Die letzte Maschine lief 1983 vom Band. In Deutschland wurde die F-104 durch über 200 Abstürze bekannt. Obwohl das Flugzeug als sehr anspruchsvoll galt, handelte es sich hierbei aber um ein vorwiegend deutsches Problem. Bei einigen Luftstreitkräften ist der "Starfighter" noch heute im Einsatz.

F-104 "ZLL"

F-104 mit ZLL (Zero Length Launch Startrakete)<

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daß das "Stealth" (übersetzt: heimlich, verstohlen) - Flugzeug Lockheed F-117 A "Nighthawk" bei einer Länge von 20,9m, einer Spannweite von 13,2m und einer Höhe von 3,8m auf einem Radargerät in der Größe einer Seemöve erscheint? In den späten 70er Jahren begann Lockheed im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums mit der Entwicklung eines schwer zu ortenden Kampfflugzeuges. Im Juni 1981 fand der Erstflug des bis heute wohl unkonventionellsten Flugzeuges statt. Nahezu unsichtbar für das Radar wird die F-117 durch die facettenartige Oberfläche ohne rechte Winkel und Rundungen um die Radarstrahlung zu zerstreuen und die Verwendung von Composit-Werkstoffen (nur ca. 5% der Flugzeugkonstruktion bestehen aus Metall) sowie eine Farbmischung, die Radarstrahlen absorbiert. Zusätzlich sind die beiden Triebwerke schallgedämpft und die Abgasluft wird gekühlt um die Infrarot-Ortung zu erschweren. 59 Maschinen F-117 wurden gebaut, drei davon gingen durch Unfälle verloren.

Lockheed F-117

Lockheed F-117

Lockheed F-117

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daß die Antonow An-225 "Mrija", das größte Transportflugzeug der Welt, im Jahre 1989 insgesamt 109 Rekorde aufgestellt hat? Die gigantische sechsmotorige Maschine war die Attraktion auf dem Pariser Salon der Luft- und Raumfahrt 1989, wo sie mit der Raumfähre "Buran" auf dem Rücken erschien. Im Laderaum der An-225 finden 16 Großcontainer oder 80 PKW vom Typ Lada Platz. Sperrige Frachten von bis zu 70m Länge und 10m Durchmesser werden auf dem Rumpfrücken transportiert. Einige technische Daten: Spannweite 88,4m, Länge 84m, Höhe 18,1m, max. Startmasse 600t. Die sechs Lotarew D-18 T Triebwerke produzieren eine Startleistung von 230 kN. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 850 km/h, die Reisegeschwindigkeit 750 km/h. Maximale Reichweite: 14.500 km. Maximale Reichweite bei voller Beladung: 4.500 km.

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daß der bis heute ungebrochene Geschwindigkeits- und Höhenweltrekord für Flugzeuge mit Tragflächen vor über 30 Jahren mit dem amerikanischen Forschungsflugzeug X-15 aufgestellt wurde? am 3. Oktober 1967 wurde von Major William Knight die unglaubliche Geschwindigkeit von Mach 6,72 erreicht. Am 22. August 1962 hatte der NASA-Testpilot Joe Walker bereits mit 107.955 Metern den Höhenweltrekord aufgestellt (Der Weltraum beginnt bei ca. 80 km Höhe!). Ebenso wie die Bell XS-1, mit der 1947 die Schallmauer durchbrochen wurde, war auch die X-15 nicht in der Lage vom Boden aus selbst zu starten. Deshalb wurde die Maschine unter der Tragfläche einer Boeing B-52 auf die vorgesehene Starthöhe gebracht. Dort angekommen klinkte der X-15-Pilot aus und startete das mit flüssigem Sauerstoff und Ammoniak betriebene Raketentriebwerk. Um der enormen Reibungshitze bei den Flügen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit zu widerstehen, war die Oberfläche der X-15 aus einer Chrom-Nickel Legierung gefertigt. Das Forschungsprogramm "X-15" endete am 24. Oktober 1968 nach 199 Flügen. Mehr Infos hierzu finden Sie auf der offiziellen NASA-Homepage.

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, daß das Flugboot HK-1 (später H-4 "Hercules") das größte jemals gebaute Flugzeug ist? Die gigantische Maschine wurde im zweiten Weltkrieg von den USA zum Überseetransport von Truppen und Material entwickelt, da auf dem Seeweg die deutschen U-Boote für schmerzhafte Verluste sorgten. Howard Hughes, Pilot und großer Förderer der Luftfahrt, plante und baute mit seinem Expertenteam die HK-1 aus Sperrholz um die Verwendung kriegswichtiger Materialien zu umgehen. Deshalb ist die HK-1 auch bekannt unter dem inoffiziellen Namen "Spruce Goose" (Fichtengans). Angetrieben wurde die "Hercules" von 8 (acht!) R-4360 Vierfach-Sternmotoren von je 3.000 PS. Am 2. November 1947 erfolgte der erste und einzige Flug über die Strecke von einer Meile in einer Flughöhe von max. 70 ft. Das Projekt wurde anschließend eingestellt obwohl die "Spruce Goose" in Design und Technik ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus war. Noch heute kann der Prototyp in flugfähigem Zustand in einem US-Museum bewundert werden. Mehr über die faszinierende Geschichte der "Spruce Goose" erfahren Sie unter www.sprucegoose.org

Wußten Sie schon...

, daß der erste Schleudersitz ein deutsche Entwicklung war? Am 13. Januar 1943 katapultierte sich der Versuchspilot der Firma Argus, Dipl.-Ing. Rudolf Schenk, aus dem noch motorlosen Prototyp V-1 der He 280, der von einer He 111 geschleppt wurde. Weil sich wegen Vereisung das Schleppseil aus der Kupplung an Schenks Flugzeug nicht löste, musste er aussteigen. Auch der zweite Schleudersitzausschuss der Welt fand in Deutschland statt. Am 15.7.1943 musste sich Flugkapitän Hans-Joachim Pancherz, Erprobungspilot bei Junkers, in Lärz (Rechlin) aus der Ju 290 SB+QF, Wnr.0156 herausschiessen, nachdem beim Erfliegen der grössten Geschwindigkeit Teile des Flugzeugs weggeflogen waren. Die erste Serienmaschine mit eingebautem Schleudersitz war der Nachtjäger Heinkel He 219, aus dem sich während des zweiten Weltkrieges immerhin 60 Besatzungsmitglieder per Schleudersitz retten konnten. Entgegen der damaligen Preßluftantriebe sind moderne Schleudersitze von Raketen getrieben. Diese können sogar am Boden und aus jeder Fluglage benutzt werden. Allein die Schleudersitze der Firma Martin Baker, einem der führenden Hersteller dieser Rettungssysteme, haben bis heute etwa 7.000 Menschenleben gerettet.

   
Wußten Sie schon...

, daß bei der Luftbrücke nach Berlin vom 26. Juni 1948 bis 30. September 1949 von 692 eingesetzten britischen und amerikanischen Flugzeugen insgesamt 278.228 Einsätze geflogen wurden? 2,32 Millionen Tonnen an Lebensmitteln, Kohlen und Heizöl wurden in die Stadt eingeflogen. Der Tagesrekord wurde mit 12.940 Tonnen Nachschub am 16. April 1949 erreicht. Durch Blockade des Landweges wollte die russische Besatzungsmacht die Übergabe des britischen, amerikanischen und französischen Sektors der Stadt Berlin erzwingen. Der Flugverkehr über die drei Luftkorridore wurde von den Sowjets 733mal gestört, dennoch war die von den USA unter dem Namen "Operation Vittles" und von Großbritannien unter dem Namen "Plainfare" ein voller Erfolg. Beim Einsatz für die "Luftbrücke" stürzten 17 Maschinen ab, 18 britische und 31 amerikanische Flieger verloren dabei ihr Leben.

 
Wußten Sie schon...

, daß die Schallmauer erstmals am 14. Oktober 1947 durchbrochen wurde? Der Testpilot und spätere General Charles "Chuck" Yeager steuerte die Bell XS-1 (Experimental Sonic), deren Rumpf aufgrund aerodynamischer Erkenntnisse einer Maschinengewehrkugel des Kalibers .50 nachempfunden warDie Bell XS-1 wurde unter dem Bauch einer umgebauten B-29 auf eine Höhe von 6.100 Meter gebracht und dort ausgeklinkt, anschließend zündete Yeager nacheinander die vier Brennkammern des mit Alkohol und flüssigem Sauerstoff betriebenen Raketentriebwerkes. Wenige Augenblicke später  war er dann der erste Mensch, der mit Mach 1,07 schneller als der Schall flog. "Ich ging auf 42.000 Fuß Höhe in den Geradeausflug über. Mein Treibstoffvorrat lag bei 30%, darum schaltete ich mein Raketentriebwerk Nummer drei ein und erreichte sofort Mach 0,96. Dann stellte ich fest, daß die Maschine mit zunehmender Geschwindigkeit immer ruhiger flog. Plötzlich begann die Nadel des Mach-Anzeigers unruhig zu werden. Sie ging bis Mach 0,965 hoch und ging dann bis über den Anschlag hinaus... Wir flogen schneller als der Schall. Die Maschine lag traumhaft ruhig in der Luft; Ich hätte ein Glas Wasser ins Cockpit stellen können und kein Tropfen wäre verschüttet worden." berichtete Yeager, nach seiner Rückkehr vom ersten Überschallflug in der Geschichte der Luftfahrt. NASA-Bericht



Wußten Sie schon...

, daß bereits am 27.Juni 1923 die erste Luftbetankung erfolgte? Zwei leichte Bomber vom Typ De Havilland DH-4B des US Army Service starteten vom Rockwell Field bei San Diego, die "Tanker-Maschine" geflogen von den Leutnants Virgil Hine und Frank Seifert, die zu betankende vom Piloten Captain Lowell Smith und dem Lt. John Richter. Nachdem der 12 Meter lange Schlauch vom "Tanker" herabgelassen war, näherte sich Cpt. Smith langsam von unten, Lt. Richter griff das Ende und steckte es zur Betankung in den Tankstutzen. Danach wurde der Schlauch an einem Seil zurückgezogen. Erst in den 50er Jahren wieder aufgegriffen wird die Luftbetankung, natürlich deutlich verbessert, heute als Selbstverständlichkeit praktiziert.

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, daß R. A. "Bob" Hoover, die große amerikanische Airshow-Legende in 50 Jahren mehr als 300 verschiedene Flugzeugtypen flog, darunter auch die Supermarine Spitfire, die Focke Wulf FW 190, die Me 109, die Me 163...? Bob war Jagdflieger im 2. Weltkrieg, nach seiner Flucht aus deutscher Gefangenschaft in einer FW 190 trug er als Testpilot in den USA maßgeblich zur Entwicklung der Düsenflugzeuge bei. Im Alter von 77 Jahren bot Bob Hoover bei den Reno Air Races 1999 noch immer atemberaubenden Kunstflug mit seiner Rockwell "Shrike Commander" dar. Auf mehr als 2000 Airshows weltweit begeisterte er im Laufe seines Fliegerlebens das Publikum. Chuck Yeager, der Pilot, der mit der Bell X-1 erstmals die Schallmauer durchbrach, sagte: "Bob Hoover ist der größte Pilot, den ich je sah". Zu Hoovers Freunden zählten Flieger-Größen wie Orville Wright, Eddie Rickenbacker, Charles Lindbergh, Jaqueline Cochran, Neil Armstrong, Yuri Gagarin, Johannes "Macky" Steinhoff u.v.m. Bob Hoover wurde ausgezeichnet mit der Lindbergh Medal, dem Kitty Hawk Award, dem Distinguished Flying Cross, der Soldier's Medal. Er ist Mitglied der National Hall of Fame, der Society of Experimental Test Pilots, der Aerobatic Hall of Fame. Sehr zu empfehlen: Seine Autobiographie "Forever Flying".

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, daß der Hubschrauber MIL Mi-26 der größte in Serie gefertigte Hubschrauber der Welt ist? Die technischen Daten erscheinen unglaublich: Erstflug am 14.12.1977, Rumpflänge 33,73m, Höhe 8,05m, Rotordurchmesser 32m, 8 Rotorblätter am Hauptrotor, 5 am Heckrotor, Leistung 2x11.400 PS, Höchstgeschwindigkeit 295 km/h, Gewicht leer 28,2t, Max.-Gewicht 56t (bis zu 85 Passagiere), Reichweite 800 km mit 12.000 Litern Kerosin, Autopilot, Stabilisierungsanlage für Schwebeflug, beheizte Rotorblätter, Cockpitscheiben und Turbineneinlässe. Zuletzt machte der Mi-26 durch die Bergung eines im Permafrost-Bodens Sibiriens eingeschlossenen Mammuts auf sich aufmerksam.

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, daß die Amerikanerin Jaqueline Cochran (1906-1980) mehr Geschwindigkeits-, Strecken- und Höhenweltrekorde aufstellte als jeder andere Pilot seit Anbeginn der Fliegerei? Ihren Pilotenschein erwarb Jaqueline Cochran im Jahre 1932 nach nur 3 Wochen Ausbildung. Als erste Frau gewann sie 1935 das Bendix Transcontinental Air Race und 1938 die Bendix Competition. 1941 überführte sie einen Bomber nach England und bildete dort als RAF-Captain im weiteren Verlauf des 2. Weltkrieges 1.200 weibliche Piloten für Transportflugzeuge aus. Als erste Frau durchbrach Jaqueline Cochran die Schallmauer in einer F-86, 1953 setzte sie Geschwindigkeitsweltrekorde über 15, 100 und 500 Kilometer. 1961 stellte sie einen Höhenweltrekord von 55.253 Fuß und drei Jahre später im Alter von 58 Jahren den Geschwindigkeitsweltrekord für Frauen mit 1.429 mph (über Mach 2) in einer F-104 G "Starfighter" auf. 1971 wurde Jaqueline Cochran in die National Women's Hall of Fame der USA aufgenommen.

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, daß der Geschwindigkeitsweltrekord für kolbenmotorgetriebene Propellerflugzeuge am 21.08.1989 von Lyle Shelton (USA) mit seiner modifizierten Grumman F8F-2 Bearcat "Rare Bear" mit sagenhaften 850,263 km/h aufgestellt wurde? Das entspricht der Reisegeschwindigkeit eines modernen Airliners! "Rare Bear" ist noch heute bei den jährlich stattfindenden Reno Air Races zu bewundern.

rarebear1.jpg (8479 )
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, daß der vom Italiener Francesco Agello auf der Macci MC.72 am 23.10.1934 mit 709,209 km/h aufgestellte Geschwindigkeitsweltrekord für kolbengetriebene Wasserflugzeuge bis zum heutigen Tage ungebrochen ist?

 

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, daß die Gründerin des größten deutschen Erotikversandes, Beate Uhse, im 2. Weltkrieg als Überführungspilotin neben einer Vielzahl an verschiedenen Flugzeugmustern auch die Focke-Wulf FW 190 flog? Beim Einmarsch der Alliierten konnte sie noch am 22.4.1945 von Gatow aus mit Sohn, Kindermädchen und weiteren 4 Personen mit der Siebel Fh 104 SG+GD zunächst nach Barth und von dort am 30.4.über Travemünde nach Leck und schliesslich nach Flensburg flüchten. Beate Uhse war bis zu ihrem Tod im Juli 2001aktive Privatpilotin.

 

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daß der Deutsche Flugzeugkonstrukteur Dr. Alexander Lippisch (1894-1976) bereits in den dreißiger Jahren Nurflügelflugzeuge entwarf? Fasziniert von Motorflug-Demonstrationen der Gebr. Wright 1908 in Berlin begann Dr. Alexander Lippisch nach seiner Rückkehr vom Infanteriedienst im ersten Weltkrieg 1918 als Konstrukteur bei den Zeppelin-Dornier-Werken in Lindau. Noch im selben Jahr führte er erste Windkanalversuche mit von ihm entwickelten Tragflügeln durch. Aufgrund der Beschränkungen durch den Versailler Vertrag konstruierte er ab 1921 Segelflugzeuge, darunter die Weltrekordflugzeuge "Wien", "Fafnir" und "Sao Paulo". 1939 konstruierte Dr. Lippisch das legendäre Raketenflugzeug Me 163 "Komet", mit dem Testpilot Heini Dittmar 1941 Geschwindigkeiten bis zu 1.004 km/h erflog. In der Luftfahrtforschungsanstalt Wien entwarf Dr. Lippisch Nurflügel-Flugzeuge für die Deutsche Luftwaffe, die jedoch die Flugerprobung nicht mehr erreichten. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wanderte Dr. Lippisch in die USA aus wo er noch viele Jahre an Konstruktionen von Flugzeugen, VTOL- und Groundeffekt-Projekten arbeitete. Eines seiner bekanntesten Nachkriegsprojekte war das erste Delta-Kampfflugzeug der USA, die Convair F-102 "Delta Dagger".

Me 163

F-102

Lippisch- Konstruktionen Me 163 und F-102 Delta Dagger

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daß der Airbus A300-600ST "Beluga" den größten Frachtraum aller weltweit im Einsatz befindlichen Frachtflugzeuge besitzt? Im September 1992 begann die Konstruktion des wegen seiner unkonventionellen, walähnlichen Rumpfform "Beluga" getauften Transporters. An der Planung beteiligt waren neben den französischen Firmen Latécoere, Sogerma-Socea Rochefort, Hurel Dubois und Socata auch die spanischen Airbus-Partner Casa und die DASA-Tochter Elbe Flugzeugwerke in Dresden. Mit dem Jungfernflug am 13.9.1994 begann die Flugerprobung. Inzwischen befinden sich vier "Beluga" im Dienst. Zum Beladen des A300-600ST wird die Rumpfnase hochgeklappt, wodurch sich eine Beladeöffnung von ca 100 qm Durchmesser ergibt. Dahinter steht dann eine hohle Rumpfröhre zur Verfügung, die eine Länge von 37,7 m und einen Durchmesser von 7,40 m bietet. Eine neue Serie Großtransporter mit der Bezeichnung A340-600STE befindet sich in Planung, der Laderaum dieses neuen "Beluga" soll mehr als 56 m bei einem Durchmesser von 9,60 m betragen.

Beluga

Beluga

Beluga bei der ILA 2000 in Berlin

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daß die erste große Revolution im Flugmotorenbau der Umlaufmotor war? In den ersten Jahren des Motorfluges kamen vorwiegend umgebaute Automotoren zur Verwendung, die viel zu schwer und zu unzuverlässig waren. Eine völlig neue Idee verwirklichten 1907 die Brüder Laurent und Gustav Seguin mit ihrem Umlaufmotor. Kurze Zeit später waren die "Gnôme"-Motoren weltberühmt. Es waren leichte, luftgekühlte Sternmotoren, die sich - umgekehrt wie man es bis dato kannte - um ihre fest montierte Kurbelwelle drehten. Der Propeller war praktisch nicht wie bisher an der Kurbelwelle befestigt sondern am Motor. Die Laufruhe war durch den Schwungrad-Effekt des 7-Zylinder-Sternmotors hervorragend und der zuverlässige Motor leistete 70-80 PS. Im Vergleich zu den wassergekühlten Motoren der früheren Jahre erreichte er die dreifache Leistung pro kg Motorgewicht. Aber die neuen Motoren hatten auch Nachteile. der Öl- und Benzinverbrauch war hoch und die Masse des Motors beeinträchtigte durch die Kreiselwirkung stark die Flugeigenschaften. Dieses Problem wurde durch die feste Montage des Motors behoben, der Propeller saß wieder auf der Kurbelwelle. Der "Sternmotor" wurde dann viele Jahrzehnte erfolgreich im Flugzeugbau verwendet.

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daß der russische Konstrukteur Vladimir S. Vakhmistrov bereits im Jahr 1930 "Parasite-Fighter"-Projekte verfolgte? "Parasite Fighter", am "Mutterflugzeug" mitgeführte Jagdflugzeuge, sollten bei Bedrohung durch gegnerische Jagdflugzeuge vom Trägerflugzeug abgekoppelt werden um dieses zu beschützen. Vakhmistrovs erste Entwicklung, die Z-1, bestand aus einem zweimotorigen Tupolev TB-1 Bomber, der auf jeder Tragfläche einen Tupolev I-4 Jäger trug. Der Copilot des Bombers konnte die beiden Jäger zeitgleich vom Mutterflugzeug tennen. Am 3. Dezember 1931 fand der erfolgreiche Erstflug dieser Konstruktion statt. Im September 1933 flog die Z-2, bestehend aus einem viermotorigen TB-3 Bomber, zwei I-5 Jägern auf den Tragflächen und einem I-5 über dem Rumpf. Den Höhepunkt dieser Parasite-Fighter-Serie stellte 1935 die Aviamatka, eine TB-3/AM-34 dar. Sie trug je eine I-16 auf den Tragflächen und je eine I-5 darunter. Im Flug senkte die TB-3 ein Trapez und nahm damit einen I-Z Jäger auf. Alle 5 Jäger wurden im Ernstfall gleichzeitig gelöst. Es wurde ein Geschwader von 6 Bomber-Jäger-Kombinationen aufgebaut. Zum Einsatz gelangte das Geschwader nur einmal als es 1941 die Donaubrücke Negru Voda in Rumänien bombardierte.

Z-1

Z-1 'Samolet Zvena'

Aviamatka

Aviamatka

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daß bereits 14 Jahre nach dem ersten bemannten Motorflug die ersten Fernlenkwaffen entwickelt wurden? Die Firmen Sparry und Delco bauten 1915 einen "fliegenden Torpedo" in Doppeldecker- Bauweise. Angetrieben von einem 40 PS Motor wurde das unbemannte Flugzeug mit 130 kg Sprengstoff beladen dann von einem einfachen Kreiselgerät und mit Hilfe eines Aneroid-Barometers auf Kurs gehalten. Der von Charles Kettering konstruierte "Bug" flog zwar beeindrucken, die Treffgenauigkeit ließ jedoch eher zu wünschen übrig. 1917 baute der Brite Geoffrey de Havilland ein ferngesteuertes Hochdecker-Flugzeug zum Tragen von Bomben, doch auch dieses Projekt setzte sich nach mehreren Fehlschlägen nicht durch. Erfolgreicher verliefen 1927 die Erprobungen des Larynx-Eindeckers, der mit 110 kg Bombenlast eine Reichweite von fast 500 km hatte. Dennoch wurden nur 12 Exemplare gebaut. Als erster in Massenproduktion hergestellter und verwendeter "Marschflugkörper" gilt die Deutsche Fieseler Fi 103 (V-1). Im Dezember 1942 hatte die "V-1" ihren Erstflug. Mehr als 20.000 dieser fliegenden Bomben wurden von 1944-45 gegen Ziele in England eingesetzt und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken.

Fi 103 (V-1)

Fieseler Fi 103 (V-1)

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daß die BRD bei der Entwicklung senkrechtstartender Flugzeuge (VTOL) über viele Jahre Technologieführer war? Neben vielen Studien gab es auch einige Entwicklungen, die bis zur Flugerprobung gelangten. Heute im Deutschen Museum München, Außenstelle Schleißheim zu bewundern ist die Dornier Do-31, deren Entwicklung 1959 begann. Als Transportflugzeug sollte diese Maschine 3,6t Last mit bis zu 800 km/h befördern. Zwei Marschtriebwerke sorgten mit Schwenkdüsen für Auf- und Vortrieb, bei Start und Landung kamen zusätzlich acht in Gondeln an den Flügelspitzen untergebrachte Hubtriebwerke zum Einsatz. Die beiden Prototypen absolvierten nach ihren Erstflügen im Jahr 1967 jeweils mehr als 100 Flugstunden, beim Aerosalon in Paris 1969 war sie die Sensation. Ebenso wie der VTOL-Jäger VJ 101 (Gemeinschaftsprojekt Messerschmitt, Heinkel, Bölkow), der ebenfalls die Flugerprobung erreichte und mehrere Weltbestleistungen erflog, wurde das Projekt Do-31 nicht fortgeführt. Auch sämtliche mit dieser neuen Technologie entstandene Planungen von zivilen  VTOL-Verkehrsflugzeugen mit mehr als 100 Sitzplätzen wurden in diesem Zuge im Keim erstickt.

Do-31

VJ-101

Im Deutschen Museum- DO-31 (oben) und VJ-101

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daß die "Le Grand" des berühmten Russischen Flugzeugkonstrukteurs Igor Sikorsky das erste viermotorige Passagierflugzeug war? Sikorsky hatte die Idee zum Bau eines für die damalige Zeit gigantischen Flugzeuges im Jahr 1911 und mit Unterstützung der Russischen Regierung entstand der viermotorige Doppeldecker "Le Grand" (der Große). Entgegen aller Warnungen - damals glaubte man, daß ein Pilot im Freien sitzen müsse um Geschwindigkeit und Fluglage kontrollieren zu können - hatte Sikorsky's gigantischer Doppeldecker eine völlig geschlossene Piloten- und Passagier-Kabine aus unzerbrechlichem Glas. Mit einer Spannweite von 28 m, einer Länge von 19 m und einem Gewicht von 4,1t war die "Le Grand" das größte Flugzeug ihrer Zeit. Ihre vier Argus-Motoren mit je 100 PS verhalfen ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Der Erstflug erfolgte am 13. Mai 1913.

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daß der 1882 in Marseille geborene Henry Fabre das erste Wasserflugzeug baute? Da Henry Fabre einer Reeder-Familie angehörte, nutzte er seine finanzielle Unabhängigkeit um aerodynamische Probleme zu studieren. Nach einer erfolglosen Wasserflugzeug-Konstruktion im Jahr 1909 gelang Fabre mit seinem zweiten Entwurf, der "Hydravion", im März 1910 der erste Flug mit einem Wasserflugzeug. Ohne jemals zu vor geflogen zu sein, weder als Pilot, noch als Passagier, steuerte Fabre die "Hydravion" beim zweiten Startversuch über eine Strecke von 500m und landete sicher. Wie viele Flugzeuge der Pionierzeit war Fabres Maschine eine "Entenflügel"-Konstruktion und flog mit dem Leitwerk voran. Angetrieben wurde es von einer ebenfalls neuen Motorenentwicklung, dem Sternmotor.

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daß im Jahr 1981 einer der spektakulärsten Fluchtversuche aus der DDR mit einem Eigenbauflugzeug geplant war? DOWA 81 lautet die Bezeichnung des von Dr.-Ing. Gerhard F. Wagner konstruierten Flugzeuges, das seine fünfköpfige Familie über die Grenze in die BRD tragen sollte. Einen Tag vor dem geplanten Start wurde die Familie Wagner vom Staatssicherheitsdienst der DDR verhaftet und wegen "Vorbereitung zum ungesetzlichen Grenzübertritt im schweren Fall" zu erheblichen Freiheitsstrafen verurteilt. Ein Jahr nach Haftantritt erwirkten östereichische Politiker die Abschiebung nach Westdeutschland. Gutachter bestätigten der Konstruktion die Flugtauglichkeit, ein Testflug erfolgte jedoch nicht. Zum Transport zerlegbar maß das längste Bauteil 4 Meter. Zwei MZ-Motorradmotoren mit je 19 PS sollten das Flugzeug mit 580 kg Abfluggewicht antreiben. Zu bewundern ist die DOWA 81 im Deutschen Museum, München.

DOWA 81

Die DOWA 81:

Spannweite 9m, Länge 5,85m, Leergewicht 240 kg, Vmin 90 km/h, Vmax 210 km/h

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daß die Focke-Wulf FW 190, das unumstritten beste Jagdflugzeug Deutschlands im 2. Weltkrieg, im Reichsluftfahrtministerium (RLM) fast als Fehlschlag abgelegt wurde? Der neue BMW 801 Motor war so störanfällig daß das technische Amt des RLM sich vom Projekt FW 190 schon abwenden wollte, als Reichsmarschall Hermann Göring auf die Weiterentwicklung und Fertigung bestand. Nach mehr als einem Jahr und unzähligen Verbesserungen erreichten im Mai 1941 die ersten Serienmaschinen das JG 26 unter Adolf Galland. In der Folge entstanden viele Weiterentwicklungen für verschiedenste Einsatzzwecke, die markantesten waren dabei wohl die FW 190 D-Serie (Langnase) mit Jumo 213 Motor und die Ta 152 mit DB 603 Motor. Unser Leser Jörg Grumbach stellte uns diese einzigartigen Fotos einer Maschine der A-Serie zur Verfügung. Es handelt sich dabei vermutlich um eine seltene JaBoRei-Ausführung mit Sandabscheider (evtl. Serie A3 bis A6). Über Hinweise aus dem Kreis unserer Leser würden wir uns sehr freuen.

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daß der rumänische Kostrukteur Henri Coanda bereits im Jahr 1910 das erste Flugzeug mit Düsenantrieb baute? 1887 als Sohn eines Generals in Bukarest geboren, absolvierte der schon seit frühester Jugend luftfahrtbegeisterte Henri Coanda die Hochschule für Mathematik und wurde Professor für das Ingenieur- und Artilleriewesen in Bukarest. Eine besondere Herausforderung stellte für Coanda der Antrieb eines Flugzeuges mittels Rückstoß dar. Nachdem er bereits 1905 ein Flugmodell mit Raketenantrieb getestet hatte, präsentierte er dem staunenden Publikum de Aerosalon in Paris das erste Flugzeug mit Mantelschraube. Im Gegensatz zu den modernen Strahlturbinen wurde bei Coanda's Flugzeug eine ummantelte Vielblattluftschraube von einem 50 PS Kolbenmotor angetrieben. Auch in weiteren Details war Coanda's Flugzeug seiner Zeit voraus, so war es bereits als Anderthalbdecker ausgelegt und hatte sperrholzbeplankte Tragflächen. Henri Coanda machte durch viele weitere bahnbrechende Erfindungen auf sich aufmerksam, er starb im Jahr 1972.

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daß die Blohm & Voss BV 141 wohl das ungewöhnlichste Flugzeug war, das von der Deutschen Luftwaffe im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde? Ziel der Konstrukteure um Dr.-Ing. Richard Vogt bei Blohm & Voss war es, der Besatzung eine möglichst uneingeschränkte Sicht nach allen Richtungen zu ermöglichen. Dies entsprach einer Forderung des Reichsluftfahrtministeriums aus dem Jahr 1937. Zumindest was die Sicht voraus und zur rechten Seite betrifft, scheint dies auch gelungen. Trotz ihrer seltsamen Erscheinung zeigte die Maschine während der Flugerprobung überraschend gute Flugeigenschaften. Dennoch lehnte das RLM die Konstruktion ab, da man der Asymmetrie doch nicht recht traute und ausserdem die Motorisierung mit Bramo 323 bzw. BMW 132 wohl zu schwach war. Die folgende Erprobung mit dem wesentlich stärkeren BMW 801 in einer fast vollständig neu konstruierten Zelle ergab neue Schwierigkeiten und die Notwendigkeit von Verstärkungen. Nach dem Bau von insgesamt 26 Maschinen, davon 3 V-Flugzeuge, 5 A-0 und 18 B-0 Flugzeugen wurde die Entwicklung abgebrochen. Die vorhandenen Flugzeuge wurden bei Erprobungsstellen, Schulen und Aufklärungsverbänden aufgebraucht. (Siehe auch Artikelserie in Jet & Prop 5/03 sowie 1bis 3/04)

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daß die größte von einem Segelflugzeug erreichte Flughöhe bei über 14.000 Metern liegt? Das ist höher als die Flugflächen, auf denen üblicherweise Airliner verkehren!!! Wie gelangt ein Segelflugzeug in diese Höhen? Möglich wird das Erreichen solcher Höhen durch Ausnutzung von "Föhnwellen". Dabei handelt es sich um eine Luftströmung über den Alpen (auch in anderen Gebirgen zu beobachten), die "Welle" ist der Umweg, den der Luftstrom über das Hindernis Gebirge nehmen muß. Diese "Welle", oftmals in Form einer Linsenwolke (Altocumulus Lenticularis) zu erkennen, trägt das Segelflugzeug nach oben. In der Höhe herrschen dabei Windgeschwindigkeiten von z. T. mehr als 200 km/h und Temperaturen von -50 Grad Celsius und weniger. Zwingend notwendig für den Piloten ist bei solchen Flügen die Zuführung von Sauerstoff, denn der Luftdruck und damit auch der Sauerstoffanteil in der Luft beträgt bereits in 11.000 Metern Höhe nur noch 25%.    Bilder: Altocumulus Lenticularis (Linsenwolke) und Föhnflug in der Abenddämmerung.

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daß am 31. Mai 1931 der erste planmäßige Flugverkehr in China aufgenommen wurde? Nachdem bereits seit Mitte des Jahres 1926 die frisch gegründete Deutsche Lufthansa mit der Erkundung des Luftweges Europa-China begann, wurde am 19. September 1930 die Deutsch-Chinesische Luftverkehrsgesellschaft EURASIA gegründet, an der die Lufthansa mit einem Drittel beteiligt war. Der damalige Vertrag sah vor, daß die 4 Flugzeuge vom Typ Junkers F 13 und W 33 sowie die Besatzungen von der DLH in die Partnerschaft eingebracht werden. Die 2.500 km langen Strecke Schanghai- Nanking- Tsinanfu- Peking- Linsi- Mandschuli war dann die erste regelmäßig beflogene Linie. Dem ersten Piloten, Siegfried Graf Schack von Wittenau, stand für diesen Flug anfangs lediglich eine 20 Jahre alte Landkarte im Maßstab 1:1 Mio zur Verfügung. Neben dem fliegerischen Abenteuer war mit dieser Verbindung zugleich die erste Allianz der Lufthansa entstanden. Bild unten: Pilot Flugkapt. Johannes Rathje war mit seiner Ju 52 in unwegsamem Gelände notgelandet. Hunderte von Kulis bauten daraufhin mit primitivsten Werkzeugen eine schmale Startbahn in den Hang, auf der dann das Flugzeug wieder starten konnte.

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daß von dem berühmten Transportflugzeug Lockheed C-130 Hercules auch eine "Gunship"-Version gebaut wurde? Unter den weit über 2.100 gebauten "Hercules"-Maschinen befinden sich auch einige Dutzende der Typen AC-130A, E und U. Es handelt sich dabei um schwer gepanzerte und mit seitlichen Geschützständen stark bewaffnete Maschinen, die ausgesuchte Ziele in einer Kreisbahn umfliegen und dabei beschießen. Erstmals umgesetzt wurde diese Idee bereits mit dem Vorgänger der C-130, der C-47 Dakota. Capt. Ron Terry modifizierte 1963/64 eine C-47 mit drei Kanonen SUU-11A/A, die seitlich in der Ladeluke und den Fenstern angebracht waren. Ab 1964 flog dieses erste, auf den Namen "Spooky" (Geist) genannte Gunship nachts Angriffe auf Ziele in Vietnam. Weitere 46 Gunships vom Typ AC-47D sollten folgen. Später wurden diese Maschinen durch die AC-130 "Gunships" abgelöst, die noch heute im Dienst der US-Luftwaffe sind. Die Bilder rechts zeigen die AC-47 "Spooky" (oben) und eine moderne AC-130 Gunship (unten).

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daß im Februar 1919 die erste regelmäßig beflogene Passagier-Luftverkehrslinie der Welt in Deutschland eingerichtet wurde? Die im Jahr 1917 von der AEG gegründete "Deutsche Luft Reederei" (DLR) flog ab Februar 1919 mit einmotorigen AEG- und LVG Doppeldeckern täglich Post (oberes Bild) und Passagiere zwischen Berlin und Weimar. Im März des selben Jahres eröffnete Junkers eine Verbindung zwischen Weimar und Dessau, Rumpler-Luftverkehr flog von Augsburg über München und Nürnberg nach Berlin. Bis Ende 1919 entstand in Deutschland ein dichtes Inlands-Flugnetz. Aufgrund der offenen Bauweise der Flugzeuge wurden die Passagiere mit Pelzkombinationen, Fliegerbrille  und Fliegerhaube ausgerüstet. "Notlandungen" auf der grünen Wiese waren an der Tagesordnung und mehr als drei Passagiere fanden in einem Flugzeug nicht Platz. Erst mit Erscheinen des ersten Verkehrsflugzeuges, der Junkers F 13 (unteres Bild) änderte sich dies...

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daß der erste Bombenabwurf aus einem Flugzeug bereits 1670, mehr als 200 Jahre vor dem ersten bemannten Motorflug, von dem Pater Francesco de Lana-Terzi vorhergesehen wurde? Er schrieb von einem "fliegenden Schiff, aus dem Bomben auf feindliche Stellungen geworfen werden konnten..." Am 1. November 1911 wurde diese Vision Wirklichkeit: Während des Türkisch-Italienischen Konfliktes warf Leutnant Giulio Gavotti, Führer der aus 9 Flugzeugen und 11 Piloten bestehenden italienischen "Luftflotte" aus seinem Flugzeug vier 2-kg-"Cipelli-Granaten" auf feindliche Truppen in Libyen ab und hinterließ einen verstörten Gegner. Die türkische Presse schrieb darüber: "Dieser Krieg hat gezeigt, daß daß das Flugzeug ein schreckliches Mittel zur Zerstörung ist. Die neue Waffe wird Strategie und Technik revolutionieren." Während zu Beginn des ersten Weltkrieges Flugzeuge vorwiegend zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurden und die Piloten lediglich Pistolen zur Selbstverteidigung im Falle einer Notlandung trugen, wurde ab 1915 damit begonnen Bombenflugzeuge zu bauen und schon nach kurzer Zeit waren riesige drei- und viermotorige Flugzeuge entstanden, die Bombenlasten von bis zu 1.800 kg über große Entfernungen tragen konnten. Bilder: Erste Bombenabwürfe erfolgten per Hand, ein großer Gotha-Bomber aus dem Jahre 1917.

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daß Ernst Udet, der berühmte Kunstflieger, auch selbst Flugzeuge baute? Nachdem Udet im ersten Weltkrieg an der Seite des "Roten Barons" Manfred von Richthofen zum Jagdflieger-Ass mit 62 Luftsiegen   und Träger des berühmten Ordens "Pour-le-Mérite" wurde, mußte er von 1918 bis 1922 aufgrund des Versailler Vertrages auf seine geliebte Fliegerei weitgehend verzichten. Obwohl der Flugzeugbau in Deutschland weitgehend verboten war, gründete er 1922 in München die Firma "Udet-Flugzeugbau", die schliesslich sogar ein viermotoriges Verkehrsflugzeug, die U 11 "Condor" hervorbrachte. Mit der Udet U 12 "Flamingo" stellte sich 1925 der erste bescheidene Erfolg ein. Dennoch ging die Firma ein Jahr später in den "Bayerischen Flugzeugwerken" auf. In dieser Zeit durften auch wieder Flugveranstaltungen stattfinden. Udet, von der Last seiner Firma befreit, konnte sich nun mit seinem "Flamingo" ganz dem Kunstflug widmen, was ihm internationalen Ruhm verschaffte. An der Seite von Leni Riefenstahl drehte er berühmte Filme, wie "Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1927), "Stürme über dem Mont Blanc" (1930) und "SOS Eisberg" (1933). Obgleich selbst politisch uninteressiert, wurde er von den Nationalsozialisten zuerst für Propagandazwecke benutzt, 1936 dann zum Inspekteur der Jagd- und Sturzkampfflieger gemacht, anschliessend mit der Leitung des Technischen Amts betraut und 1939 schließlich zum "Generalluftzeugmeister" ernannt. Mit diesem Amt völlig überfordert, wurde Udet u. a. die Verantwortung für die Rückschläge bei der Luftschlacht um England zugeschoben. Am 17. November 1941 beging der inzwischen stark psychisch angegriffene und alkoholabhängige Ernst Udet schließlich Selbstmord.

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daß es von dem legendären amerikanischen Jagdflugzeug North American P-51 Mustang auch eine zweimotorige Version mit Doppelrumpf gab? Die in großer Zahl sehr erfolgreich eingesetzte P-51 Mustang ist ja sehr bekannt und berühmt, aber die wenigsten wissen daß man auf der Standard-Mustang basierend ein Doppelrumpfflugzeug entwickelt hat. Die Idee hierzu kam 1943 auf, man wollte die Reichweite der bewährten Mustang bei Langstreckeneinsätzen vor allem angesichts der Entfernungen auf dem Pazifischen Kriegsschauplatz erhöhen. Außerdem sollte der Pilot von einem zweiten Besatzungsmitglied (Navigator) unterstützt und entlastet werden. So wurden zwei stark modifizierte Mustang-Rümpfe sowohl durch ein gemeinsames mittleres Haupttragflächenteil als auch durch ein gemeinsames Höhenleitwerksteil verbunden. Der Pilot saß im Cockpit des linken Rumpfes, der Navigator im Cockpit des rechten Rumpfes. Jeder Rumpf hatte ein Triebwerk, die Propeller der beiden Triebwerke drehten nach innen, also gegeneinander. Einsatzzweck der so entstandenen North American P-82 Twin Mustang war Langstrecken- Begleitjäger, Allwetterjäger und Nachtjäger. In der Nachtjägerversion befand sich im rechten Cockpit ein Radarbeobachter, das Radar war in einem Zusatzbehälter unter dem Tragflächenverbindungsstück zwischen den beiden Rümpfen untergebracht. Der Erstflug einer Twin Mustang war im Jahre 1945, die P-82 kam im Zweiten Weltkrieg allerdings nicht mehr zum Kampfeinsatz. Es wurden aber 250 Twin Mustangs nach Kriegsende gebaut und in Dienst gestellt. Die Bezeichnung P-82 wurde 1948 in F-82 geändert. Twin Mustangs wurden schließlich im Koreakrieg eingesetzt. Am 27. Juni 1950 erfolgte mit einer Twin Mustang der allererste amerikanische Luftsieg im Koreakrieg (Abschuß eines Yakovlev Kampfflugzeugs der Nordkoreaner). Die Twin Mustangs hatten übrigens nicht die Packard-Merlin Triebwerke der Mustang Standardversion sondern waren mit Allison Triebwerken ausgerüstet. Die Fotos zeigen die einzige noch flugfähige North American P-82 Twin Mustang die es noch gibt. Sie gehört der Confederate Air Force (seit 2002 Commemorative Air Force) und wurde von mir fotografiert bei der Confederate Air Force Airshow im Oktober 1998 auf dem Flughafen Midland/Odessa in Texas/USA . Beachten Sie , daß sich unter jedem Rumpf ein Hauptfahrwerksrad befindet.

Twin Mustang

Twin Mustang

Twin Mustang

 

Wußten Sie schon...

daß die RAK 1 des Konstrukteurs Julius "Uss" Hatry das erste Raketenflugzeug der Welt war? Am 17.09.1929 startet die Opel-Sander RAK 1 mit Fritz von Opel, dem Sohn des Großindustriellen am Steuer, am Flugplatz Frankfurt. Kurz zuvor hatte Hatry von Opels Drängen nachgegeben und die RAK 1 verkauft. Obwohl dieses erste Raketenflugzeug sein Werk war, kam er nie zu der Ehre, die ihm gebührte. Julius Hatry starb am 7. November 2000 im Alter von 93 Jahren.

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daß die erste Airshow in der Geschichte der Luftfahrt 1909 im französischen Reims veranstaltet wurde? Die 8-tägige Veranstaltung mit dem Namen "Grande Semaine d'Aviation de la Champagne", später als "Reimser Flugwoche" bekannt geworden, wurde von der Stadt Reims und den ortsansässigen Winzern finanziert. 38 wagemutige Piloten, unter ihnen Berühmtheiten wie Henri Farman, Glenn Curtiss und Louis Blériot, reisten mit ihren Flugzeugen aus den USA, England und Frankreich in die Champagne um dort den mit 25.000 Franc dotierten Gordon-Bennett-Cup zu gewinnen. Dieses erste Luftrennen, bei dem die Teilnehmer zwei Runden um einen 6-Meilen-Kurs fliegen mußten, war der Höhepunkt dieser ersten Flugschau der Welt. Außerdem wurden verschiedene Wettbewerbe in den Disziplinen Geschwindigkeit, Streckenflug, Gipfelhöhe sowie Anzahl an transportierten Passagieren ausgetragen. Etwa eine halbe Million begeisterte Besucher verfolgten eine vom 22.-29. August 1909 atemberaubende Rekorde ebenso wie häufige Abstürze bei der "Reimser Flugwoche".     

Wußten Sie schon...

daß unter den 14.533 hergestellten Hawker "Hurricanes" nicht weniger als 800 "Sea Hurricanes" waren? Berühmt wurde der erste Eindecker-Jäger Großbritanniens durch die Luftschlacht um England, eine der größten Luftschlachten des zweiten Weltkrieges. Die "Sea Hurricane", im Volksmund auch "Hurricat" genannt, wurde auf Churchills Befehl ab 1941 gebaut um Englische Geleitzüge vor angreifenden Deutschen FW-200C "Condor" Bombern zu schützen. Die Maschinen wurden von C.A.M.-Schiffen (Catapult Aircraft Merchantmen) gestartet, konnten nach ihrem Einsatz jedoch nicht wieder zum Schiff zurückkehren. Der Pilot mußte versuchen, bis zum nächsten Land zu gelangen oder in der Nähe des Geleitzuges wassern um dann an Bord genommen zu werden. Bis 1943 leisteten die "Sea Hurricane" den Geleitzügen in Ostsee und Mittelmeer wertvolle Dienste. Die einzige noch flugfähige Maschine dieses Typs gehört der Shuttleworth Collection in England.



Wußten Sie schon...

daß der Royal Aero Club of the United Kingdom der erste Aero-Club der Welt war? Im Jahr 1901 unternahmen drei wohlhabende "Motoristen", Frank Hedges Butler, seine Tochter Vera und Charles Rolls eine Tour mit ihren Automobilen. Die Tour wurde unterbrochen als der Renault von Vera Butler Feuer fing. Als Ersatz für die gescheiterte Auto-Tour organisierte die junge Lady nun schnell eine Ballonfahrt und bei einem Glas Champagner im Ballonkorb beschlossen die drei unverzüglich einen Aero-Club zu gründen. Das war vor 100 Jahren! Da ja eine Frau Mitbegründerin des Clubs war, konnten auch Frauen dem Club beitreten, für diese Zeit eine Besonderheit. Bis zum Jahre 1909 begnügte man sich mit Ballonfahren, dann kam die erste Motormaschine auf den vom Club präparierten Flugplatz Muswell Manor nahe Leysdown auf der Insel Sheppey. Charles Rolls und die Brüder Short, Ballonmacher des Clubs, erwarben eine Lizend der Gebrüder Wright aus den USA und so entstand 1909 die weltweit erste Serienproduktion für Motorflugzeuge in Leysdown. 1910 erhielt der Club den Zusatz "Royal", zu diesem Zeitpunkt zählte man bereits mehr als 1000 Mitglieder. Viele weitere Aero-Clubs entstanden in England und der ganzen Welt, ebensoviele wurden wieder geschlossen, der Royal Aero Club of the United Kingdom und seine weltweiten Tochterclubs existieren noch heute, Schirmherrin ist Queen Elizabeth II persönlich und Präsident ist seine Königliche Hoheit, der Duke of York.  Besuchen Sie die Website ...

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daß die McDonnell XF-85 "Goblin" bis heute der kleinste je gebaute Düsenjäger ist? Der sog. "Parasite Fighter" wurde konstruiert um im Bombenschacht der mächtigen B-36 Bomber als ständig verfügbarer Abwehrjäger mitgeführt zu werden. Zur Abwehr von Angreifern wäre die "Goblin" an einem Trapez aus dem Bauch der B-36 gefahren worden, nach der maximalen Flugdauer von 30 Min. sollte sie dann zum "Mutterflugzeug" zurückkehren um am Trapez wieder in den Schacht gezogen zu werden. Das winzige, mit klappbaren Tragflächen ausgestattete Flugzeug hatte eine Spannweite von ca. 6,40 m und eine Länge von ca. 4,50 m. Ausgeklinkt aus dem Bauch einer B-29 ereichte die XF-85 bei Testflügen im Jahr 1948 Geschwindigkeiten von max. 650 mph. Zwei Prototypen wurden gebaut bevor Ende 1949 das Programm zugunsten der wohl vielversprechenderen Luftbetankung beendet wurde.

XF-85 Goblin

XF-85 "Goblin"

Dilbert Groundloop der bekannteste Pilot der US NAVY im zweiten Weltkrieg war? Einige Wochen nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbour wurde von Capt. Austin Doyle, USN and Lt. Cdr. Robert Osborn, USNR der wohl bekannteste Pilot der US NAVY geschaffen. Dilbert war eine Comicfigur, die auf humorvolle Art und Weise die Piloten auf alltägliche Gefahren im Einsatz aufmerksam machen sollte. Es schien als hätte jeder Pilot in seiner Laufbahn eine Phase - irgendwo zwischen 300 und 800 Flugstunden - in der er alles wußte, alles konnte und man ihm nichts neues mehr beibringen konnte. Zumindest glaubte er das. Einer dieser unfehlbaren Piloten war Dilbert. Und Dilbert war ständig in der Klemme. Ob beim Startcheck oder in der Luft, Dilberts Leben hing immer an einem seidenen Faden. Spoiler war der Cousin von Dilbert und gehörte dem Bodenpersonal an. Wehe dem Pilot, der von Spoiler eingewiesen wurde. Mit vereinten Kräften richteten die beiden Comichelden jede Menge Schaden an und halfen mit ihrer "Vorbildfunktion", so manchen Schaden zu vermeiden.

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daß viele Kampfpiloten des ersten Weltkrieges nach Beendigung der Feindselikeiten ihren Lebensunterhalt mit Flugvorführungen verdienten? Für wenig Geld waren nach dem Krieg die ausgemusterten Flugzeuge zu erwerben. So führten die ehemaligen Militärpiloten dann Kunstflug und Flugzeugrennen vor und boten aufregende Mitflüge für zahlendes Publikum an. "Barnstormer" wurden die waghalsigen Flieger genannt, die auf Farmen der USA ihr Können zum Besten gaben und dabei auch schon mal Scheunen durchflogen, deren Tore wenig größer als die Doppeldecker waren. "Flying Circus", fliegende Zirkustruppen zogen durch die Lande und versetzten die Zuschauer mit Wingwalking und anderen atemberaubenden Stunds in Staunen. Viele Piloten verloren bei den immer spektakuläreren Shows ihr Leben. Mit dem "Air Mail Act of 1926" wurden erstmals Sicherheitsstandards und -tests für Maschinen, Piloten und Luftraum eingeführt, die Zeit der Barnstormer und Flying Circus ging zu Ende. Heute erinnern Kunstflugteams wie die "Blue Angels" (obere Bilder) und Stuntpiloten wie Eddie Andreini am Steuer und Anders Brandi auf, zwischen und unter den Tragflächen (unteres Bild), die auf allen Kontinenten bei Airshows zu bewundern sind, an die wagemutigen Barnstormer der 20er Jahre. TIP: Achten Sie im Fernsehprogramm auf den Klassiker "Tollkühne Flieger" mit Robert Redford, der das Leben der Barnstormer beschreibt...

Blue Angels

Blue Angels

Wingwalker

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daß es auch in Schweden während des Zweiten Weltkriegs ein Notentwicklungsprogramm für Kampfflugzeuge gab? Das neutrale Schweden hatte zu Anfang des Krieges eine große Zahl von Kampfflugzeugen in den USA bestellt, darunter zum Beispiel 120 Jäger des Typs Seversky P-35. Doch im Oktober 1940 belegte die US-Regierung Schweden mit einem Exportembargo für Kampfflugzeuge. Bis zu diesem Zeitpunkt waren zum Beispiel von den bestellten P-35 erst die Hälfte nach Schweden ausgeliefert worden, die anderen Maschinen dieses Typs wurden von den amerikanischen Luftstreitkräften beschlagnahmt, sie trugen zu diesem Zeitpunkt zum Teil bereits schwedische Abzeichen! Da Schweden zur Verteidigung seiner Neutralität dringend ein modernes Kampfflugzeug brauchte wurde die Flygförvaltningens Verkstad (= FFVS) eingerichtet und ein Konstruktionsteam unter der Leitung von Bo Lundberg damit beauftragt, ein möglichst einfach herzustellendes einsitziges Kampfflugzeug zu konstruieren, welches komplett von der Schwedischen Industrie produziert werden konnte, um nicht von ausländischen Lieferungen abhängig zu sein. Lundberg und sein Team konstruierten daraufhin die FFVS J 22, von welcher der erste Prototyp am 21. September 1942 geflogen wurde. Diese Neukonstruktion erwies sich als absolut gelungen und erfüllte die gestellten Erwartungen. Deshalb wurde der Serienbau der J 22 in Auftrag gegeben und von 1943 bis 1946 wurden insgesamt 198 Flugzeuge dieses Typs an die Schwedische Luftwaffe ausgeliefert. Die FFVS J 22 war leicht zu bedienen und erbrachte gute Leistungen, weswegen sie sich bei den schwedischen Piloten großer Beliebtheit erfreute!

FFVS J 22

Eine FFVS J 22 auf dem schwedischen Fliegerhorst Ljungbyhed am 25.8.1996 anläßlich der dortigen großen Airshow zum 70. Geburtstag der Schwedischen Luftwaffe .

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daß am 1. Januar 1914 der erste planmäßige Linienflug der Welt stattfand? St. Petersburg-Tampa Airboat Line hieß die frisch gegründete Fluggesellschaft und Tony Jannus war der Pilot, der die erste Linienmaschine, ein doppelsitziges Benoist Modell 14 -Flugboot steuerte. Von St. Petersburg (Florida) Downtown aus wurden Ziele wie Egmont Key, Pass-a-Grille, Clearwater andere Küstenstädte angeflogen. 22 Minuten dauerte der erste Passagierflug, das Flugboot flog dabei in einer Höhe von 1,5 bis 5 Metern über dem Wasser. Der erste Linienpassagier erlebte dann auch gleich die erste Verspätung - Pilot Tony Jannus mußte wegen technischer Probleme eine Zwischenlandung in der Bucht von St. Petersburg einlegen. Das One-Way-Ticket im regelmäßigen Liniendienst zwischen St. Petersburg und Tampa kostete US $5, Rundflüge waren von $10-20 zu erhalten.

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daß Glen H.Curtiss der erste Fabrikant für Flugzeuge war? Glen H. Curtiss, geboren 1878, baute schon als 20jähriger innovative Verbrennungsmotoren für Motorräder und stellte 1907 mit einem Motorrad mit 8-Zylinder-Motor einen Geschwindigkeitsweltrekord auf. 1906 versuchte er, die Gebrüder Wright von Curtiss-Motoren als Antriebsquelle zu überzeugen. 1908 trat Curtiss in die noch junge  Experimental Aircraft Association (EAA) ein, die sich mit dem Bau von Flugzeugen befasste. Im selben Jahr gewann ein Flugzeug der EAA, die "June Bug", angetrieben von einem Curtiss-Motor und gesteuert von Glen H. Curtiss selbst, die Scientific American Trophy für den ersten Flug über eine Distanz von einem Kilometer.1909 gewann Curtiss in Reims (Frankreich) den Gordon Bennett Cup mit einer Geschwindigkeit von 46,5 mph. Im selben Jahr wurde das erste Privatflugzeug aus Curtiss' Fertigung verkauft. 1910 startete das erste Flugboot der Welt - eine Curtiss. Eine Curtiss-Maschine war es auch, die 1911 erstmals auf einem "Flugzeugträger" landete und startete. Von 1914 -1918 wurden bei Curtiss 6000 "Jenny" Trainer gebaut. 1919 war es ein Curtiss NC-4 Flugboot, das als erstes Flugboot den Atlantik überquerte. Auch nach seinem Tod im Jahr 1930 blieben Curtiss-Flugzeuge noch lange ein Begriff, wie z. B. die C-46 Commando oder die P-40 Warhawk.

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daß die Messerschmitt Me 321 das größte und schwerste Segelflugzeug der Welt war? 1940 als Lastensegler konstruiert flog die Me 321 "Gigant" erstmals im März 1941. Eine Junkers Ju 90 oder drei Messerschmitt Bf 110 waren notwendig um den riesigen Segler mit seiner Spannweite von 55,24 m in die Luft zu bekommen. Immerhin hatte der "Gigant" mehr als 18 t Leergewicht und konnte zusätzlich 22 t Ladung aufnehmen. Speziell für den Schlepp der Me 321 wurde dann die Heinkel He 111 Z entwickelt, eine fünfmotorige aus zwei durch ein Mittelstück verbundene He 111 Maschinen entstandene Schleppmaschine. Später entstand aus dem Lastensegler Me 321 der Transporter Me 323 mit sechs Motoren von jeweils 1.180 PS.

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daß sich am 1. August 1954 die Convair XFY-1 "Pogo", der erste "Tailsitter"-Senkrechtstarter in die Lüfte erhob? In Anlehnung an deutsche Senkrechtstarter-Entwürfe aus der Endphase des zweiten Weltkrieges forderte die US-NAVY im August 1950 die Entwicklung eines VTOL-Senkrechtstartflugzeuges, das auf dem Leitwerk starten und landen sowie im Normalflug die Eigenschaften eines normalen Flächenflugzeuges aufweisen sollte. Die XFY-1 von Convair entsprach den Vorstellungen der NAVY am ehesten und führte (nach mehr als 300 Fesselflügen in einem Luftschiffhangar auf dem Moffett Field in Kalifornien) am 1. August 1954 den ersten freien Senkrechtflug. Am 11. August des selben Jahres folgte dann die erste vollständige Transition (Übergang vom Senkrechtflug in den Normalflug und zurück). Im Juni 1955 wurden die Tailsitter-Projekte zugunsten der aufkommenden Strahlflugzeuge eingestellt.

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daß der erste bemannte Motorflug in Europa von Alberto Santos-Dumont durchgeführt wurde? Schon im Jahr 1901 erregte der Luftfahrt-Pionier Aufsehen als er mit einem spindelfürmigen, von einem Verbrennungsmotor angetrieben Ballon den Eiffelturm umflog. Im Oktober 1906, drei Jahre nachdem den Gebrüdern Wright in Kitty Hawk (USA) der erste offizielle Motorflug in der Geschichte der Menschheit gelang, erhob sich der am 20. Juli 1873 in Brasilien geborene und 1891 nach Paris ausgewanderte Santos-Dumont mit seiner "14bis" in die Lüfte. Angetrieben von einem 24 PS leistenden Motor überwand das einem Kastendrachen ähnelnde, unlenkbare Fluggerat mit einem Ballonkorb als "Pilotenkanzel" in 21 Sekunden eine Strecke von 220 Metern. Damit erhielt Santos Dumont ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Franc, das vom Französischen Aero Club für den ersten Motorflug ausgesetzt war. Schockiert von der Verwendung von Flugzeugen als Waffe im ersten Weltkrieg und mit starken Depressionen durch Zukunftsangst suchte Alberto Santos Dumont am 23. Juli 1932 den Freitod.

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daß die Schweizer Luftwaffe durch ein Volksbegehren und eine anschließende Spendenaktion entstand? Die Schweizer Offiziersgesellschaft rief entgegen der Vorbehalte der Behörden (die Topographie der Schweiz sei ungeeignet für die Fliegerei) zu dieser Aktion auf.   Aufgrund des überwältigenden Erfolges der Initiative erteilte die Eidgenossenschaft am 31. Juli 1914 den Befehl zum Aufbau einer Fliegertruppe. Bereits am 1. August rückten neun freiwillige Piloten, teilweise mit eigenen Maschinen und Mechanikern ein. Aus acht Flugzeugen sechs verschiedener Typen setzte sich die "Flotte" bei der Gründung zusammen. Ihre Feuertaufe erlebte die Schweizer Luftwaffe erst im Juni 1940 als sie siegreich aus einem Luftkampf mit zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegenen Deutschan Jägern herausgeht. Seither standen der Eidgenössischen Luftwaffe stets moderne Flugzeuge zur Verfügung, auf Europäischer Ebene gilt sie als Spitzentruppe. Eine Kuriosität ist dabei wohl die Tatsache daß die helvetische Luftwaffe nach dem "Milizsystem" organisiert ist. 1999 waren 70% der Piloten für Mirage IIIS Und F-5E Tiger Zivilpiloten, die jährlich bei einem mehrwöchigen Training ihre Kenntnisse auffrischen.

Hunter

Hawker Hunter der Fliegerstaffel 15 in Jubiläumslackierung beim RIAT 2001 in England.

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daß die berühmte Douglas DC-3 das erfolgreichste und langlebigste Transportflugzeug aller Zeiten ist? Bekannt wurde diese unsterbliche Maschine unter anderem mit den Namen C-53 "Skytrooper" und C-47 "Skytrain". Bereits vier Jahre nach ihrem Jungfernflug, den die DC-3 am 17.Dezember 1935 absolvierte, wurde sie von 30 großen Fluggesellschaften eingesetzt und erbrachte weltweit 90 % aller Verkehrsflugleistungen. Während von der zivilen DC-3 nur knapp über 400 Stück gebaut wurden, erreichte die Produktion der militärischen Versionen 10.123 Maschinen. Dazu wurden nochmals etwa 2.700 Flugzeuge in der Sowjetunion unter Lizenz mit der Bezeichnung Lisunov Li-2 gebaut. Wohl kaum ein Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt wurde derart vielseitig eingesetzt: Ziviles Passagier- und Transportflugzeug, militärischer Güter- und Truppentransporter, Absetzflugzeug für Fallschirmjäger, Schleppflugzeug für Lastensegler, Erdkampfflugzeug, elektronischer Aufklärer... Auch bei der Luftbrücke von Berlin kam die unverwüstliche DC-3 zu Ehren. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde von der Firma Convoy eine Umrüstung auf Propellerturbinen statt der ursprünglichen Kolbenmotoren angeboten. Mitte der 90er Jahre waren noch über 400 DC-3 und C-47 in 44 Nationen im Einsatz.

C-47

C-47

Douglas C-47 bei der Australian Int. Airshow 2001

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daß der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry einen großen Teil seines Lebens als Pilot verbrachte? Am 29. Juni 1900 geboren, träumte er schon als Kind, wie Ikarus zu fliegen. Er war 12 Jahre alt als er von den Brüdern Wroblewski-Salvez in ihrem selbstgebauten Eindecker mitgenommen wurde. 1921 erhielt "Tonio" sein Pilotenabzeichen. In Le Bourget fabrizierte er wenig später den ersten seiner zahlreichen Abstürze. Nachdem er 1926 die Erlaubnis zum Führen von Handelsflugzeugen erhielt, bekam er eine Stelle bei der Fluggesellschaft Latécoère, die unter ihrem Direktor Didier Daurat Luftfahrtgeschichte schrieb. Zusammen mit seinen späteren Freunden Jean Mermoz, Henri Guillaumet und vielen anderen wagemutigen Piloten half Saint Exupéry beim Aufbau von Luftpost-Linien in Europa, Nordafrika und Südamerika. 1929 schrieb er seinen ersten Roman "Südkurier". Wenig später folgte "Nachtflug", der von MGM 1933 mit Clark Gable und anderen Stars verfilmt wurde. Weitere bekannte Bücher folgten. 1943, er nahm als Aufklärer-Pilot am zweiten Weltkrieg teil, verfasste Saint Exupéry sein wohl bekanntestes Werk "Der kleine Prinz". Am Ende dieses Buches sagt der kleine Prinz: "Es wird aussehen als wäre ich tot, und das wird nicht wahr sein". Antoine de Saint Exupéry wurde bei einem Aufklärungsflug am 31. Juli 1944 mit einer Lockheed P-38 Lightning nahe der Ile de Riou abgeschossen, wo von einem Fischer im Jahr 1998 die Armbanduhr des Schriftstellers gefunden wurde. Die Überreste seines Flugzeugs wurden zwei Jahre später entdeckt und 2003 geborgen. Ein Jahr später stand zweifelsfrei fest, dass es die von Saint Exupery geflogene P-38 war. Abgeschossen wurde er von dem deutschen Jagdflieger und späteren ZDF Sportberichterstatter Horst Rippert, der 1944 der Jagdgruppe 200 angehörte. Die Überreste der P-38 sind im Museum Le Bourget ausgestellt.

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daß das Englische Jagdflieger-As Douglas Bader trotz zweier Beinprothesen zu einem der erfolgreichsten Jagdflieger der Royal Air Force im zweiten Weltkrieg wurde? Nachdem er bei einem Flugunfall Anfang der 30er Jahre beide Beine verloren hatte, schien seine fliegerische Laufbahn beendet. Nach hartnäckigem Kampf konnte Douglas Bader in den Diensten der RAF bleiben und 1939, acht Jahre später, flog er erstmals wieder solo mit einer Avro Tutor. Seine Fliegerischen Fähigkeiten konnte er 1940 während der Luftschlacht um England unter Beweis stellen. Douglas Bader erzielte 23 Luftsiege. Am 9. August 1941 wurde Bader über Frankreich abgeschossen und verlor dabei eine Beinprothese als diese im Flugzeug klemmte. Später, mit Erlaubnis von Hermann Göring, wurde in einer Sondermission eine Ersatzprothese von einem englischen Bomber abgeworfen. Bader unternahm einige Fluchtversuche und wurde schließlich im Schloß Colditz bei Leipzig, einem Hochsicherheits-Internierungslager für Offiziere untergebracht, wo er 1945 von US-Truppen befreit wurde. Nach dem Krieg verbrachte er viel Zeit mit dem Besuch von Krankenhäusern und brachte vielen Kriegsversehrten ihren Lebenswillen zurück. Im Jahr 1976 wurde er für seine Verdienste von Queen Elizabeth zum Ritter geschlagen. Sir Douglas Bader starb 1982.               Bilder rechts: Douglas Bader (4. v. rechts) und eine Hawker Hurricane mit den Kennzeichen von Douglas Bader.

Hurricane "Douglas Bader"

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daß die berühmte North American P-51 "Mustang", eines der berühmtesten Jagdflugzeuge aller Zeiten, in weniger als 120 Tagen vom Reißbrett in die Luft kam? 1940 stand die Englische Royal Air Force einem übermächtigen Angreifer gegenüber - der Deutschen Luftwaffe. Es bestand großer Bedarf an neuen Jagdflugzeugen und so vereinbarte die britische Beschaffungskommission mit der Amerikanischen Firma North American Aviation (NAA) die Entwicklung eines flugfähigen Prototypen nach den britischen Spezifikationen in nur 120 Tagen. Unter der Leitung der NAA Chefdesigner Raymond Rice und Edgar Schmued wurde der Prototyp drei Tage früher als gefordert, also 117 Tage nach Auftragserteilung fertiggestellt. Zu ihrer legendären Überlegenheit fand die P-51 allerdings erst nachdem der ursprünglich eingebaute, in größeren Flughöhen sehr leistungsschwache, Allison V-1710-39 Motor durch den Rolls Royce Merlin ersetzt wurde. Mit diesem Zeitpunkt begann der Siegeszug dieses schnellen, wendigen und mit enormer Reichweite ausgestatteten Jagdflugzeuges. Im weiteren Verlauf des zweiten Weltkrieges wurden dann bei NAA 14.819 P-51 gebaut, weitere 200 in Australischer Lizenz. In Zentral- und Südamerika war sie noch bis in die 70er Jahre im aktiven Einsatz, heute ist die "Mustang" Höhepunkt und Publikumsliebling bei Airshows in aller Welt.

P-51 D

P-51 D

P-51 D

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daß die Briten John Alcock und Arthur Whitten Brown am 14./15. Juni 1919 erstmals nonstop mit dem Flugzeug den Atlantik überquerten? Bereits im Jahr 1913 setzte die Tageszeitung "Daily Mail" 10.000 Britische Pfund für den ersten Überflug des atlantischen Ozeans aus. Wenig später brach der erste Weltkrieg aus und deshalb wurden erstmals im Jahr 1919 Versuche unternommen, diese Herausforderung anzunehmen. Aufgrund der günstigeren Winde entschied man sich für die Überquerung von West nach Ost. Nachdem drei Wochen zuvor zwei andere Teams gescheitert waren, war es für Alcock und Whitten Brown am 14.Juni so weit. Mit 3.910 l Kraftstoff hob die Vimy mühsam ab. Navigiert wurde mit Hilfe der Gestirne und einem optischen Abdriftmesser. Manchmal flogen sie dicht über dem Wasser, dann wieder bis zu 3.350 m hoch. Funk und Gegensprechanlage fielen aus, der Geschwindigkeitsmesser fror ein, wodurch sie einmal ins Trudeln gerieten und 18 m über dem Meer abfangen konnten. Brown mußte mehrmals auf die Tragflächen klettern um die Motoren zu enteisen. Nach 16 Stunden und 27 Minuten und 3.186 km Flugstrecke landeten John Alcock und Arthur Whitten Brown in Irland.

Vickers Vimy

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daß die Antonow An-2 der größte einmotorige Doppeldecker der Welt ist? Obwohl die Ära der Doppeldecker bereits vor dem zweiten Weltkrieg zu Ende ging, startete die von Oleg Antonow entwickelte An-2 erst am 31. August 1947 zu ihrem Jungfernflug. Die nahezu vollständig aus Metall gebaute Maschine ist genau betrachtet ein Eineinhalbdecker mit stromlinienförmigen Doppel-T-Streben und doppelter Drahtverspannung zwischen den Tragflächen. Ausgelegt als echtes Allzweckflugzeug fand die mehr als 18.000 mal gebaute An-2 militärische als auch zivile Verwendung. Die "Tante Anna", wie sie seit ihrem regelmäßigen Erscheinen bei Airshows liebevoll genannt wird, hat eine Spannweite von 18,10 m und ein max. Abfluggewicht von 5,5 t. Für den nötigen Vortrieb sorgt ein 1000 PS starker Neunzylinder-Sternmotor Schwetsow Ash-62IR, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 258 km/h.

An-2

An-2

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daß die MiG-21 "Fishbed" der meistgebaute Jet ist? Im Jahre 1953 forderte der Kreml nach einem Nachfolger für die erfolgreichen MiG-15, MiG-17 und MiG-19. Mach 2 und 20.000 m Einsatzhöhe sollten erreicht werden. Das Konstruktionsbüro von Artjom Iwanowitsch Mikojan und Michail Jossipowitsch Gurewitsch erhielt den Auftrag. Prototypen wurden ab Februar 1955 mit Pfeil- und Deltaflügeln getestet, zufriedenstellend wurden die Tests allerdings erst, nachdem das Mikulin-AM-9-Triebwerk durch das stärkere AM-11 ersetzt wurde. 1959 begann in Gorki die Serienfertigung der MiG-21und damit das größte Produktionsprogramm für ein Strahlflugzeug überhaupt. Inklusive der etwa 2.400 ohne Lizenz in China produzierten Nachbauten verließen rund 13.400 MiG-21 die Werke in Gorki, Moskau, Tbilissi, Vodochody (Tschechien) und Nasik (Indien). Die Indische Lizenzproduktion lief bis 1987. Über 50 Luftstreitkräfte flogen die MiG-21 und noch heute werden Modernisierungsprogramme verschiedener Hersteller angeboten um die MiG-21 technisch auf dem aktuellen Stand zu halten.

MiG-21

MiG-21

Rumänische MiG-21 beim RIAT 2001 in England



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daß der Prototyp der Messerschmitt Bf 109 bei seinem Erstflug im September 1935 von einem Englischen Rolls Royce Kestrel Motor angetrieben wurde? Ein Triebwerk Deutscher Fabrikation wurde mit dem Jumo 210A dann in die Prototypen V2 und V3 eingebaut. Erst gegen Ende 1938 wurde in der Vorserienmaschine Bf 109E-0 erstmals ein Daimler-Benz 601A Motor eingebaut, der erst in der G-Serie durch den DB 605 ersetzt wurde. Letzteres Triebwerk blieb dann unter ständigen Modifizierungen bis zuletzt in der Me 109K-14 im Einsatz. Nach dem Krieg wurde die Me 109 in Spanien unter der Bezeichnung Hispano Aviation HA-1109 und HA-1112 Buchón weitergebaut - diesmal mit dem Motor, der noch kurz zuvor in den Flugzeugen des Alliierten Gegners eingebaut war - dem Rolls Royce Merlin. Bilder: Me 109 G6 mit DB 605 (oben) und HA-1112 Mit RR Merlin

Me 109

Buchón

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daß es auch einen Schottischen Flugzeughersteller gab? Bereits im Jahre 1935 wurde auf dem Flughafen Prestwick, ca. 50 Kilometer von der bekannten Schottischen Großstadt Glasgow entfernt, die Firma Scottish Aviation Ltd. gegründet. Bekannte Produkte der Firma sind das kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute einmotorige STOL-Flugzeug Scottish Aviation Pioneer und die im Jahre 1955 erstmals geflogene zweimotorige Scottish Aviation Twin Pioneer. Bei der Twin Pioneer handelt es sich um ein robustes und vielseitig verwendbares Transportflugzeug das ebenfalls über sehr gute Kurzstart- und Landeeigenschaften verfügt (= STOL, Short Take-off and Landing). Neben diesen Eigenentwicklungen produzierte die Firma Scottish Aviation auch Flugzeugtypen anderer Hersteller. So übernahm Scottish Aviation nach dem Zusammenbruch der britischen Firma Handley Page im Jahre 1970 zum Beispiel 1972 die Produktionsrechte an der Handley Page HP. 137, die dann später unter der Bezeichnung Jetstream weltbekannt wurde. Ebenfalls 1970 wurde die Firm Beagle Aircraft aufgelöst, worauf Scottish Aviation die Produktion des von Beagle entwickelten einmotorigen Schulflugzeugs Bulldog übernommen hat. Im Jahre 1977 schließlich wurde Scottish Aviation ein Teil des British Aerospace Konzerns und arbeitete nunmehr als British Aerospace Scottish Division. Deswegen sind Maschinen wie die Jetstream und die Bulldog auch eher unter dem Herstellernamen British Aerospace bekannt. Die Produktion der Bulldog wurde schließlich 1982 eingestellt. Was die Jetstream betrifft so waren deren Verkaufszahlen zunächst noch gering geblieben, aber ab Ende der 70er Jahre wurde eine deutlich verbesserte Version dieser Maschine entwickelt und deren Serienproduktion begann 1982 unter dem heute noch sehr bekannten Namen British Aerospace Jetstream 31.Es handelt sich um ein Zubringerflugzeug ("Commuter") für bis zu 19 Passagiere und wurde in dieser Ausführung ein großer Verkaufserfolg. Später wurde auch noch eine vergrößerte Version der Maschine entwickelt: Die British Aerospace Jetstream 41.

Twin Pioneer

Twin Pioneer

Diese Aufnahmen einer Scottish Aviation Twin Pioneer entstanden 1999 in Duxford. Die Maschine hat den Anstrich der Empire Test Pilots School und gehört der Air Atlantique Historic Flight.

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daß am 23. Juni 1931 der erste Flug rund um den Globus stattfand? der Amerikaner Wiley Post, Angestellter Privatpilot des Ölmagnaten F. C. Hall, umrundeten die Erdkugel mit der Lockheed 5C Vega "Winnie Mae" in der Zeit von 8 Tagen, 15 Stunden und 51 Minuten. Navigiert wurde die Route, die von New York über Neufundland, England, Deutschland, Rußland, Alaska zurück auf das Roosevelt Field bei New York führte, von dem Tasmanier Harold Gatty. Gatty war der Leiter einer Navigationsschule. Die Umbauten der Lockheed Vega beschränkten sich auch eine größere Treibstoffkapazität und komfortablere Sitze für Post und Getty. Um sich gegen vorzeitige Ermüdung zu schützen, schlief Post schon Monate vor dem Flug zu unregelmäßigen Zeiten. Der Rekordflug verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Lediglich beim Start nach der Zwischenlandung in Alaska geriet die "Winnie Mae" in tiefen Flugsand. Die Propellerspitzen wurden dabei verbogen. Mit Hilfe einer Zange, einem Hammer mit abgebrochenem Stiel und einem runden Stein richtete der handwerklich geschickte Post die Propellerblätter um den Heimflug anzutreten. Zwei Jahre später wiederholte Post diese Leistung im Alleinflug und verbesserte die Reisedauer auf 7 Tage, 18 Stunden und 49 Minuten. Die Winnie Mae ist heute im Smithsonian Nat. Air and Space Museum in Washington ausgestellt.

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daß "Jebediah´s Flugzeug" welches in dem mit vielen futuristischen Fortbewegungsmitteln ausgestatteten Endzeit-Film "Mad Max III" zu sehen ist, trotz des völlig ungewöhnlichen Aussehens keine Sonderanfertigung für den Film war, sondern daß es sich um ein serienmäßig produziertes Flugzeug handelt? Die sehr "knubbelig" wirkende Maschine in Anderthalbdecker-Bauweise passt zwar gut in die Szenerie der Mad Max-Filme, aber es handelt sich tatsächlich um ein Landwirtschafts-Sprühflugzeug vom Typ Transavia Airtruk. Überraschenderweise ist dieses "futuristische" Flugzeug sogar eine ziemlich alte Konstruktion: Es wurde Ende der fünfziger Jahre von Luigi Pellarini in Neuseeland konstruiert und flog zum erstenmal im Jahre 1960, damals noch als "Airtruck" mit "ck". Die Maschine wurde in den folgenden Jahren noch etwas umkonstruiert und die Produktion schließlich von der Firma Transavia in Australien übernommen. Die erste dort gebaute Maschine flog im Jahre 1965 und bekam die offizielle Bezeichnung Transavia PL-12 Airtruk (das "truk" dabei jetzt nur noch mit "k"). Die Transavia Airtruk ist eine ausgesprochen gelungene Konstruktion und die Maschinen dieses Typs haben sich im Einsatz als Sprüflugzeuge für die Landwirtschaft hervorragend bewährt. Die Maschine hat auf Grund ihrer ungewöhnlichen Bauweise zwei große Vorteile: Zum einen gibt es im hinteren Rumpfteil eine kleine Kabine, in der bei den Überführungsflügen zu den Sprüheinsätzen auch zwei Mann Bodenpersonal mitgenommen werden können. Zum anderen die Leitwerksanordnung: Zwei freitragende Ausleger mit je einem kompletten T-Leitwerk ohne hintere Verbindung zueinander machen es möglich, daß ein Lastwagen im Rückwärtsgang zwischen den beiden Leitwerksauslegern bis zum Rumpf heranfahren kann, um dort für die Sprühflüge die Chemikalien leichter auffüllen zu können. Die Airtruk kann übrigens 900 Liter Chemikalien aufnehmen. Die Transavia Airtruk blieb bis 1993 in Produktion und es wurden über 100 Maschinen gebaut, darunter auch die verbesserte Version Skyfarmer. Es gab auch noch eine Mehrzweckversion dieses Flugzeugs, in der man anstelle der Chemikaliensprühausrüstung zum Beispiel Sitze für bis zu 5 Passagiere einbauen konnte. Die Fotos zeigen eine Transavia Airtruk, die sich in der sehr interessanten Flugzeugabteilung des Museum of Transport and Technology (MOTAT) in Auckland/Neuseeland befindet sowie "Jebediah's Plane" aus "Mad Max III".

Airtruk

Airtruk

Airtruk

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daß nicht nur die Außenhaut der Lockheed SR-71 Blackbird bei einem Flug enormen Belastungen ausgesetzt ist, sondern auch die Piloten? Bei einer Gipfelhöhe von 26.000 m operiert der Blackbird am Rande der Atmosphäre. Daher tragen Pilot und RSO einen Druckanzug, der später in der gleichen Form in der U-2 sowie bei den ersten Space Shuttle Einsätzen eingesetzt wurde. Zur Vorbereitung eines Fluges gehört eine spezielle Ernährung um die Darmtätigkeit herabzusetzen. Außerdem werden noch aufputschende Medikamente verabreicht um Müdigkeit und Muskelkrämpfen vorzubeugen. Um den Körper von Stickstoff zu befreien wird kurz vor dem Start - je nach Bedarf bis zu einer Stunde - reiner Sauerstoff inhaliert. Der Stickstoff sammelt sich ansonsten in den Gelenken und verursacht starke Schmerzen. Bei Tauchern ist dieses Phänomen auch unter der Bezeichnug "Bends" bekannt. Diese gesamte Prozedur wird Ärztlich überwacht. Auf dem Weg zur Lookheed trägt die Besatzung (wie die Astronauten) dann auch oft leichte Klimaanlagen bei sich. Ansonsten wären die entstehenden Temperaturen in dem geschlossenen Druckanzug nicht zu ertragen.

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daß das erste Deutsche Flugzeug mit Strahltriebwerk die Heinkel He 178 war? Bereits seit 1933 arbeiteten der Physiker Pabst von Ohain und sein Assistent Hahn an der Entwicklung eines Strahltriebwerkes. Da Heinkel ein Flugzeug mit diesem neuen Antrieb plante, wurden die beiden Forscher nach Rostock geholt um dort in einer Geheimabteilung ein Strahltriebwerk zu bauen. Es dauerte bis 1937, dann lief die erste Turbie - allerdings noch mit Wasserstoffgas. Am 24. August 1939 flog dann erstmals das eigens für diesen Zweck entwickelte Forschungsflugzeug Heinkel He 178 mit Testpilot Erich Warsitz am Steuer in Rostock-Marienehe. Das Projekt He 178 wurde in Eigeninitiative ohne Wissen und Hilfe der Nationalsozialistischen Regierung realisiert.

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daß am 12. Dezember vor 87 Jahren das erste freitragende Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J 1 ihren Erstflug hatte? Schon als junger Ingenieur hatte der am 3. Februar 1859 geborene Hugo Junkers sein Interesse an der Luftfahrt gefunden, sein erstes Patent, der "Gleitflieger mit zur Aufnahme von nicht Auftrieb erzeugenden Teilen dienenden Hohlkörpern" meldete er im Jahre 1909 an. Von 1913 bis 1915 arbeitete Junkers an dem freitragenden Ganzmetall-Eindecker J 1, der jedoch von der Fliegertruppe aufgrund seines hohen Gewichtes abgelehnt wurde. Vier Jahre später, am 15.06.1919 erfolgte der Erstflug der Junkers F 13, die bis 1930 gebaut wurde und als Vorfahre der modernen Verkehrsflugzeuge gilt. Hugo Junkers war seiner Zeit weit voraus, denn die meisten Flugzeughersteller hielten noch bis weit in die 30er Jahre an verspannten Doppeldeckerkonstruktionen fest. Am 3. Februar 1935 starb Prof. Hugo Junkers in München.

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daß das erfolgreiche und bekannte U-Boot-Jagdflugzeug Lockheed P-3 "Orion" von der wenig erfolgreichen Zivilmaschine Lockheed L-188 abstammt? Als einzige US-Konstruktion mit Propellerturbinen absolvierte die L-188 am 6. Dezember 1957 ihren Jungfernflug. Die Indienststellung erfolgte im Januar 1959. Im selben Jahr verunglückten mehrere "Electra", als Ursache wurden Schwingungserscheinungen der Tragflächen festgestellt. Nach Verstärkung der Tragflächen und Motorgondeln wurde die "Electra" ab 1961 wieder in Dienst gestellt, 170 Maschinen wurden gefertig und in 5 Nationen geflogen, doch die Jet-Konkurrenz bescherte der "Electra" ein frühes Ende. Gleichzeitig wurde mit leichten Veränderungen die P-3 "Orion" als Nachfolger der P-2 "Neptune" gebaut. Die "Orion" flog erstmals im August 1958 und stellt eine leicht verkürzte, mit Elektronik vollgepackte Ableitung aus der "Electra" dar. Mindstens 731 P-3 "Orion" wurden seither bei Lockheed gebaut, weitere Maschinen entstanden u. a. in Japanischem Lizenzbau. Die P-3 wurde gebaut als See-Aufklärer und U-Boot-Jäger, als Wetteraufklärer, als Forschungsflugzeug für ozeanische Untersuchungen, als VIP-Transporter, als Frachter, Patrouillen-Flugzeug und Spürflugzeug für Drogenbekämpfung. Derzeit stehen die meisten Orions noch erfolgreich im Einsatz und sind auf vielen Airshows zu bewundern.

P-3 Orion

P-3 Orion

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daß der Französische Flugzeughersteller Dassault bereits 1918 gegründet wurde? Marcel Bloch baute 1918 sein erstes Flugzeug ehe er nach seiner Heirat auf die Produktion von Möbeln umstellte. Als in den 30er Jahren die Luftfahrtindustrie große Schritte nach vorn machte, begann Bloch wieder mit dem Flugzeugbau und produzierte mit der MB-210 ein Wasserflugzeug und mit den MB-150 bis 157 einen Jäger. Die Deutschen Besatzer schickten Marcel Bloch 1940 in ein KZ während sein Bruder Paul in der Restistance unter dem Decknamen "Charles Dassault" wirkte. "Dassault" bedeutet so viel wie "Angriffspanzer" und nach Beendigung des Krieges übernahm Marcel Bloch, aus dem KZ befreit, den Namen Dassault. Wenig später begann die Firma Dassault mit der Hilfe einiger Deutscher Ingenieure  wieder mit dem Flugzeugbau, fasste jedoch im Jet-Zeitalter nur langsam Fuß. Das erste Französische Strahlflugzeug war die "Ouragan" auf der Basis des Rolls Royce 9 Triebwerkes. Es folgte die bekannte Mystere, die auch exportiert wurde. 1961 schließlich wurde die Etendard 4M bei der Marine eingeführt und unter großen Veränderungen bis zur Super-Etendard weiterentwickelt. Bekannt wurde dieses Flugzeug durch den Einsatz im Falkland-Krieg, wo 1982 vier Argentinische Super Etendards mit Exocet-Raketen zwei britische Schiffe versenkten. Während auch die von Dassault entwickelten und weltweit exportierten Mirage-Serien langsam in die Jahre kommen, wird Dassaults neueste Entwicklung, die "Rafale" als Nachfolger präsentiert. Für die zivile Luftfahrt wurde die bekannte Falcon-Serie gebaut.

Mirage 2000

Rafale

Mirage 2000 und Rafale

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daß die Handley Page H.P.42 der größte jemals gebaute Doppeldecker war? Auf eine Anforderung der Britischen Fluglinie Imperial Airways baute der Flugzeugkonstruktuer Frederick Handley Page 1928 einen riesigen Doppeldecker zur Beförderung von bis zu 38 Passagieren auf Europäischen Strecken und eine Version für 24 Passagiere für die Indien- und Südafrika-Linien. Vier Sternmotoren mit je 490 PS brachten das gigantische Ganzmetall-Flugzeug mit einer Spannweite von 39,62 m und einem Abfluggewicht von fast 13 t auf eine Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 153 - 169 km/h war die H.P.24 für damalige Verhältnisse ein komfortabler Airliner. Es wurden 8 Maschinen gebaut, die in den 10 Jahren bis zu ihrer Ausmusterung 1939 mehr als 100.000 Fluggäste über 16 Millionen Flugkilometer unfallfrei beförderten.

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daß Verkehrsflugzeuge der Zukunft durch eine rauhe Außenhaut weniger Treibstoff verbrauchen? Bereits seit 1996 fliegt ein Airbus A-340 der Cathay Pacific mit einer versuchsweise zu 30% mit künstlicher "Haifischhaut" beklebten Oberfläche. Intensive Forschungen führten zu der Erkenntnis daß die Rillendurchzogene Haifischhaut weniger Strömungswiderstand bietet als eine völlig glatte Oberfläche. Der Cathay-Jet erbrachte den Beweis in der Praxis: Die Treibstoffersparnis beträgt ca. 1%. Bei einem Interkontinentalflug verbraucht ein A-320 oder A-340 so ca. 2,4 t weniger Kerosin als normal. Eine Flugzeugoberfläche kann bis zu 70% überklebt werden, was eine Treibstoffersparnis von bis zu 3% ergeben kann. 

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daß auch die Luftwaffe des Deutschen Reiches über einen viermotorigen Langstreckenbomber verfügte? Die Heinkel He 177 "Greif" war die Antwort auf den vom RLM 1938 geforderten schweren Bomber mit großer Reichweite. Das Fluggewicht lag mit 31 t sogar um 6 t über dem der berühmten B-17 "Flying Fortress". Die eigentlich sehr fortschrittliche Konstruktion, die bereits im Jahr 1939 ihren Jungfernflug absolvierte, war bei den Piloten dennoch nicht beliebt. "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug" wurde die Maschine genannt weil allzu oft die in Tandemanordnung eingebauten und jeweils auf eine große Luftschraube wirkenden DB 601 (später DB-605) Motoren überhitzten und das Flugzeug in Brand setzten. Von den über 1000 gebauten Maschinen gingen letztlich auch mehr durch diese Ursache als durch Feindeinwirkung verloren.

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daß es ein aufblasbares Flugzeug gibt? Über 300 Testflüge absolvierte der von Andreas Reinhard erdachte Technologieträger "Stingray" der Schweizer Firma Prospective Concepts AG in den Jahren 1995 bis 2000. Die Ähnlichkeit mit seinem Namensgeber, dem Stachelrochen ist nicht zufällig, vielmehr handelt es sich dabei um die ideale aerodynamische Formgebung. Gerade einmal 80 kg schwer ist der aufblasbare Flügel des "Stingray" bei einer Spannweite von 13m, einer Länge von 9,40m und einer Flügeldicke von 2,20m. Wesentliche Vorteile der Idee des aufblasbaren Flügels liegen neben dem geringen Gewicht auch in der Steuerung durch Druckluftgesteuerte Profilveränderung. Sicherheit wird auch beim "Stingray" groß geschrieben - ein bis zu 20x20 Quadratzentimeter großes Loch kann durch das an Bord befindliche Gebläse ausgeglichen werden. Bis zu 14 Personen soll ein für die Zukunft angedachter "Stingray" mit Dieselantrieb befördern. Als Werkstoff für die "selbsttragenden pneumatischen Strukturen" dienen hochmoderne Fasermaterialien, die unter Zugbelastung die zehnfache Festigkeit von Stahl aufweisen.

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daß der Hiller XROE-1 "Rotorcycle" der kleinste manntragende Hubschrauber war? Zusammengeklappt in einem Behälter unter einem Flugzeugflügel oder auf einem Autodach transportierbar und in wenigen Minuten zu einem Ein-Mann-Helikopter aufzubauen - das war die Idee, die dem wohl kleinsten flugfähigen Hubschrauber der Welt voranging. In der Zeit des kalten Krieges sollte der XROE-1 dem hinter feindlichen Linien abgeschossenen oder notgelandeten Piloten ein Rettungsgerät zum Erreichen der eigenen Linien sein. Am 10. Januar 1957, drei Jahre nachdem die Firma Hiller Helicopters von der US NAVY den Auftrag zur Entwicklung eines solchen Fluggerätes erhielt, erhob sich der erste Prototyp, angetrieben von eim 40 PS Motor, erfolgreich in die Lüfte. 12 Rotorcycles wurden gebaut, davon zehn in Lizenz bei der Englischen Firma Saunders Roe. Der Rotorcycle wurde niemals militärisch eingesetzt. Heute befinden sich 5 Maschinen im Besitz von Museen, ein weiterer XROE-1 befindet sich in Privathand.

XROE-1

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daß die Deutsche Luftwaffe im zweiten Weltkrieg ihre Jagdflieger zum Teil auf französischen Flugzeugen schulte? Die Devoitine D.520 war als einmotoriges und einsitziges Jagdflugzeug konzipiert und flog erstmals im Oktober 1938. Bis September 1938 wurden verschieden Flugversuche sowie Versuche mit unterschiedlicher Bewaffnung durchgeführt bevor die Auslieferung an die französische Luftwaffe Ende 1939 begann. Bis zur französischen Kapitulation hatten 437 D.520 die Fabrikhallen in Toulouse verlassen. Die "Vichy-Luftwaffe" flog die D.520 gegen die Allierten in Nordafrika. 265 Maschinen wurden nach der Invasion der Alliierten in Nordafrika von der Deutschen Luftwaffe übernommen, die Jagdgeschwader 101 in Pau, 103 in Zeltweg und 105 in Chartres wurden ganz bzw. teilweise mit dieser Maschine, die schnell für ihre großartigen Flugleistungen bekannt wurde, ausgerüstet.

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daß die XB-70 "Valkyrie" das größte Experimental-Flugzeug war? In den frühen 60er Jahren baute der Flugzeughersteller North American zwei Prototypen dieses Mach 3+ Flugzeuges, das in Flughöhen von über 20.000m Bomben tragen sollte. Eingebunden in das Supersonic Transport Program (SST) war auch das NASA Flight Research Center in Dryden. Am 21. September 1964 erfolgte der erfolgreiche Erstflug dieses großen Deltaflüglers, der die Boeing B-52 ablösen sollte. Sechs General Electric YJ93-3 Turbojet Triebwerke mit je etwa 30.000 pound Schubkraft trieben die 58m lange "Valkyrie" mit ihrer Spannweite von 32m an. Die Flügelspitzen wurden beim Erreichen höherer Geschwindigkeiten zur Verbesserung der Richtungsstabilität nach unten geklappt. Es stellte sich heraus daß die XB-70 bei Mach 3 in Flughöhen über 20.000m auf ihrer eigenen Stoßwelle glitt. Einer der Prototypen (62-0001) stürzte am 14.10.1965 nach Kollision mit einem Fotoflugzeug ab. Das 1,3 Mrd teure Forschungsprogramm wurde nicht weitergeführt. Bilder: NASA

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daß der bekannte Schwedische Autohersteller SAAB 1937 als Flugzeugbauer für nationale Militärflugzeuge in Lingköping gegründet wurde? Der Firmenname SAAB ist dabei keineswegs ein Wort aus der Schwedischen Sprache, wie oft vermutet wird, sondern es handelt sich dabei um die Anfangsbuchstaben der Worte Svenska Aeroplan Aktiebolaget. Nachdem anfänglich Deutsche und US-Amerikanische Flugzeuge in Lizenz hergestellt wurden, begann SAAB zu Beginn der 40er Jahre mit dem Bau erster Eigenentwicklungen, wie dem Jagdflugzeug SAAB-21 oder dem Verkehrsflugzeug SAAB-90. Seit 1947 werden bei SAAB PKW, seit Übernahme der Fa. Scania auch LKWs gebaut, doch auch der Luftfahrt blieb die Firma treu. Zu den aktuellen Flugzeugmodellen zählen der Militärjet "Gripen" sowie das Verkehrsflugzeug "SAAB 2000".

Gripen

Saab Gripen

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daß unter den kuriosen Entwicklungen der Luftfahrt auch ein "Fliegender Panzer" zu finden ist? Oleg Antonow entwarf dieses unkonventionelle Fluggerät um Luftlandeoperationen mit einem leichten Panzer zu ermöglichen. So wurde der 5,8 t schwere Panzer T-60 schlichtweg mit einer für diesen Zweck entworfenen Doppeldeckerkonstruktion von 2 t Gewicht verbunden und mit den Steuerorganen ausgestattet. Die Panzerfahrer sollten in einer kurzen Einweisung das "Segelfliegen" mit dem KT (Krylaty Tank) erlernen. Noch während der erfolgreichen Flugerprobung im Spätsommer 1942 wurde das Projekt eingestellt - die Triebwerke Schleppflugzeuge überhitzten und das gesamte Konzept wurde als zu aufwendig und zu anspruchsvoll für die Panzerfahrer erachtet.

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daß American Airlines 1981 als erste Fluggesellschaft ein Bonusmeilen-System ins Leben rief? Das AAdvantage-Programm, das AA-Chef Robert Crandall und seine Manager zur Kundenbindung erdachten, ist im Laufe der vergangenen 21 Jahre zur weltweit härtesten Marketingwährung geworden. Meilensammeln gilt heute als "Volkssport" und kaum eine Airline kann sich den Verzicht auf ein Meilen-Programm leisten. Derzeit nehmen rund 80 Millionen Fluggäste an einem oder mehreren der 120 Programme teil. Auf etwa 8,5 Billionen Meilen summieren sich derzeit die gesammelten Guthaben, damit könnte z. B. ein Lufthansa-Kunde 42 Millionen Mal ein "Round the World" Ticket einlösen. Zwischenzeitlich bieten viele Meilen-Programme nicht nur das Meilensammel über Partnerunternehmen wie z. B. Autovermietungen oder Hotelketten, sondern auch das Einlösen der Gutschriften gegen Sachprämien an.

das Experimentalflugzeug De Havilland DH.108 als erstes Strahlflugzeug die Schallmauer durchbrach? Das Britische Air Ministry erteilte den Auftrag um die Eigenschaften von Pfeilflügeln und Nurflügel-Konstruktionen in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen zu erforschen. Der erste Prototyp, TG 283, eine Kombination des DH. 100 Vampire-Rumpfes mit Pfeilflügeln, startete am 15. Mai 1946, die Flugeigenschaften wurden von den Testpiloten als unangenehm bezeichnet. Am 1. Mai 1950 stürzte der erste, für niedrige Geschwindigkeiten entwickelte Prototyp ab. TG 306, der zweite Prototyp, wurde für höhere Geschwindigkeiten gebaut und flog erstmals im Juni '46. Er erreichte knapp 1000 km/h, stürzte jedoch am 27.9. 1946 ab. Der dritte Prototyp, VW 120, durchbrach am 9. September 1948 mit dem Piloten John Derry am Steuer im Sturzflug die Schallmauer. Am 15.2.1950 wurde auch die dritte DH.108 durch Absturz zerstört.
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daß Hanns Klemm, der berühmte Leichtflugzeug-Konstrukteur, eigentlich Baudirigent für Hoch- und Tiefbau bei der Kaiserlichen Werft Danzig war? Am 4. April 1885 in Stuttgart geboren, kam Hanns Klemm im Jahre 1917 erstmals in der Zeppelin/Dornier-Versuchsabteilung mit der Luftfahrt in Berührung. Nach kurzer Zwischenstation als Statiker bei den Hansa-Brandenburgischen Flugzeugwerken in Briest wurde Klemm 1918 Chefkonstrukteur beim neu gegründeten Daimler Flugzeugbau. Seine Entwicklungen L11 und L14 kamen jedoch nicht mehr in Serie. Das 1919 gebaute Leichtflugzeug L15 mit einem 8,1 PS Motorradmotor machte beim Start Bruch. 1923 erreichte Klemm mit der L15A, angetrieben von einem 12,5 PS Harley-Davidson Motorradmotor den ersten großen Erfolg. Zum Internationalen Durchbruch gelangte Hanns Klemm's Leichtflugzeug-Idee mit der L20 mit 20 PS Mercedes Flugmotor. Am 15. Dezember 1926 wurde die Firma Klemm Flugzeugbau gegründet. Ab 1933 sollte die Fa. Klemm Militärflugzeuge bauen, doch blieb er dem Sportflugzeugbau treu. Sein Partner Fritz Siebel übernahm den Militärflugzeugbau. Bis 1939 entwickelte Klemm mehr als 20 Leichtflugzeuge, überwiegend Tiefdecker in der von ihm entwickelten Schalenkonstruktion. Ab 1943 standen die Klemm Werke unter Zwangsverwaltung und produzierten Me 163 Jäger. Nach dem zweiten Weltkrieg baute Klemm zusammen mit Ludwig Bölkow die dreisitzige Kl107 und knüpfte damit an seine Erfolge aus der Vorkriegszeit an. Hanns Klemm starbn am 30. April 1961.    Bilder von oben: Hanns Klemm, Kl15, Kl32

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daß der US-Amerikanische Flugzeughersteller Cessna in den vergangenen 75 Jahren mehr als 190.000 (einhundertneunzigtausend!!!) Flugzeuge ausgeliefert hat? Bereits im Jahr 1911 baute der Firmengründer Clyde Cessna sein erstes Flugzeug, einen Eindecker. Am 7. September 1927 erfolgte dann die offizielle Gründung der Cessna Aircraft Company. Seither ist die Flugzeugfirma Cessna aus der Luftfahrt nicht mehr wegzudenken, tausende Privatpiloten haben ihre Lizenz auf den gutmütigen Cessna "Skyhawk" erworben, die 1956 auf den Markt kam und bis heute produziert wird. Mehr als die Hälfte aller heute weltweit in Betrieb befindlichen Flugzeuge entstanden in den Hallen von Cessna. Neben den jedermann bekannten einmotorigen Maschinen wurden über 24.000 zweimotorige Maschinen gebaut. Allein die Produktion der berühmten "Citation"-Jets hat inzwischen die Marke von 3.500 übersprungen. Zum 75jährigen Jubiläum der Firma Cessna wird in Kürze auch unter "News" ein Artikel erscheinen.

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daß von der V-1, dem ersten Marschflugkörper, der im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde, eine bemannte Version existierte? Ursprünglich war die Fi-103 eine unbemannte Flugbombe, die von einer Startrampe gestartet wurde und angetrieben von einem Puls-Triebwerk mit einer Marschgeschwindigkeit von ca. 650 km/h, gesteuert von einem Kreiselkompass, auf ihr Ziel zuflog. Die japanischen "Kamikaze-Angriffe" waren in Deutschland noch gänzlich unbekannt, als ein kleiner Kreis von Fliegern im August 1943 die Idee der bemannten V-1 ausarbeitete. Durch gezielte Angriffe bemannter Flugbomben sollten die Alliierten an schmerzhaften Punkten wie Elektrizitätswerken, Produktionsstätten, Kraftwerke etc. empfindlich getroffen werden. Dies wiederum sollte die Basis für Verhandlungen um ein Ende des Krieges ohne bedingungslose Kapitulation zu erwirken. Eine treibende Kraft bei diesem Projekt war die bekannte Fliegerin Hanna Reitsch, die auch versuchte, führende Militärs bis hin zu Hitler von dieser Idee zu überzeugen. Trotz kategorischer Ablehnung derartiger Einsätze durch die Führung wurden Flugerprobungen mit der V-1 "Reichenberg" und der Me 328, einer zweiten Flugbomben-Konstruktion, durchgeführt. Die Invasion der Alliierten kam einem Einsatz zuvor.

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daß der Flugzeughersteller Heinkel mit der He 100 ein Jagdflugzeug parallel zur Messerschmitt Me 109 entwickelte? Der Erstflug der He 100 erfolgte am 22. Januar 1938. Im September 1935 hatte die Me 109 erfolgreich ihren Jungfernflug durchgeführt. Obgleich die He 100 mehrere Geschwindigkeitsrekorde vorweisen konnte (746,606 km/h am 30.03.1939) und mit aerodynamischen Finessen wie z. B. Oberflächenkühlung (Kondensationskühlung über Wärmetauscher direkt unter der Flugzeugbeplankung) ausgestattet war, gelang es der Ernst Heinkel AG Heinkel nicht, den Großauftrag für den Bau eines einsitzigen Jagdflugzeuges zu erhalten. Von den gebauten Prototypen und Vorserien-Maschinen wurden sieben an die Sowjetunion verkauft, drei He 100 D-0 gingen nach Japan und 12 Maschinen wurden wurden mit eingebauter Bewaffnung als Werksschutz-Jagdflugzeuge bei den Rostocker Heinkel-Fabriken verwendet, wo sie von Werkspiloten geflogen wurden (siehe Bild).

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daß die weltbekannte Flugpionierin Hanna Reitsch der erste weibliche Flugkapitän der Welt war? Geboren im Jahr 1912 in Hirschberg/Schlesien erwarb Hanna Reitsch bereits 1932 die Scheine für Segel- und Motorflug, ursprünglich mit dem Ziel "fliegende Ärztin" in Afrika zu werden. Ihr Talent wurde schon bald von dem Flugpionier Wolf Hirth, dem großen Deutschen Segelflieger und Konstrukteur, entdeckt. Bereits 1934, im Alter von 22 Jahren, war Hanna Reitsch Inhaberin des Verkehrspilotenscheines und nahm als Forschungs- und Testpilotin an Segelflug-Expeditionsreisen nach Skandinavien, Südamerika und Afrika teil. 1937 überquerte sie als erste Frau im Segelflugzeug die Alpen und im selben Jahr erfolgte ihre Ernennung zum Flugkapitän. Die Augen der Welt waren auf Hanna Reitsch gerichtet als sie 1938 in der Berliner Deutschlandhalle den weltweit ersten Hubschrauber-Hallenflug mit dem Focke-Wulf FW 61 vorführte und wenig später auch verschiedene Hubschrauber-Weltrekorde aufstellte. Als Testpilotin im dritten Reich flog sie Raketenflugzeuge, Puls-Jets und sogar eine bemannte Version der V-1 und erhielt neben unzähligen Auszeichnungen als einzige Frau das EK1. Nach dem Krieg und ihrer 1 1/2 jährigen Gefangenschaft setzte sie ihre Erfolgsserie in der Zivilluftfahrt fort und stellte noch ein Jahr vor ihrem Tod einen Frauen-Segelflug-Weltrekord mit einer Strecke von 715 km auf. Hanna Reitsch starb 1979, ihre bewegte Lebensgeschichte verfasste sie in 4 Büchern.

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daß das unorthodox erscheinende Doppelrumpf-Flugboot Savoia-Marchetti S-55 bereits ein Jahr nach seinem Erstflug 1925 nicht weniger als 14 Weltrekorde für Geschwindigkeit, Höhe, Entfernung und Nutzlast aufstellen konnte? Die bei der Planung, die im Jahr 1923 begann, vorgesehene Motorisierung mit zwei 295 kw-Motoren in Tandemanordnung wurde bereits kurz nach Beginn der Flugerprobung durch zwei 370 kw-Motoren ersetzt. Ab 1930 wurden dann 2x 515 kw bzw. 2x 590 kw verwendet. Im Jahr 1930 überquerte dann ein Geschwader von 12 Maschinen den Atlantik von Rom nach Rio de Janeiro. In der Zivilversion konnten bei solchen Streckenflügen in jedem der beiden Rumpfkörper 6 Personen Platz finden. 24 Maschinen dieses Typs flogen 1933 von Italien über den Nordatlantik in die USA um die Weltausstellung 1933 in Chicago zu besuchen.



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daß die Junkers Ju 86 das erste Verkehrsflugzeug der Welt war, das von Dieselmotoren angetrieben wurde? Nachdem der geniale Flugzeugkonstrukteur Hugo Junkers mit seinen Wellblechflugzeugen F 13, W 33 und Ju 52 die Verkehrsluftfahrt revolutioniert hatte, mußte er unter politischem Druck 1934 aus seiner Firma aussscheiden. Die Junkers Flugzeugwerke wurden vom Staat übernommen. Wenig später entstanden mit den Schnellverkehrsflugzeugen Ju 160 und Ju 86 die ersten Glattblech- Maschinen. Die Ju 86 war mit zwei Sechszylinder-Doppelkolben-Dieselmotoren vom Typ Junkers Jumo 205 ausgestattet. In einer mit Druckkabine ausgestatteten militärischen Ausführung, der Ju 86 P und später Ju 86 R, allerdings angetrieben von Motoren Jumo 207, wurde sie als Höhenaufklärer eingesetzt und war in ihrer Arbeitshöhe von über 12.000 m lange Zeit weder für feindliche Jäger, noch für Flugabwehrkanonen erreichbar  (G. Schmid)

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daß am 1. April 1915 der erste Luftsieg eines Jagdflugzeuges erzielt wurde? Nachdem im ersten Jahr des ersten Weltkrieges die wenigen Flugzeuge beider Seiten vorwiegend zu Aufklärungszwecken verwendet wurden, eröffnete der Franzose Roland Garros am 1. April 1915 eine neue Dimension des Luftkrieges. Auf der Rumpfoberseite seines Morane-Saulnier Eindeckers hatte Garros ein nach vorne schiessendes Maschinengewehr befestigt. Es war noch nicht mit der Luftschraube synchronisiert, weshalb der Propeller Metallbeschläge gegen auftreffende Projektile besaß. So schoß er einen deutschen Aufklärer ab. Zwei weitere Luftsiege erzielte er innerhalb der folgenden zwei Wochen. Doch dann musste er auf deutscher Seite notlanden. Seine Konstruktion war damit bekannt, liess sich aber nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen. Stattdessen brachte eine in Deutschland gleich an zwei Stellen gemachte Erfindung Abhilfe, die so genannte Synchronisierung. Sofort wurden Fokker-Jagdflugzeuge damit ausgerüstet. Vom Motor gesteuert wurde der Abzug der Bordwaffen nur dann freigegeben, wenn sich kein Propellerblatt vor dem Lauf oder den Läufen befand. Am 1. Juli, 3 Monate nach Garros erstem Luftsieg, errang der deutsche Pilot Leutnant Kurt Wintgens mit einer Fokker M5K MG, auch als E I bezeichnet, den ersten Abschuß für die deutsche Seite. Einen Monat später gelang dies dem Leutnant Max Immelmann. Die Jagdfliegerei war geboren.   (G. Schmid)

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daß die Flotte der ersten Fluglinie der Welt aus Zeppelin-Luftschiffen bestand?  Für den Grafen Zeppelin gab es keine Zweifel daran, daß sich die Luftschiffe als Transportmittel durchsetzen würden. Viele Rückschläge folgten auf den ersten erfolgreichen Flug eines Zeppelin-Luftschiffes am 2. Juli 1900. Am 16. November 1909 wurde mit der Deutschen Luftschiffahrt-Aktiengesellschaft "DELAG" die erste Luftfahrtgesellschaft der Welt gegründet. Viele deutsche Großstädte bemühen sich um einen "Luftschiffhafen". Das erste Luftschiff der DELAG ist die LZ 7 "Deutschland", die erstmals zahlende Passagiere auf der Strecke Düsseldorf-Frankfurt-Baden-Baden befördert. 1911 kommt das neue Luftschiff LZ 10 "Schwaben" - und mit ihm erstmals der Service eines Stewards, der sich um das leibliche Wohl der Passagiere bemüht. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges beförderten die Luftschiffe der DELAG 27.773 Passagiere über 273.600 Kilometer ohne jeglichen Personenschaden.   (G. Schmid)

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daß die Boeing 777 das größte zweistrahlige Linienflugzeug der Welt ist? Allein die Durchmesser der mächtigen Triebwerke entsprechen dem gesamten Rumpfdurchmesser einer Boeing 737. Mit der Entwicklung dieses riesigen Flugzeuges von 1990 bis 1994 haben die Ingeniere jedoch noch mehr Superlative realisiert. So wurden zur Planung 2.200 Computer-Terminals eingesetzt, an denen 238 Designer-Teams arbeiteten. Die Terminals waren über 8 Zentralrechner vernetzt. In der Fly-by-Wire-gesteuerten Boeing 777 selbst arbeiten insgesamt 1.800 Computer, sieben Millionen Computercodes mußten eingegeben werden bevor der Erstflug am 12. Juni 1994 erfolgen konnte. Die B 777 ist aus einer neuartigen Aluminium-Lithium-Legierung in Verbindung mit Verbundwerkstoffen gefertigt. Die Tragflächen haben die hochwertigste Aerodynamik aller zivilen Unterschallflugzeuge. Und sogar bei der Feierlichkeit zum ersten Roll-out gab es Superlative: Am 9. April 1994 wurden im Stundenrhythmus 15 Feiern für die 50.000 Menschen durchgeführt, die an Entwicklung und Bau der B777 mitgewirkt haben. (G. Schmid)

Boeing B-777

Boeing B-777

Boeing 777

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daß der amerikanische Bomber Convair B-58 "Hustler" von 1960-63 nicht weniger als 19 offizielle Weltrekorde aufstellte? Angeregt durch die Deltaflügel-Versuche des Deutschen Flugzeugkonstrukteurs Lippisch begann man bei Convair 1954 mit dem Bau der vierstrahligen XB-58. Die dreiköpfige Besatzung (Pilot, Navigator und Abwehr) sollte mit zweifacher Schallgeschwindigkeit Atombomben über weite Entfernungen transportieren können ohne dabei durch Abfangjäger erreichbar zu sein. Bombe und Kraftstoff befanden sich in einem Pod unter dem Rumpf, der zur schnelleren Rückkehr nach dem Einsatz abgeworfen werden konnte. Obwohl der Erstflug bereits am 1. Januar 1956 erfolgte, zögerte das SAC (Strategic Air Command) mehr als drei Jahre mit der Bestellung. Am 1. August 1960 wurde die erste Serienmaschine ausgeliefert. Weniger als 10 Jahre später, im Januar 1970, wurde die letzte Maschine zur Davis Monthan AFB überführt und außer Dienst gestellt. Die "Hustler" war das erste Flugzeug, das schneller als Mach 2 flog. Am 10.5.1961 erhielt sie den Blériot-Preis für eine Geschwindigkeit von über 2000 km/h über mind. 30 Minuten. 1962 erhielt sie den Bendix-Preis für die schnellste Überquerung der USA von West nach Ost in 2:58 h und zurück in 2:16 h. Im selben Jahr wurden auch zwei Höhenweltrekorde erzielt: Über 26.000 m mit 2t und 5t Nutzlast. Im Oktober 1963 flog eine B-58 in 8 1/2 Stunden 13.000 km von Tokyo nach London. Die Bauweise der "Hustler" bestand zu großen Teilen aus der damals neuen "Honigwaben"- Konstruktion. Damit wurde die Maschine leicht, stabil und konnte den 400 Grad Celsius widerstehen, die bei Mach 2 entstehen.   (G. Schmid)

B-58

B-58

B-58 "Hustler" im Lone Star Flight Museum in Galveston, Texas.

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daß sich in diesem Jahr der Flug über den Atlantik von Hermann Köhl, Günther Freiherr von Hünefeld und Major James Fitzmaurice, in einer Junkers W 33 "Bremen", zum 75. Mal jährt? Kaum ein Jahr nach Lindberghs Flug von New York nach Paris gelang diese nicht weniger spektakuläre Pioniertat einer deutsch-irischen Besatzung mit der W 33 "Bremen". Sie starteten am 12. April 1928 um 5.38 Uhr vom Militärflugplatz in Baldonnell bei Dublin in Irland um nach 36 Stunden auf der Insel Greenly Island wieder zu landen. Ihr Landeplatz Greenly Island ist eine kleine Insel zwischen Labrador und Neufundland, ca. 1800 Kilometer nordöstlich vom eigentlichen Zielort New York entfernt. Dennoch haben Köhl, Fitzmaurice und von Hünefeld ihr Ziel erreicht: Die erste Ost-West-Überquerung des Atlantiks ist gelungen. Die Junkers W 33 "Bremen" hat derzeit ihren Platz im Terminal des Bremer Flughafens. Dort ist sie noch bis 2004 zu besichtigen. Dannach kehrt sie wieder ins Henry Ford Museum bei Detroit zurück.    (N. Graf)

Junkers W33 "Bremen"

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daß der längste Linienflug der Welt für nur drei Passagiere unternommen wurde? Während des zweiten Weltkrieges bot die Australische Fluggesellschaft Qantas in ihrem Flugplan die Strecke Perth (Australien) - Colombo (Sri Lanka, damals Ceylon) an. Die fünf für diese Route eingesetzten Consolidated PBY "Catalina" Flugboote konnten jeweils drei Fluggäste transportieren. Weniger aufgrund der langen Strecke als mehr bedingt durch die gemächliche Reisegeschwindigkeit der Catalinas mußten sich die Passagiere für diese Reise 24 Stunden Zeit einplanen.   (G. Schmid)

Consolidated PBY Catalina

Consolidated PBY "Catalina"

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daß bereits 1954 das erste VTOL-Experimentalflugzeug, die Bell 65 ATV (Air Test Vehicle), erfolgreich den Übergang von Vertikal- auf Horizontalflug und wieder zurück durchführte? Seit 1952 arbeitete Bell an der Idee eines Düsenjägers, der durch schwenkbare Triebwerke an den Flächenenden senkrecht starten und landen sollte. 1953 wurde mit dem Projekt ATV der Bau eines billigen Testgerätes zur Erforschung der schwierigen Übergangsphasen Vertikal-Horizontal-Vertikal beschlossen. Acht Monate später war unter Verwendung einer gestutzen Cessna 170 -Tragfläche, eines Schweizer Segelflugzeugrumpfes, den Landekufen eines Bell 47 Helikopters und zwei kleinen, schwenkbaren Turbinen an den Rumpfseiten sowie einer Turbine für den Vortrieb ein recht eigenartiges Flugzeug entstanden. Für die Stabilität im Schwebeflug waren am Heck und an den Flügelspitzen kleine Rückstoßdüsen angebracht. Bis 1955 erfolgten zahlreiche Testflüge dieses ersten erfolgreichen Hybrid-Flugzeuges.   (G. Schmid)

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daß der Engländer Horatio Phillips im Jahr 1907 mit einer der kuriosesten Konstruktionen der Luftfahrtgeschichte, seinem "Gitterdraht-Apparat", tatsächlich geflogen ist? Bereits 1884 hatte Phillips ein Patent für ein modernes, dünnes Tragflächenprofil angemeldet. Versuche mit "Jalousien-Flugzeugen" unternahm er bereits 1893 und 1904. Der erste manntragende Flug erfolgte dann 1907 in Streatham (England), wobei Horatio Phillips mit seinem außergewöhnlichen Fluggerät tatsächlich eine Distanz von 150 Metern überwand.   (G. Schmid)

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daß sich der erste Zusammenstoß zweier Verkehrsflugzeuge in der Luft bereits im Jahr 1922 ereignete? In Zeiten ohne Flugflächen und GPS orientierten sich die Piloten der ersten Linienflugzeuge im Sichtflug am Verlauf von Straßen. So stießen eine französische Farman "Goliath" (oberes Bild) und eine britische De Havilland D.H. 18 (unteres Bild) über Nordfrankreich zusammen als beide Piloten bei schlechter Sicht auf Gegenkurs einer Straße folgten.   (G. Schmid)



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daß es unter den mächtigen Kolbenmotoren der 30er und 40er-Jahre-Flugzeuge auch einen 24-Zylinder-H-Motor gab? Der Napier Sabre wurde von D. Napier Mitte der 30er Jahre entwickelt, als im Rahmen der Aufrüstungsmaßnahmen vieler Nationen die Forderungen nach leistungsstarken Flugmotoren immer lauter wurden. 1939 war der Motor reif für die Serienfertigung und 1940 wurden die ersten Flugzeuge (Hawker Typhoon und Tempest) mit dem Sabre IIA ausgerüstet. Probleme in der Serienfertigung sorgten jedoch für viele Störungen der komplizierten Triebwerke. Der auf dem Bild zu sehende Sabre III wurde in der Blackburn Firebrand verwendet. Er leistete 2.250 PS bei 4.000 U/min. Das Gewicht des Motors betrug mehr als mancher heutige Kleinwagen auf die Waage bringt - 1.066 Kilogramm!!!   (G. Schmid)

Naper Sabre III

Napier Sabre III

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daß sich vor den Triebwerken das Europäischen Transportflugzeuges "Transall" die größten Propeller der Welt drehen? 5,49 Meter messen die mächtigen Vierblatt-Luftschrauben im Durchmesser, angetrieben werden sie von 2 Rolls-Royce Tyne Mk 22 Turbinen mit je 4.549 kW. Seinen Erstflug erlebte der Transporter mit dem Namen Transall (eine Wortschöpfung aus den Begriffen "Transporter-Allianz") am 25.02.1963, die 89 derzeit bei der Deutschen Bundeswehr im Einsatz befindlichen Maschinen werde noch bis zur Einführung des Airbus A-400M ihren Dienst verrichten.   (G. Schmid)

Transall

Transall

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daß das Rennflugzeug Dayton-Wright RB das erste Flugzeug mit einziehbarem Fahrgestell war? Für den "James Gordon Bennett Aviation Cup" im Jahr 1920 hatten die USA drei Maschinen gemeldet. Eine davon war die futuristische Dayton-Wright RB. Obwohl die Maschine bereits nach einer Runde wegen mysteriöser mechanischer Schäden aufgeben mußte, beeindruckte sie doch mit futuristischen Konstruktionsmerkmalen. So war die RB als freitragender Hochdecker mit geschlossenem Cockpit gebaut, die Tragflächen waren aus sperrholzbeplanktem Balsaholz gebaut und ließen sich im vorderen und hinteren Drittel absenken um die Profilwölbung zur Auftriebserhöhung zu verstärken (40 Jahre später beim F-104 Starfighter wieder zu sehen). Die revolutionärste Neuerung dürfte aber das Einziehfahrwerk gewesen sein, das vom Pilot mittels Handkurbel in ca. 12-20 Sekunden vollständig in die Rumpfseiten eingezogen wurde. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 265 km/h wäre die RB sicher ein vielversprechender Anwärter auf den Sieg gewesen.   (G. Schmid)

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daß auch in Frankreich in den 50er Jahren ein vielversprechendes Verkehrsflugzeug entwickelt wurde? Aufgrund einer Ausschreibung entwickelte die Firma S.N.C.A. du Sud-Est (Sud Aviation) das Verkehrsflugzeug SE 210 "Caravelle". Rumpfbug und Führerraum wurden dabei von der englischen De Havilland "Comet" übernommen. Am 27. Mai 1955 begann die Flugerprobung des ersten Prototyps, der mit modernen Rolls Royce Avon Strahltriebwerken eine Reisegeschwindigkeit von 830 km/h in 9000m Höhe erreichte. Die Anbringung der Triebwerke zu beiden Seiten des Rumpfhecks war zum damaligen Zeitpunkt vollkommen neu. Auch beim Ausfall eines Triebwerkes blieb so die Richtungsstabilität erhalten, sogar Start und Landung war mit nur einem Triebwerk möglich. Die letzte Version "Caravelle 12" bot Platz für 140 Passagiere. Insgesamt wurden 280 Maschinen gebaut und von 17 Airlines eingesetzt bis 1973 die Produktion eingestellt wurde. Obwohl die "Caravelle" technisch einen großen Fortschritt darstellte, war sie für den Hersteller kein großer Erfolg.   (G. Schmid)

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daß die Dornier Do 27 das erste Flugzeug aus deutscher Produktion nach dem zweiten Weltkrieg war? Von 1945 bis 1955 war Deutschland Entwicklung und Bau von Flugzeugen untersagt. Ein Jahr später - Am 17. Oktober 1956 startete auf dem Werksflugplatz der Firma in Oberpfaffenhofen der Prototyp der Do 27 mit Chefpilot Heinrich Schäfer am Steuer zu seinem Erstflug. Bis 1967 wurden mehr als 600 der 4-6 sitzigen Maschinen gebaut, allein 428 davon wurden von der Bundeswehr bestellt. Mit ihren hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften fand die vielseitige Do 27 nicht nur in Deutschland, sondern in allen Teilen der Welt Verwendung als Verbindungs-, Beobachtungs- , Ambulanz-, Rettungs-, Schul-, Reise-, Vermessungs-, Land-, und Fortwirtschaftsflugzeug. Außerdem ist die Do 27 bis heute ein beliebtes Schleppflugzeug von Segelflugzeugen oder von Transparenten.    (G. Schmid)

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daß nach dem ersten offiziell anerkannten Motorflug der Geschichte, den die Orville und Wilbur Wright am 17. Dezember 1903 unternahmen, bis zur wirklichen Akzeptanz des Motorflugzeuges noch fast fünf Jahre verstrichen? Obwohl die Wrights sofor an eine militärische Nutzung des Flugzeuges dachten, zeigte sich das amerikanische eher desinteressiert. Die britische Regierung, mit der man ebenfalls in Kontakt getreten war, verlangte eine genaue Besichtigung und Flugvorführungen, ohne jedoch einen Auftrag in Aussicht zu stellen. Deprimiert von dieser Entwicklung stellten die Wrights alle Flüge ein und zogen sich aus der Öffentlichkeit zurück. 1907 startete Wilbur Wright einen Versuch, den "Flyer" auf dem Europäischen Markt anzubieten - auch hier stieß er auf wenig Interesse. Erst im Februar 1908 war das amerikanische Militär zu einer Demonstration bereit und bereits einen Monat später wurde man sich über eine Lizenzproduktion des "Flyer" in Frankreich einig. Wie schnell die Entwicklung anschließend voranschritt, ist wohl am deutlichste daran zu erkennen, daß bereits ein Jahr später, vom 22.-28. August 1909 im französischen Reims die erste Luftfahrtschau mit Flugzeugrennen stattfand.    (G. Schmid)

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daß die Heinkel He 280 das erste zweistrahlige Flugzeug der Welt war? BMW und Junkers hatten schon Anfang 1939 erfolgreich Strahlturbinen entwickelt und es wurden vom technischen Amt Entwicklungsaufträge für Strahlflugzeuge an Heinkel und Messerschmitt vergeben. Die He 280 war in einigen Punkten ihrem Konkurrenzprodukt, der Messerschmitt Me 262 voraus. So erfolgte der Erstflug der He 280 V1 bereits am 2. April 1941, sie verfügte von Beginn an über ein Bugradfahrwerk und als erstes Flugzeug überhaupt einen Schleudersitz. Dieser rettete dann auch am 13. Januar 1942 dem Versuchspiloten Dipl.-Ing. Rudolf Schenk das Leben. Neun Versuchsmuster der He 280 wurden gebaut, die Entscheidung zur Serienfertigung fiel dann auf die Me 262.    (G. Schmid)

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daß Junkers F 13 das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug der Welt war? Nachdem in den ersten 15 Jahren der motorisierten Luftfahrt die Flugzeuge meist stoffbespannte Stahlrohr- und Holzkonstruktionen waren, betrat Hugo Junkers mit der radikalen Neuentwicklung der F 13 Neuland. Die komplett aus Duraluminium gefertigte und zusammengenietete Fachwerkkonstruktion wurde beplankt mit Wellblech aus dem selben Material, was die F 13 robust, klimabeständig, reparaturfreundlich und langlebig machte. Im Juni 1919 erfolgte der Erstflug der F 13. Nach mehreren Rekordflügen ist die F 13 ab 1920 eine tragende Säule beim Aufbau der ersten Passagier- und Frachtfluglinien. Bis 1932 werden 330 Maschinen in 60 Versionen gebaut. Die F 13 wurde das am meisten eingesetzte Verkehrsflugzeug ihrer Zeit. Ein Exemplar ist im Deutschen Museum in München zu bewundern.   (G. Schmid)

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daß die Baroness Raymonde De Laroche (1886-1919) die erste Frau war, die eine Pilotenlizenz erhielt? Während eines Abendessens wurde sie von dem Piloten Charles Voisin auf die Idee gebracht, das Steuern eines Flugzeuges zu erlernen. Voisin selbst übernahm die Ausbildung der Baroness in Chalons. Am 8. März 1910 erhielt sie als erste Frau der Welt eine Pilotenlizenz. Noch im selben Jahr nahm sie als einzige weibliche Pilotin am Air Meet in Reims statt, wo sie jedoch bei einem Flugunfall schwer verletzt wurde. Nach ihrer Genesung erhielt sie den Femina-Cup für die Absolvierung eines Vier-Stunden-Dauerfluges. 1919 stellte die Baroness den Höhenrekord für Frauen mit einer Flughöhe von 15.700 ft. auf. Im Sommer 1919 stürzte die Baroness Raymonde De Laroche als Copilotin bei einem Testflug mit einem neuen Flugzeugmodell tödlich ab.  (G. Schmid)

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daß das gigantische zehnmotorige Flugboot Saunders-Roe "Princess" als Langstrecken-Verkehrsflugzeug vorgesehen war? Die Konstruktionsarbeiten begannen bereits im Jahr 1943. Zu dieser Zeit ging man noch davon aus daß Flugboote am besten für die langen Interkontinentalflüge geeignet wären. Die Princess hatte gigantische Ausmaße: Bei einer Spannweite von 66,90 m und einer Länge von 45,11 m brachte es die Maschine auf ein Gesamtgewicht von mehr als 149 Tonnen!!! Fast 66.000 Liter Treibstoff ermöglichten eine Reichweite von 8.480 Kilometer. Die zehn Turboprop-Triebwerke verliehen dem Flugboot dabei eine Reisegeschwindigkeit von 580 km/h. Drei Prototypen wurden gebaut, doch nur eine Maschine flog tatsächlich am 22.8.1952. Wenig später wurden alle drei Maschinen am Strand von Calshot in England auf den Strand gesetzt und später verschrottet. Es gab keine Verwendung für die Giganten, denn inzwischen hatten sich die Landflugzeuge endgültig durchgesetzt.     (G. Schmid)

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daß die Ära der Luftschiffe nach dem Hindenburg-Unglück noch lange nicht beendet war? Die US-NAVY setzte bis in die sechziger Jahre Luftschiffe ein. 1915 unterzeichnete die NAVY den Vertrag für ihr erstes Luftschiff. Fast 50 Jahre lang sollten die Giganten der Lüfte im Dienst bleiben. Die Luftschiffe der K-Serie wurden ab 1931 gebaut. Im Gegensatz zu den Zeppelin-Starrluftschiffen handelt es sich bei den US-Modellen um mit unbrennbarem Helium gefüllte Pralluftschiffe ohne Gerüst, sogenannte "Blimps". 135 Exemplare des "K-Ship" sollten in den folgenden Jahren produziert werden. Allein von 1942 bis 1945 flogen die K-Ships insgesamt 41.000 Einsätze und spielten eine bedeutende Rolle beim Seekrieg im Atlantik. Dabei waren sie im Seenot-Rettungseinsatz ebenso erfolgreich wie als Eskorte für Konvois. Drei deutsche U-Boote wurden nachweislich von K-Ships versenkt, an einer weiteren Versenkung waren die Luftschiffe beteiligt. Die rechts abgebildete Gondel gehört zu K-47 und ist im National Museum of Naval Aviation in Pensacola, Florida zu bewundern.  (G. Schmid)

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daß am 21. Oktober 1973 der Welt erster Motorsegler mit Elektroantrieb seinen Erstflug hatte? Die Firma HB Flugtechnik wurde 1971 in Haid bei Linz/Donau in Österreich gegründet. Der vom Firmengründer Ing. Heino Brditschka entwickelte Motorsegler HB-3, eine unkonventionelle Konstruktion mit Motor hinter dem Cockpit und Propeller hinter der Tragfläche im oberen Leitwerksträger war eines der ersten Produkte der noch jungen Unternehmung. Der üblicherweise verwendete Verbrennungsmotor wurde durch einen Bosch-Gleichstrommotor mit einer Leistung von 13 PS ersetzt. VARTA Nickel-Cadmium Batterien mit einem Gesamtgewicht von 125 kg waren als "Kraftstoff" an Bord. Der Versuch war erfolgreich, der erste Elektromotorsegler MB-E1 ging zwar nicht in Serie, stellte jedoch unter Beweis, daß der Flug mit Elekroantrieb möglich ist.   (G. Schmid)

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daß es basierend auf dem sehr bekannten britischen leichten Passagier- und Transportflugzeug De Havilland D.H. 104 Dove auch ein dreimotoriges Flugzeug gab? Die zweimotorige D.H. 104 befand sich von 1946 an 20 Jahre lang in der Serienproduktion. Es wurden über 540 Maschinen gebaut und auf der ganzen Welt eingesetzt, was für einen hohen Bekanntheitsgrad dieses Flugzeugtyps sorgte. Und die größere viermotorige Weiterentwicklung der De Havilland Dove, die De Havilland D.H. 114 Heron, ist ebenfalls vielen Leuten ein Begriff. Von der Heron wurden 148 Maschinen gebaut und ebenfalls weltweit sehr weitverbreitet eingesetzt. Aber kaum bekannt ist die Tatsache, daß es basierend auf der sehr beliebten und zuverlässigen De Havilland Dove auch ein in Australien gebautes dreimotoriges Flugzeug gab. Es handelt sich hierbei um die De Havilland Australia DHA-3 Drover, die zwischen 1949 und 1953 produziert wurde. Während die zweimotorige D.H. 104 mit einem Bugradfahrwerk ausgestattet war, machte es bei der Drover der in der Nase des Flugzeugs eingebaute dritte Motor nötig, daß die Drover mit Heckradfahrwerk gebaut wurde. Ein wichtiger Kunde für diesen Flugzeugtyp war der berühmte Royal Flying Doctor Service of Australia, der insgesamt 6 Drover verwendet hat. Gerade im Einsatz beim Flying Doctor Service haben sich die Drover auch gut bewährt. Da aber von der Drover insgesamt nur 20 Maschinen gebaut wurden und es - bis auf eine Fluggesellschaft auf den Fiji-Inseln - keine Exportkunden gab, sind die Drover-Flugzeuge zumindest außerhalb Australiens leider kaum bekannt geworden. Bilder: oben eine D.H. 104 in Duxford, darunter zwei Fotos einer De Havilland Australia DHA-3 Drover, aufgenommen bei der Australian International Airshow 2003. Das Flugzeug ist flugfähig und wurde während der Airshow auch vorgeflogen!    (H. Seidel)

D.H.104 Dove

DHA-3 Drover

DHA-3 Drover

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daß die Boeing 307 "Stratoliner" das erste Verkehrsflugzeug mit Druckkabine und Klimaanlage war? Zur Überwachung der damit verbundenen technischen Systeme sowie der Motoren wurde beim Modell 307 erstmals die Cockpitcrew um einen Flugingenieur erweitert. Unter diesen Voraussetzungen konnte der "Stratoliner" mit 33 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord in Flughöhen bis 20.000 ft. schlechtes Wetter überfliegen. Es wurden nur 10 Maschinen gebaut ehe der zweite Weltkrieg ausbrach. Eine Maschine wurde von dem berühmten Howard Hughes als Privatflugzeug erworben, später an einen texanischen Milionär verkauft, der das Flugzeug zu einem Hausboot umbauen ließ. Noch heute liegt das Hausboot "Cosmic Muffin" in Fort Lauderdale vor Anker. Fünf weitere Maschinen wurden zu C-75 Transportern für die Air Force umgebaut. Das letzte verbliebene flugfähige Exemplar wurde am 28. März 2002 bei einer Notwasserung in Seattle, USA beschädigt.    (G. Schmid)

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daß bereits 1962 ein Strahltriebwerk mit Kunststoff-Triebwerksschaufeln gebaut wurde? Mit dem RB.162 baute der britische Hersteller Rolls Royce eine Strahlturbine, die ausschließlich zur Verwendung als Hubtriebwerk in Senkrechtstart-Flugzeugen gedacht war. Der Transporter Dornier Do-31 sowie das Kampfflugzeug VAK-191B waren mit diesem Triebwerk ausgerüstet. Zu Gunsten eines niedrigen Gewichtes bestanden Verdichtergehäuse und Verdichterleitschaufeln aus Glasfaser-Kunststoff. Da die beiden vorgenannten Flugzeuge nicht in Serie hergestellt wurden, bestand auch kein weiterer Bedarf für dieses fortschrittliche Leichtbau-Triebwerk.   (T. Fedor)

Kunststoff-Triebwerksschaufeln

RB.162 Triebwerk

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daß am 15. Mai 1930 erstmals Stewardessen einen Passagierflug begleiteten? Es war die Firma "Boeing Air Transport", die zur Betreuung der damals noch sehr häufig "luftkranken" Passagiere Flugbegleiterinnen einsetzte. Aus diesem Grunde wurden nur ausgebildete Krankenschwestern für diesen neu entstandenen Beruf ausgewählt. Die Deutsche Lufthansa war nach der Swissair und der KLM die dritte Europäische Fluglinie, die Stewardessen zur Betreuung der Passagiere einstellte.   (G. Schmid)

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daß das kleine Doppelrumpf-Flugzeug Fouga "Gemeaux" das erste Flugzeug war, das mit "Fan"-Triebwerken flog? Im Januar 1952 erhob sich die ungewöhnliche "Gemeaux" mit Hilfe von zwei kleinen Turboméca "Piméné" Triebwerken von je 100 kp Schub in die Luft. Schon Anfang der dreißiger Jahre hatten berühmte Konstrukteure wie Pabst von Ohain und Frank Whittle über das Prinzip des Strahltriebwerkes nachgedacht. Seit 1941 wurde in Deutschland, England und den USA auch an der Umsetzung dieser Technologie gearbeitet. Bis zu den ersten erfolgreichen Flügen mit "Fan"-Turbinen vergingen dann aber doch noch mehr als zehn Jahre. Im Gegensatz zum herkömmlichen Strahltriebwerk wird beim Fan-Triebwerk durch die überschüssige Energie der Gasturbine ein ganz vorne am Triebwerk angebrachtes Lüfterrad angetrieben, das einen starken Luftstrom erzeugt. Dieser wird wiederum innerhalb einer Ummantelung des Triebwerks (>Mantelstromtriebwerk) zum hinteren Ende des Triebwerks geführt wird und wirkt dort als zusätzlicher Schub. Alle modernen "Turbofan"-Triebwerke arbeiten nach diesem Prinzip.   (G. Schmid)

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daß es auch schon mal einen Doppeldecker mit Düsenantrieb gab, der sich sogar in der Serienproduktion befand? Um die legendäre Antonov An-2 in der Rolle als Sprühflugzeug für die Landwirtschaft abzulösen begann der Polnische Flugzeughersteller PZL im Jahre 1971 mit der Entwicklung der PZL-Mielec M-15 Belphegor. Der erste Prototyp dieses Agrarflugzeugs flog im Jahre 1973. Die M-15 Belphegor ist eine äußerst ungewöhnliche Konstruktion, nämlich ein großer Doppeldecker mit 22 Meter Spannweite der oberen Tragfläche und angetrieben durch ein Düsentriebwerk vom Typ Iwtschenko AI-25 mit 1.500 kp Schub. Die M-15 hat ein starres Fahrwerk. Hinter dem Piloten gibt es noch eine Kabine für 2 Mann Bodenpersonal, die bei den Überführungsflügen zu den Sprüheinsätzen mitgenommen werden können. Das merkwürdige Aussehen dieses Jet-Doppeldeckers wird noch verstärkt durch die doppelten Leitwerksträger bei denen die Seitenflossen am oberen Rand durch das Höhenleitwerk verbunden sind. Sehr ungewöhnlich auch die Anordnung der Sprühmitteltanks: Die beiden stromlinienförmigen Chemikalienbehälter befinden sich zwischen den Doppeldecker-Tragflächen und dienen damit gleichzeitig auch als Flügelverstrebungen! Beide Chemikalienbehälter haben zusammen ein Fassungsvermögen von über 2.200 kg, dies ist eine für ein Agrar-Sprühflugzeug ungewöhnlich hohe Nutzlast! Die Serienproduktion der PZL-Mielec M-15 Belphegor begann Ende der siebziger Jahre. Es war eigentlich geplant etwa 3.000 Maschinen dieses Typs herzustellen, da vor allem die damalige Sowjetunion einen großen Bedarf angemeldet hatte. Aber leider hat sich die Belphegor im aktiven Dienst als zu unwirtschaftlich erwiesen, so daß die Produktion bereits im Jahre 1981 wieder eingestellt wurde, nachdem nur etwas über 100 Maschinen hergestellt worden waren (Schade!).   (H. Seidel)

PZL M15 Belphegor
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daß 1909 der erste deutsche Motorflugplatz in Johannisthal-Adlershof eröffnete? Er wurde innerhalb kurzer Zeit international bekannt. Johannisthal wurde zum modernsten europäischen Flugplatz mit Unterkünften, Produktionshallen, Fliegerschulen, vielen namhaften Konstrukteuren und bekannten Fliegern. Am 30. November 1909 gewann hier Hans Grade den "Lanz-Preis der Lüfte" und 40 000 Reichsmark. Die reine Flugzeit für den Lanz-Preis betrug 2 Minuten und 43 Sekunden. Während nur einer Woche besuchten 200.000 Menschen den Flugplatz um 36 Maschinen, davon 24 Zweidecker zu erleben. Zur Internationalen Flugwoche 1910 fand der erste Motorflug über Berlin statt. 1911 zählte man an einem einzigen Tag sogar 600.000 Schaulustige, die schon ab 2 Uhr in der Nacht begannen ein für damalige Verhältnisse unglaubliches Verkehrschaos zu erzeugen, um sich an einer Luftfahrschau zu begeistern.   In Johannisthal befand sich das größte Produktionszentrum für Kriegsflugzeuge für den 1. Weltkrieg. Nach dem Krieg verlor der Flugplatz seine Bedeutung. Heute entsteht um das einstige Fluggelände der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA), ein High-Tech Zentrum mit fast 4.500 Arbeitsplätzen. Bilder: Anthony Fokker führt 1914 seinen Eindecker in Johannisthal vor (oben), Hans Grade gewann den Lanz-Preis der Lüfte (unten).   (G. Schmid)

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daß das gegen Ende der 40er Jahre entwickelte Englische Marine-Flugzeug Fairey "Gannet" zwar optisch einmotorig erscheint, tatsächlich aber von zwei Propellerturbinen angetrieben wird? Im Rumpf der dickbauchigen Flugzeuges befindet sich das 2400 PS starke Armstrong-Siddeley "Double Mamba"-Triebwerk, das aus zwei nebeneinander montierten "Mamba"-Propellerturbinen besteht, die über Getriebe auf jeweils einen der beiden hintereinander angeordneten Propeller wirken. Diese geniale Konstruktion ermöglicht das Abstellen eines der beiden Triebwerke zur Kraftstoffersparnis im Reiseflug ohne daß dadurch ein assymetrisches Schubverhalten entsteht, das man von zweimotorigen Flugzeugen in herkömmlicher Bauweise mit je einem Motor an jeder Tragfläche kennt. Die Fairey "Gannet" wurde übrigens auch von der Deutschen Bundesmarine eingesetzt.   (G. Schmid)

Fairey Gannet

Double Mamba

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daß in Nordamerikanischen Großstädten bei Nacht "fliegende Streifenwagen" auf Ganovenjagd gehen? Die Abteilung für Luftunterstützung der Polizei von Los Angeles zählt zu den ältesten und meist beschäftigten Einheiten ihrer Art. 75 Piloten und Einsatzleiter, durchwegs erfahrene Polizeibeamte, lassen mit ihren 19 Helikoptern Verbrechern nur wenig Chancen zum Entkommen. Mit extrem starken Scheinwerfern verfolgen sie flüchtende Verbrecher bis diese sich vom Bodenpersonal der jeweiligen Polizei möglichst widerstandslos festnehmen lassen. Die neueste Überwachungstechnologie an Bord der fliegenden Streifenwagen besteht aus integrierten, hochauflösenden Infrarot- und Videokameras, die den Beamten gestatten, auch durch Mauern zu "schauen". Der Job ist nicht ungefährlich, denn bei Nacht sind Hindernisse wie Stromkabel oder Antennen nur schwer auszumachen. Dennoch hat sich die Überlegenheit dieser Straßenunabhängigen Art der Verfolgung Krimineller seit Jahren mehr und mehr bewährt.   (G. Schmid)

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daß am 24. Dezember 1944 der erste Strahlbomber-Angriff der Welt erfolgte? Hauptmann Diether Lukesch, Kapitän der 9.Staffel des KG 76, startete an diesem Tag um 10:14 Uhr mit weiteren 8 Flugzeugen vom Typ Arado Ar 234 B und flog mit hoher Geschwindigkeit auf das Ziel, die Stadt Lüttich in Belgien zu. 35 Minuten nach dem Start warfen die Strahlbomber ihre Bombenlast von je 500 kg auf Lüttich ab. Eine Fabrik und die umliegenden Werksanlagen wurden dabei beschädigt. Unbehelligt kehrten alle Bomber wieder zurück. Gegnerische Jagdflugzeuge waren nur bei Start und Landung eine Gefahr für die Ar 243 "Blitz", im Horizontalflug war sie schneller als alle Gegner. Von den 210 bis Kriegsende gebauten Maschinen kam etwa die Hälfte zum Einsatz. Die ersten Ar 234 hatte ein Abwurffahrwerk und landeten auf Kufen. Spätere Versionen hatten ein Einziehfahrwerk.   (G. Schmid)

Wußten Sie schon...

daß es bereits 1970 ein deutsch/italienisches VSTOL-Kampfflugzeug gab? Die VFW VAK 191 entstand aufgrund einer Ausschreibung der NATO im Jahre 1961. Senkrechtstarter bieten aus militärischer Sicht den Vorteil, ohne große, leicht zerstörbare Start- und Landebahnen auszukommen. Im Vergleich zu Hubschraubern besitzen sie außerdem eine erheblich größere Reichweite und Fluggeschwindigkeit. Die VAK 191 besaß schon eine starke Ähnlichkeit mit dem Harrier der RAF. Das Schub - Hubtriebwerk RB 193-12 besaß 4 Schwenkdüsen die innerhalb einer Sekunde über einen Bereich von 100 Grad drehbar waren. Der Senkrechtstart wurde bei der VAK 191 allerdings noch durch 2 zusätzliche Hubtriebwerke  RB 162-81 F 08 unterstützt. Davon saß eines im Heck kurz vor dem Seitenleitwerk, das andere direkt hinter dem Cockpit. Zur praktischen Erprobung der Schwebeflugsteuerung erfolgte der Bau eines Schwebegestells SG 1262. Die ersten Schwebeflüge wurden als Fesselflug durchgeführt. Erstmalig 1966 fand der erste Freiflug mit dem SG 1262 statt, 1968 eine beeindruckende Vorführung auf der Luftfahrtschau in Hannover. Drei Jahre später, am 10. September 1971, erfolgte der erste Senkrechtstart des Prototyps V1. Etwa ein Jahr später wurde das deutsche Senkrechtstarterprogramm eingestellt.   (T. Fedor)

VAK191 Triebwerk


Wußten Sie schon...

daß das berühmteste Jagdflugzeug der Britischen Royal Air Force, die Supermarine Spitfire, aus einem Wasserflugzeug entwickelt wurde? Die Supermarine S6B, designed von Reginald Mitchell, war 1931 das schnellste Flugzeug der Welt und erreichte mit ihrem 2.530 PS starken Rolls Royce R V-12 Motor die damals unglaubliche Geschwindigkeit von 656 km/h. Reginald Mitchell war es dann auch, der die Erkenntnisse aus der schnellen S6B bei der Entwicklung der Spitfire nutzte. Die aerodynamisch günstige Form des Rumpfes und die widerstandsarmen elliptischen Tragflächen sind der S6B sehr ähnlich. Das Bild zeigt die originale Supermarine S6B (links unten) und eine Spitfire Mk.Ia (im Hintergrund rechts), beide Maschinen sowie die Schneider-Trophy sind im Science Museum London zu bewundern. (G. Schmid)

Science Museum London
Wußten Sie schon...

daß vor 75 Jahren, genau am 21. Oktober 1929, das berühmte 12-motorige Flugboot Dornier Do-X mit unglaublichen 169 Personen an Bord zu einem Demonstrationsflug abhob? Nach diesem für viele Jahre geltenden Weltrekord brach das Flugboot zu Flügen rund um den Erdball auf, wo es überall begeistert empfangen worden ist. Leider für die damalige Zeit zu groß, wurde die Do-X kein wirtschaftlicher Erfolg. Außer der berühmten D-1929 wurden lediglich zwei weitere Exemplare für Italien hergestellt: Die `Umberto Maddalena´ I-REDI und `Allessandro Guidoni´. Beide Maschinen gingen in den Kriegswirren verloren. Für die D-1929 wurde ein passendes Heim gefunden: Es war das größte Austellungsstück der berühmten Berliner Luftfahrtsammlung...leider um dort durch einem Bombenangriff zerstört zu werden. Wegen seiner Größe konnte es natürlich nicht ausgelagert werden. (Stefan Schmoll)

Wußten Sie schon...

daß der Zeppelin LZ 129 "Hindenburg" bei der Katastrophe vom 6. Mai 1937 nicht durch einen Anschlag sondern durch statische Aufladung Feuer fing? Der letzte Abschnitt der Reise nach Lakehurst führte durch einen Luftraum mit Gewitteraktivitäten. Hierbei wurde der Zeppelin statisch aufgeladen. Als das Luftschiff in Lakehurst den Landemast berührte, entzündete sich durch die elektrische Entladung die hochgradig brennbare Außenfarbe der "Hindenburg". Die mit dem brennbaren Wasserstoffgas gefüllten Zellen fingen erst einige Augenblicke später Feuer. Alles in allem spielte sich die Katastrophe wie im Zeitraffer ab. Nach nur 30 Sekunden lagen von dem einst stolzen Luftschiff nur noch glühende Gerippeteile am Boden. 36 Menschen fanden dabei den Tod. (GS)

Farbe
Wußten Sie schon...

daß lange vor der Erfindung des Fernsehapparates die "Himmelsschreiber" ihre Werbebotschaften für tausende Menschen sichtbar machten? Major J. C. Savage, ein englischer Pilot des ersten Weltkrieges, mußte sich, wie viele seiner Pilotenkameraden, nach dem Ende des Krieges ernsthafte Gedanken über seine Zukunft machen. Den Himmel als Werbefläche zu nutzen war seine Idee und schnell hatte er Verträge mit namhaften Großfirmen geschlossen. Seine aus Militärbeständen erworbene S.E.5A hatte er mit zwei langen Auspuffrohren modifiziert, die sich unter dem Leitwerk vereinten. In dieses Rohrsystem wurde Öl eingespritzt, das zusammen mit dem heißen Abgas einen weißen Rauch bildete. Bei ruhiger Luft blieb die an den Himmel geschrieben Schrift bis zu zehn Minuten lesbar. Das Flugzeug ist heute im Science Museum in London ausgestellt. (GS)

Wußten Sie schon...

daß Charles A. Lindbergh (1902-1974) seine Pilotenlaufbahn als Barnstormer-Pilot begann? 1922 schrieb sich Lindbergh bei einer Flugschule in Lincoln, Nebraska (USA) ein. Er liebte das Abenteuer und den Nervenkitzel und nahm in dieser Zeit nicht nur Flugstunden sondern übte sich auch in Wingwalking und Fallschirmspringen. Ein Jahr später kaufte Lindbergh aus Armeebeständen einen Curtiss "Jenny" Doppeldecker und zog damit als Schausteller-Pilot durch die USA bevor er 1924 in die U. S. Army Flying School eintrat. Zwei Jahre später war er der erste Postflieger Chicago, Illinois, and St, Louis, Missouri. In Chicago wurde Lindbergh dann auch auf den Preis von 25.000 US$ aufmerksam, den der Hotelbesitzer Raymond Orteig für die erste Überquerung des Atlantik ausgeschrieben hatte. Der ehrgeizige Lindbergh nahm die Herausforderung an..... (G. Schmid)

Wußten Sie schon...

daß Erich Weisz (später Erik Weiss) - besser bekannt als Harry Houdini der Entfesselungskünstler, auch als Luftfahrtpionier bezeichnet werden kann? Während einer Tournee in Deutschland kaufte er sich einen Voisin Doppeldecker, die ersten Probeflüge fanden im Dezember 1909 in Hamburg statt.
Auf der Überfahrt zur nächsten Tournee in Australien befand sich auch der Doppeldecker an Bord des Schiffes. Houdini nutzte ihn als Werbung für seine Shows, Flugvorführungen wurden öffentlich angekündigt und fanden breiten Zulauf. Waren es doch die ersten motorisierten gesteuerten Flüge auf dem australischen Kontinent.
Am 31. März 1910 stellte er dann in Diggers Rest den 17. Flugrekord der Geschichte auf. Nach dem Start legte er eine Strecke von 6 Meilen innerhalb von 7min und 37 Sekunden zurück. Die Flughöhe betrug dabei 100 ft (ca. 30 m). Das war auch zugleich sein letzter Flug, vermutlich war es ihm nicht mehr gefährlich genug.

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daß das erste Strahlverkehrsflugzeug in Nordamerika nicht von den bekannten US-Amerikanischen Flugzeugherstellern Boeing, Douglas oder Convair gebaut wurde? Es war die Firma Avro Canada, die schon 1946 am Entwurf eines Airliners mit Strahlturbinen arbeitete und am 10. August 1949, zwei Wochen nach dem Erstflug der britischen De Havilland "Comet" mit dem Erstflug der Avro C-102 "Jetliner" die Fachwelt in Staunen versetzte. Obwohl die Versuchsflüge ohne Zwischenfälle absolviert wurden, stoppte Avro Canada den Bau des 50-sitzigen Airliners noch bevor die Serienfertigung begonnen hatte. (G. Schmid)

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daß im September 1939 der erste Luftangriff der britischen Royal Air Force auf die deutsche Flotte in Wilhelmshaven stattfand? Geflogen wurde der Einsatz mit zweimotorigen, mittelschweren Bombern vom Typ Bristol Blenheim. Dieser bereits seit 1936 gebaute Flugzeugtyp war es auch, der erstmals im zweiten Weltkrieg ein Bordradar zur Früherkennung feindlicher Flugzeuge mit sich führte. (G. Schmid)

Bristol Blenheim

Bristol Blenheim

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daß das berühmte Jagdflugzeug North American P-51 "Mustang" von nicht weniger als 55 Luftwaffen der Welt eingesetzt wurde? Auf eine Ausschreibung im Jahr 1940 hin begann man bei North American mit der Entwicklung eines neuen Jägers, der mit einem "Standardpiloten" von 1,78m Größe und 75 kg Gewicht Höchstleistungen erzielen sollte. Knapp vier Monate später flog der Prototyp der P-51 Mustang. Dieser neue Propellerjäger sollte nicht nur den Verlauf des zweiten Weltkrieges maßgeblich beeinflussen, sondern weit in das Zeitalter der Düsenjäger im Einsatz bleiben. So befanden sich in der Schweiz noch bis 1957 mehr als 100 Maschinen im Dienst. Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, daß sich von den einst mehr als 15.000 gebauten Exemplaren heute noch 154 in flugfähigem Zustand befinden. (G. Schmid)

P-51D

P-51D "Mustang"

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daß der bekannte US-Amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson auch ein Flugzeugtriebwerk gebaut hat? Der Zweizylinder-V-Motorradmotor "Harley Davidson 24 FE" aus dem Jahr 1924 erbrachte aus einem Liter Hubraum eine Leistung von ca. 15 PS. Das war genug für das 1926 gebaute Eigenbauflugzeug "Karhu 1" (Bär) der finnischen Brüder Niilo, Valto und Uuno Karhumäki. Die Bilder rechts zeigen den Motor 24 FE sowie Niilo Karhumäki mit dem Flugzeug "Karhu 1". (G. Schmid)

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daß William T. Piper (1881-1970), einer der erfolgreichsten Hersteller von Kleinflugzeugen, in seinem ganzen Leben nur ein einziges Mal in einem Flugzeug mitflog? Dieses Erlebnis, das im Jahr 1928 stattfand, beschrieb der Vater von 5 Kindern als "laut und unbequem". Außerdem machte er deutlich, daß er von dieser "unsicheren Art der Fortbewegung" nicht viel halte. Wenige Jahre später hatte sich seine Firma mit Schul- und Sportflugzeugen wie der Piper J-2 bis J-5 "Cub", der L-4 "Grasshopper" und Nachkriegsflugzeugen wie der PA-18 "Super Cub" oder der seit 1960 in Produktion befindlichen PA-28 in der Geschichte der Luftfahrt einen festen Platz erobert. (G. Schmid)

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daß die Russin Valentina Stepanovna Gryzodubova (1910-1993) die einzige Pilotin war, die im zweiten Weltkrieg ein komplett aus Männern bestehendes Flieger-Regiment befehligte. 1942 wurde die Ausnahmepilotin zur Kommandeurin des 101. Langstreckenregimentes ernannt. Das Bild zeigt Valentina Gryzodubova im Cockpit. (G. Schmid)

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daß der deutsche Flugzeugführerschein mit der Nr.1 am 1. Februar 1910 ausgestellt wurde? Als am 28. Juli 1908 in Kiel die erste offizielle Flugvorführung Deutschlands stattfand, war August Euler unter den Besuchern. Der am 20. November 1868 geborene Fahrrad- und Automobilfabrikant war sofort Feuer und Flamme für die Fliegerei, und das obwohl der einzige bei dieser Veranstaltung vom Dänen C.H. Ellehammer gezeigte Flug nur über eine Distanz von 47 Metern führte. Die Prüfung zum Luftfahrerschein für Doppeldecker legte Gustav Euler dann am 31.12.1909 auf dem Flugplatz Darmstadt mit seinem eigenen Flugzeug ab. Da es noch keine entsprechende Behörde für Motorflieger gab, wurde die Prüfung vom Deutschen Luftschifferverband, einem Mitglied der Fédération Aeronautique Internationle (FAI), abgenommen. Den Flugzeugführerschein mit der Nr.2 erhielt übrigens Hans Grade, der am selben Tag wie Euler, jedoch in Johannisthal, auf seinem Eindecker die Prüfung abgelegt hatte.

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daß die Republic XF-84H das erste Propellerflugzeug werden sollte, das schneller als der Schall fliegt? Die F-84 "Thunderjet" und "Thunderstreak" Jets wurden zwischen 1946 und 1957 zwar weit über 7.000mal gebaut, litten jedoch stark unter den damals noch recht leistungsschwachen Strahlturbinen. Mit der XF-84H kam 1955 eine ganz ungewöhnliche Version der F-84 in die Flugerprobung. Das Strahltriebwerk war durch zwei Allison T38 Turbinen ersetzt worden, die über ein Getriebe einen großen Propeller mit breiten Blättern antrieben. Ziel dieser Konstruktion war es, die starken Beschleunigungs- und Steigwerte des Propellerantriebes mit der hohen Geschwindigkeit eines Düsenjägers zu verbinden. Es wurden jedoch nur zwei Prototypen gebaut. Das Flugzeug erreichte nie die erhofften Leistungen, dafür einen zweifelhaften Rekord: Die XF-84H "Thunderscreech" war nach einstimmiger Meinung aller am Projekt beteiligten Personen unumstritten das lauteste Flugzeug, das je gebaut wurde. (G. Schmid)

XF-84H

XF-84H

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daß das größte ferngesteuerte Flugzeug eine originale Boeing 720 war? 1982 beschlossen NASA und FAA den größten Crashtest in der Luftfahrtgeschichte. Ein ausgemustertes Verkehrsflugzeug sollte Informationen liefern, die man bis zu diesem Zeitpunkt nur im Rahmen der Unfallforschung erahnen konnte. Die Boeing 720 wurde mit 350 Sensoren ausgestattet, Cockpit und Kabine wurden mit Dummies besetzt und die Tanks befüllte man zu Versuchszwecken mit einem Kerosingemisch, das bei einem Crash schwer entflammbar sein sollte. Am 1. Dezember 1984 war es dann so weit - nach 14 bemannten Testflügen startete die Boeing 720 per Fernsteuerung auf dem Dryden Testgelände der NASA. 9 Minuten nach dem Start erfolgte die ferngesteuerte Bruchlandung. Das schwer entflammbare Kerosin erwies sich als untauglich, es entzündete sich ebenso schnell wie normaler Treibstoff. Sehr wertvoll für die Forschung waren hingegen die von den Sensoren übermittelten Daten und die Bilder der installierten Kameras. (G. Schmid)

Wußten Sie schon...

daß die Propeller aus den Anfängen der motorisierten Luftfahrt noch starke Ähnlichkeit mit Schiffsschrauben hatten? Da man ja noch keinerlei Erfahrung mit dem Element Luft hatte, übernahm man für die ersten motorisierten Luftschiffe Mitte des 19. Jahrhunderts einfach die Erkenntnisse aus der Seefahrt. Diese frühen Propeller hatten allerdings einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Schnell begann man mit der Verbesserung der Luftschrauben. Als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die motorisierte Luftfahrt immer schneller entwickelte, fanden auch die Propeller immer mehr zu ihrer heutigen Form. Das Bild zeigt einige Schritte aus der Evolution des Propellers. (G. Schmid)

Propeller

Propeller im Zeppelinmuseum Friedrichshafen

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daß die Wirbelschleppen hinter startenden und landenden Flugzeugen noch minutenlang eine unsichtbare Gefahr für nachfolgende Luftfahrzeuge darstellen? An den Tragflächenenden findet ein Druckausgleich zwischen der Unterseite (hier herrscht Überdruck) und der Oberseite (hier herrscht Unterdruck) statt. Hierbei ensteht ein rotierender Wirbel, der nur durch Rauch oder Kondensation sichtbar wird. Bei Start und Landung verursachen die Landeklappen noch zusätzlich starke Verwirbelungen. Bei großen Flugzeugen wie der der Boeing 747 erreichen diese unsichtbaren Wirbel die Stärke eines Tornados - wenn auch nur für kurze Zeit und auf begrenztem Raum. Verschiedene Abstürze kleiner und großer Flugzeuge sind durch Wirbelschleppen verursacht worden. Zur Sicherheit werden Flugzeuge deshalb "gestaffelt", eine von der Flugzeuggröße abhängige Wartezeit zwischen den Starts und Landungen verhindert diese gefährliche Begegnung mit den unsichtbaren Böen. (G. Schmid)

Wußten Sie schon...

daß der Wagner "Rotorcar", eine Mischung aus Auto und Hubschrauber, 1964 tatsächlich flog? Das unkonventionelle Land-/Luftfahrzeug hatte für den Flug einen luftgekühlten 4 Zylinder Umlaufmotor, der zwei über einander angeordnete und sich gegenläufig drehende Zweiblatt-Rotoren antrieb. Ein Drehmomentausgleich war damit nicht erforderlich. Der Entwurf des ganzen Fahrzeugs stammte vom Chefkonstrukteur der Fa. Wagner in Friedrichshafen, dem u.a. auch durch das kunstflugtaugliche Segelflugzeug Lo 100 bekannt gewordenen Ing. Alfred VogtFür die Fahrt auf der Straße kam ein Motor aus dem damals bekannten "Goggomobil" zur Verwendung. Der Experimentalhubschrauber "Rotorcar" konnte seine Flugerprobung erfolgreich absolvieren, wurde jedoch nie in Serie gebaut. Heute ist der Prototyp im Hubschraubermuseum Bückeburg zu bewundern. (G. Schmid)

Wagner "Rotorcar"

Wagner "Rotorcar"

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daß die Northrop P-61 "Black Widow" das erste Flugzeug war, das ausschließlich für die Verwendung als Nachtjäger gebaut wurde? Die Bombenangriffe bei Tag wurden im Laufe des zweiten Weltkrieges sowohl für die Alliierten als auch für die Achsenmächte immer verlustreicher. Als man damit begann, die Angriffe in die Nacht zu verlegen, waren neue Strategien zur Abwehr der Bomber erforderlich. Während England und auch Deutschland bereits vorhandene Kampfflugzeuge auf die Nachtjagd umrüstete, beschloß man in den USA neue Wege zu gehen. 1941 begann Northrop deshalb mit der Projektierung eines speziellen Nachtjägers für drei Mann Besatzung - einen Piloten, einen Funkmeßoperateur und einen Bordschützen/Funker, der die gewaltige Bewaffnung von 4 MGs Cal. 12,7 mm und 4 Kanonen Cal. 2 cm bediente. Von 1942 bis 1944 wurden schließlich 707 Stück des schweren Nachtjägers gebaut, die unter anderem auch als Verbindungsflugzeuge und Aufklärer Verwendung fanden. (G. Schmid)

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daß der Deutsche Hans Derschmidt im Jahr 1967 den wohl kleinsten manntragenden Tragschrauber gebaut hat? Das nur 35 Kilogramm leichte Gestell schnallte sich Hans Derschmidt wie einen Fallschirm auf den Rücken. Der Tragschrauber wurde aus hochwertigen Materialien gefertigt, so zum Beispiel stammten die Blätter des Hauptrotors mit einem Durchmesser 5,10 m von Bölkow. Die erfolgreiche Flugerprobung erfolgte im Hangaufwind der Alpen. Das einzige gefertigte Exemplar des Tragschraubers ist heute im Hubschraubermuseum Bückeburg zu sehen >>>Tipps-Hubschraubermuseum. (G. Schmid)

Derschmidt-Tragschrauber
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daß das größte Verkehrsflugzeug der beginnenden 30er Jahre, die Junkers G 38, sogar Passagiersitze in den Tragflächen hatte? Mit einer Flügeldicke von zwei Metern an der Flächenwurzel war genügend Platz für zwei exklusive Kabinen, die den Passagieren einen einmaligen Panoramablick in Flugrichtung gestatteten. D-2000 war das Kennzeichen des gigantischen viermotorigen Flugzeuges, das am 6. November 1929 seinen Erstflug mit dem Chefpiloten Wilhelm Zimmermann am Steuer absolvierte. Von der "Deutsche Luft Hansa AG" wurde die G 38 auf internationalen Strecken eingesetzt. Während der erste Prototyp zuerst 13, nach einigen Umbauten dann für 30 Passagiere Platz bot, konnte die zweite gebaute G 38 (D-2500) bis zu 34 Passagiere befördern. Es wurden lediglich zwei Maschinen gebaut. Während die D-2000 am 26. Mai 1936 mit der neuen Kennung D-AZUR zu Bruch ging, flog die D-2500 (später D-APIS) im Krieg als Militärtransporter, ehe sie 1941 in Athen durch Bomben zerstört wurde. (G. Schmid)

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daß es fliegende Flugzeugträger gab? Gegen Ende des ersten Weltkrieges hatten Deutschland, Großbritannien und die USA Versuche durchgeführt, bei denen Luftschiffe als Transportmittel für Flugzeuge dienten. Während für Deutschland nach dem Krieg die Luftfahrt vorläufig nicht gestattet war, fanden in den USA und England immer wieder sporadische Versuche statt - mit mäßigem Erfolg. Ab 1931 erfolgte dann die erfolgreiche Umsetzung in der Praxis: Die speziell für diesen Zweck von der Goodyear Zeppelin-Corporation gebauten US-Luftschiffe "Macon" und "Akron" sollten die ersten Exemplare einer Flotte von Flugzeugträgern der Lüfte sein. Curtiss baute das Jagdflugzeug F9C "Sparrowhawk" - speziell für den Einsatz auf diesen Luftschiffen. Mit einem über den Tragflächen montierten Fanghaken klinkte sich die "Sparrowhawk" am Trapez des Luftschiffes ein und wurde dann in den Luftschiffrumpf aufgenommen. Einen wirklichen Einsatz erlebten aber auch diese fliegenden Flugzeugträger nicht. Die "Akron" stürzte am 3. April 1933 während eines Sturmes ab. Knapp zwei Jahre später, am 12. Februar 1935, wurde auch die "Macon" mitsamt ihren vier "Sparrowhawks" als verschollen gemeldet. (G. Schmid)

Macon

Ein Modell der "Macon"

Macon

"Sparrowhawk" am Fanghaken.

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daß Geraldine Mock im Frühjahr 1964 als erste Frau die Erde im Alleinflug umrundete? "Spirit of Columbus" wurde die gebrauchte, lediglich mit zusätzlichen Treibstofftanks und Überlebensausrüstung ausgerüstete Cessna 180 getauft, mit der "Jerrie" Mock am 19, März 1964 um 9:31 auf die Reise machte. 29 Tage, 11 Stunden und 59 Minuten nachdem sie vom Airport in Columbus, Ohio gestartet war, kehrte sie wohlbehalten wieder zum Columbus Airport zurück. Hinter ihr lagen 37.172 Kilometer, die sie mit einem von der FAI anerkannten Geschwindigkeitsrekord für Flugzeuge mit einem Abfluggewicht von weniger als 1.750 kg zurückgelegt hatte. Geraldine Mock wurde von Präsident Lyndon B. Johnson für ihre Leistung ausgezeichnet. Sie flog die "Spirit of Columbus" nie wieder. Das Flugzeug ist heute im Smithsonian National Air and Space Museum ausgestellt. (G. Schmid)

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daß am 7. September 1909 der erste Flugplatz der U.S. Army in College Park, Maryland, eröffnet wurde? Als Orville und Wilbur Wright im Dezember 1903 ihre ersten erfolgreichen Motorflüge absolvierten, war das Interesse des Militärs an dem neuartigen Fluggerät nicht groß. Noch im Januar 1905, mehr als ein Jahr nach den ersten Flügen, lehnte der amerikanische Kongress finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung des Flugzeugbaues ab. Eine weitere Absage war die Anwort auf die erneute Bitte um Fördermittel im Oktober 1905. Erst 1908 erwarb das U. S. Militär für 25.000 US$ eine Wright Flugmaschine. Trotz eines Zwischenfalles am 17. September 1908 bei einem Demonstrationsflug, bei dem ein Leutnant der Army sein Leben verlor, hatte das Militär den Wert des Flugzeuges erkannt. (Gerhard Schmid).

Wright Flyer Replica

Eine flugfähige 3/4 Replica das Wright "Flyer". Der Flyer war das erste Flugzeug der U.S. Army

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daß am 12. März 1946 der erste Hubschrauber für die Zivilluftfahrt zugelassen wurde? Acht Jahre nachdem Hanna Reitsch in der Berliner Deutschlandhalle die erstaunlichen Möglichkeiten des Hubschraubers öffentlich vorgeführt hatte, war es die amerikanische Bell 47, die als erster Drehflügler die zivile Luftfahrt bereicherte. Mit der Entwicklung des "Modell 47" hatte man bei der Bell Helicopter Company bereits in den 30er Jahren begonnen. Der Prototyp wurde 1945 fertiggestellt. Es war eine sehr übersichtliche, zweisitzige Konstruktion, gerade einmal 750 kg leicht und angetrieben von einem luftgekühlten Lycoming Motor. Berühmt wurde die Bell 47 durch ihren Einsatz im Korea-Krieg, wo die Maschine beim frontnahen Verwundetentransport unverzichtbar wurde. Bis 1973 wurde die Bell 47 über 6.000 Mal in einer Vielzahl verschiedener Varianten gebaut. (G. Schmid)

Bell 47

Bell 47 im Hubschraubermuseum Bückeburg

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daß moderne Jagdflugzeuge wie F-16 oder Eurofighter aerodynamisch instabil sind? Von den Anfängen der Luftfahrt bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten alle Flächenflugzeuge eines gemeinsam - sie waren aerodynamisch stabil. Wenn der Pilot keine Steuerimpulse gab flogen sie eigenstabil geradeaus, wenn der Antrieb ausfiel konnten sie vom Piloten im kontrollierten Gleitflug zur Landung gebracht werden. Bei modernen Militärjets ist das anders. Auf Eigenstabilität wird zu Gunsten der Manövrierfähigkeit verzichtet. Ohne ständige Steuerimpulse ist mit einem solchen Flugzeug ein Flug nur schwer möglich. Computer kontrollieren Höhen-, Seiten- und Querruder und halten das instabile Flugzeug damit in der gewünschten Fluglage. Zur Sicherheit ist diese Steuerung mit Backup-Systemen abgesichert. Fallen all diese Systeme aus, so ist eine Kontrolle des Flugzeuges für den Piloten nur noch sehr schwer möglich. (G. Schmid)

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daß am 28. November 1995 die erste vollständig computergesteuerte Landung eines Verkehrsflugzeuges durchgeführt wurde? Es war eine McDonnell Douglas MD-11. Der Vorläufer dieses Airliners, die Douglas DC-10, hatte ihren Erstflug am 29. August 1970. Die Piloten der DC-10 erhielten damals noch Unterstützung durch einen Flugingenieur, der die Piloten bei der Überwachung der vielen technischen Vorgänge unterstützte. Im Laufe der Jahre hielt der Computer Einzug in der Luftfahrt und als Nachfolgemodell der DC-10 war die MD-11 mit modernster Computertechnik ausgestattet. Der Flugingenieur wurde durch Computer ersetzt und - wie die erste vollständig computergesteuerte Landung bewiesen hatte - auch die Piloten könnten im Ernstfall ersetzt werden. Die vollautomatische Landung wurde nach dem Anschlag vom 11. September als mögliche Lösung für den Fall einer Flugzeugentführung diskutiert, jedoch wurden diese Systeme bisher nicht in Verkehrsflugzeuge eingebaut. (G. Schmid)

MD-11

MD-11im Landeanflug auf den Flughafen Zürich-Kloten

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daß bis 1973 bei allen Linienfluggesellschaften der Welt nur männliche Piloten im Einsatz waren? Emily Howell Warner bekam am 29. Januar 1973 als erste Frau eine Anstellung als Pilotin im Liniendienst der US-Amerikanischen Fluggesellschaft Frontier Airlines - nachdem sie sich fünf Jahre lang hartnäckig beworben hatte. Drei Jahre nach ihrem Dienstantritt bei Frontier wurde sie - ebenfalls der erste weibliche - Flugkapitän. Die Entscheidung für eine berufliche Karriere als Berufspilotin traf Emily Howell Warner bei ihrem ersten Flug im Alter von 17 Jahren. Bis zu ihrer Pensionierung erreichte Emily Howell Warner eine Flugzeit von mehr als 21.000 Stunden. Im Jahr 2001 wurde sie in die Women's Hall of Fame in Seneca Falls, New York aufgenommen, ihre Kapitänsuniform ist im Smithsonian Institut ausgestellt. (G. Schmid)

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daß im Oktober 1928 vom U. S. Army Air Corps das erste "Gesamtrettungssystem" für Flugzeuge entwickelt wurde? Was heute in der Klasse der Ultraleichtflugzeuge Vorschrift ist, wurde schon vor mehr als 75 Jahren getestet - ein großer Fallschirm, der ein Flugzeug samt Passagieren sicher zur Erde bringen soll falls ein kontrollierter Flug mit sicherer Landung nicht mehr möglich ist und ein Absturz droht. Das Bild zeigt den Prototyp eines Gesamtrettungssystemes für Segelflugzeuge. (G. Schmid)

Rettungssystem

Rettungssystem

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daß der erste Flug in das "Auge" eines Hurricanes zur Erforschung dieser gewaltigen nordatlantischen Wirbelstürme am 14. September 1944 durchgeführt wurde? U.S. Col. Floyd B. Wood, Major Harry Wexler, und Lt. Frank Record flogen mit einer Douglas A-20 "Havoc" erfolgreich in das Innere eines der gefährlichsten Stürme der Welt und kehrten unversehrt mit einer Fülle wertvoller Meßdaten wieder zurück. Die weltweit einzige flugfähige A-20 "Havoc" können Sie übrigens im Lone Star Flight Museum in Galveston/Texas bewundern >>>Tipps .   (G. Schmid)

Douglas A-20 "Havoc"

A-20 "Havoc"

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daß es Versuche mit einem Überschall-Wasserflugzeug gab? In der Geschichte der Luftfahrt spielten die Wasserflugzeuge immer eine große Rolle. Ihre Unabhängigkeit von befestigten Flugplätzen war ein unschätzbarer Vorteil - insbesondere für das Militär. Die XF2Y-1 "Sea Dart"  war die Antwort auf einen Auftrag des U.S. Navy's Bureau of Aeronautics an die Firma Convair zur Entwicklung eines einsitzigen Überschall-Jägers mit "Wasserskiern". Im Gegensatz zu den bisherigen Wasserflugzeugen verfügte die "Sea Dart" nicht über Schwimmkörper. Der Auftrieb und das Gleiten auf dem Wasser enstand wie bei einem Wasserski-Fahrer erst durch die Vorwärtsbewegung. Am 3. August 1954 durchbrach die "Sea Dart" mit Convair-Cheftestpilot E. D. "Sam" Shannon am Steuer die Schallmauer. Fünf Prototypen der "Sea Dart" wurden gebaut, drei davon wurden in der Flugerprobung eingesetzt. Das Projekt wurde eingestellt, da die U.S. NAVY keinen Bedarf für diese Maschine sah und auch keine weiteren finanziellen Mittel freigab. (G. Schmid)

Convair XF2Y-1 "Sea Dart"

XF2Y-1 "Sea Dart"

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daß das Aufklärungs- und U-Boot-Bekämpfungsflugzeug Bréguet 1150 "Atlantic" das einzige weltweit im Einsatz befindliche Flugzeug dieser Art ist, das speziell für diesen Einsatzzweck entworfen und gebaut wurde? Lesen Sie hier unser     >>>Special Bréguet "Atlantic"

Bréguet Atlantic Special
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daß die ersten Blindflüge bereits Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre durchgeführt wurden? Lt. Jimmy Doolittle hatte am 24. September 1929 die Möglichkeit des Blindfluges unter Beweis gestellt als er am Mitchell Field in Long Island, New York, startete, einen 15 Meilen langen Kurs abflug und anschließend sicher landete - ohne Sicht aus dem Cockpit. Seine Instrumente waren: künstlicher Horizont. Höhenmesser, Varioneter und Kompass. Für alle Fälle saß bei diesem Flug Lt. Benjamin Kelsey als Sicherheitspilot im vorderen Cockpit. Major Albert F. Hegenberger vom U.S. Army Air Corps führte am 9. Mai 1932 den ersten "Solo-Instrumentenflug" durch. Auf der U.S. Army Air Corps Base Patterson Field (heute Wright-Patterson AFB) in Dayton, Ohio, startete der gelernte Luftfahrtingenieur mit einer Douglas BT-2 ohne jegliche Sicht nach draußen und landete fünf Minuten später wieder sicher. Die ersten Schritte zur Allwettertauglichkeit des Flugzeuges waren damit eingeleitet worden. (G. Schmid)

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daß Ross Perot Jr. und Jay Coburn 1982 erstmals einen Flug rund um die Erde in einem Helikopter unternahmen? "Spirit of Texas" hieß der modifizierte Hubschrauber vom Typ Bell Long Ranger 206, mit dem die beiden Piloten am 1. September 1982 in Fort Worth, Texas, starteten. 29 Tage, 3 Stunden, 8 Minuten und 13 Sekunden später erreichten die Abenteurer wieder das heimatliche Fort Worth. Die Gesamtflugzeit betrug 246,5 Stunden, die Durchschnittsgeschwindigkeit 117 mph.   (G. Schmid) 

Bell Long Ranger

Bell Long Ranger

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daß der Motor des Wright Flyer bei einem Gewicht von 91 kg ganze 12 PS leistete? Es gab zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts noch keine speziellen Flugmotore und herkömmliche Automotoren waren viel zu schwer. Also konstruierten die Brüder Wright selbst einen wassergekühlten Vierzylinder Flugmotor für ihren "Flyer" Im Dezember 1903 gelang so der offiziell erste Motorflug. In hundert Jahren hat sich viel verändert. Moderne Flugmotoren erreichen bei geringerem Gewicht ein vielfaches an Leistung - bei enormer Zuverlässigkeit. Die Turbine Allison 250-C20 zum Beispiel leistet bei einem Gewicht von weniger als 80 kg bis zu 420 PS. Sie wird hauptsächlich in Hubschraubern wie z. B. Jet Ranger, OH58, AS355, BO 105 und A109 verwendet, aber auch als Propellerturbine für Flächenflugzeuge. (G. Schmid)

 
 
 

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