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National Championship Air Races 2004, Reno, NV, USA

- ein Bericht von Gerhard Schmid und Thomas Mayer -

Nicht wenige Teilnehmer der Unlimited Class sind zugleich Rekordflugzeuge. "Rare Bear", der Sieger des diesjährigen Rennens, hält seit dem 21.08.1989 den Geschwindigkeitsweltrekord für kolbenmotorgetriebene Propellerflugzeuge mit sagenhaften 850,263 km/h. Erzrivale "Dago Red" ist World Speed Record Holder auf dem 15km Kurs - mit 832.551 km/h.

Die besten Flugmotor-Spezialisten kitzeln die letzten Reserven aus den sündhaft teuren Motoren. Jedes PS kostet hier viel Geld. Und dennoch wird in Kauf genommen, daß die Lebensdauer der bis zu über 4000 PS starken Triebwerke dadurch erheblich verkürzt wird. Egal, die meisten Rennteams haben das nötige Kleingeld - eine Ausnahme bildet das legendäre Team "Rare Bear". Seit Jahren wird bei Lyle Shelton's Truppe chronischer Geldmangel mit doppeltem Enthusiasmus ausgeglichen. Und zum Glück hat sich auch ein Fanclub gebildet, der mit Spenden das Team unterstützt.

David gegen Goliath hieß es 2004. Das Team "Dago Red" mit anscheinend ebensovielen leistungsmäßigen wie finanziellen Reserven als Titelverteidiger wurde herausgefordert vom Team "Rare Bear". Tag und Nacht wurde in der Bärenhöhle gearbeitet und es hat sich gelohnt - auch wenn zuletzt noch ein bißchen Glück nachgeholfen hat - Skip Holm hatte mit "Dago Red" einen Pylon geschnitten. Das gibt 16 Strafsekunden. Genug für den Sieg von Pilot John Penney und das Team "Rare Bear"...

Above and Beyond
 
#77 Sie haben alles gegeben und es hat sich gelohnt. #77 "Rare Bear" Pilot John Penney hält stolz die begehrte Trophäe für den Sieg in der Unlimited Class im Arm.
#4 Die letzten fünf Unlimited Siege gingen auf das Konto von #4 "Dago Red". Zweimal wurde die stark modifizierte Mustang dabei von Bruce Lockwood geflogen, die letzten drei Rennen saß Skip Holm im Cockpit.
#77 Tag und Nacht wurde in der "Bärenhöhle" geschraubt. Viele kleine und manchmal auch größere Probleme mußten beseitigt werden. Ohne Teamwork geht nichts bei den Reno Races.
#4 - #114 Skip Holm wartet bis Dennis Sanders mit der Sea Fury "Argonaut" gelandet ist. Dann wird vor dem Start die stromlinienförmige Haube der "Dago Red" geschlossen. Inclusive 16 Sekunden Strafzeit nach Pyloncut erreichte Dago 456.837 mph.
#77 Nicht mehr viel erinnert an die ursprüngliche Grumman F8F-2, schon gar nicht die Leistungsdaten. Der R-3350 leistet ca. 4.000 PS. Der Spritverbrauch bei Vollast liegt mit ca. 2.200 (zweitausendzweihundert) Litern pro Stunde doppelt so hoch wie bei der Serien-Bearcat.
#4 "Dago Red" ist eines der schnellsten Kolbenmotor-Flugzeuge der Welt. Eigentümer Terry Bland hat sich damit zwar nicht das billigste, aber sicher eines der schönsten Spielzeuge der Welt zugelegt.
#77 Der Stirnwiderstand ist bei Sternmotor-Flugzeugen immer etwas größer. Das läßt sich kaum ändern. Aber die Zelle der "Rare Bear" ist glatt wie ein Segelflugzeug. Im Finale erreichte John Penney 469.961mph.
#4 Ein Kälteeinbruch mit Schneefall überraschte die Teilnehmer und Besucher der Reno Races am letzten Veranstaltungstag. Die Rennen fanden trotzdem statt.
#77 Die Spannweite wurde um ca. 1,5 m verringert, die Klappen wurden entfernt. Das macht die Bearcat schneller, aber auch anspruchsvoller zu fliegen. Man beachte die sehr kleinen Querruder.
#11 Nach dem Motorplatzer mit anschließender Bruchlandung vor zwei Jahren wurde dem RR Merlin der #11 "Miss America" in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Links im Bild Rick Shanholtzer, einer der Experten für das Tuning solcher Motoren.
#77 - #232 Der Bär greift an! Maschinen und Piloten sind an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. Dünne Wasserdampfstreifen zeigen daß die Spray-Bars arbeiten. Ein Defekt oder ein Pilotenfehler könnte jetzt fatale Folgen haben.
#11 Nach Problemen mit der Propellerverstellung musste bei "Miss America" die mächtige Luftschraube ab- und wieder angebaut werden. Auch hier ist wieder Präzisionsarbeit gefragt.
#232 Das schnellste Pferd im Stall von Michael Brown ist die stark modifizierte Hawker Sea Fury #232 "September Fury". Mit 455.170 mph reichte es für den dritten Platz.
#11 Brent "Doc" Hisey rollt mit "Miss America" zum Testflug. Per Funk kann er dem Team die Meßdaten mitteilen. Alles drückt die Daumen...
#232 Ein Jahr Zeit bleibt Michael Brown um die Top-Speed von "September Fury" zu steigern. Ausgereizt dürfte das Potential der Sea Fury noch nicht sein.
#11 Auf dem Vorfeld wird Brent Hisey von seinem Team erwartet. Alles lief reibungslos. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte das Feld von hinten aufgerollt werden...
#13 404.869 mph sind im Gold Race schon wieder so langsam, daß man überrundet wird. Nelson Ezell, der hier die Hawker Sea Fury von Howard Pardue fliegt, ist der schnellste mit einer äußerlich originalen Maschine und landete auf Platz sechs.
#11 Von jeder Seite eine Augenweide: "Miss America" ist eine lebende Reno Air Racing Legende.
#13 Die Klappen sind voll ausgefahren, noch ein wenig schweben im Bodeneffekt und Nelson Ezell setzt mit der #13 "Fury"sanft auf.
#11 Aus der Silver Class hat sich Brent Hisey in die Gold Class hochgearbeitet. Mit 378.667 mph im Finale erreichte er den siebten Platz.
#5 Wohl die phantasievollste Bemalung im Teilnehmerfeld hat die Mustang #5 "Voodoo". Im letzten Jahr einem Unglück knapp entgangen (der Motorträger war gebrochen, die sofortige Notlandung rettete Pilot und Maschine), erschien die P-51 2004 in alter Frische...
#86 Die kleinste Maschine im Unlimited Gold ist #86 "Czech Mate". Daß dieses Flugzeug als Yak-11 das Licht der Welt erblickte ist kaum noch zu erkennen. Außer den Tragflächen ist hier nichts mehr original.
#5 ...mit neuem Piloten: Hinter dem Steuerknüppel der "Voodoo" sitzt kein geringerer als der mehrfache Space-Shuttle-Kommandant Curt Brown. Mit 364.728 mph war Curt gut 100 mph langsamer als "Rare Bear".
#86 Der R-2800 Doppelsternmotor leistet über 2.500 PS. Das ist etwa fünfmal soviel wie bei der Serienmaschine. Der riesige Propeller stammt von einer Douglas A-1 Skyraider. Nur mit viel Quer- und Seitenruder läßt sich "Czech Mate" beim Start beherrschen.
#20 Vom Glück verlassen war Dan Martin mit seiner P-51D #20 "Ridge Runner". Schon zu Beginn der Rennen lief nicht alles glatt und das Finale mußte er mit technischen Problemen nach 5 Runden beenden.
#86 Ängstlich darf man nicht sein als Unlimited Race Pilot. Sherman Smoot hat viel Erfahrung. Er flog u. a. F-4 Phantom bei der US NAVY. Präzise wie auf einem Flugzeugträger muß auch die Yak gelandet werden - exakt Dreipunkt, sonst ist der Prop kaputt.
#20 Die Mechaniker arbeiteten hart, doch "Ridge Runner" ging im letzten Rennen die Luft aus.
#86 Im Rumpf der "Czech Mate" befindet sich der Ölkühler, der aus zwei "in Reihe geschalteten" Grumman Tracker Ölkühlern gebaut wurde. Mit 427.410 mph landete Sherman Smoot mit der schnellen Yak auf Platz 4.
#8 Die dickste Nase im Teilnehmerfeld hat wohl #8 "Dreadnought", die gewaltige Sea Fury der bekannten Sanders-Brüder. Unter der Cowling arbeitet der größte Sternmotor, der zu bekommen ist - der Pratt&Whitney R-4360 mit 28 Zylindern und ca. 70l Hubraum.
Pace Plane Das ist die Lockheed T-33 des Planes of Fame Museum. Am Steuer ist Steve Hinton, der viele Jahre selbst Unlimited Races flog. Steve hat vor einigen Jahren die Nachfolge von Bob Hoover als Pace Plane Pilot übernommen. Er startet die Unlimited Races und hilft wenn es ein Mayday gibt.
#8 - #81 Hier wird viel Staub aufgewirbelt - Die Mustang "Lady Jo" und "Dreadnought" (rechts) beim Abbremsen kurz vor dem Start.
Unlimited Gold So sieht es aus wenn die Unlimiteds kurz nach dem Start des Rennens um die Plätze kämpfen. Den Sound kann man hier leider nicht wiedergeben... Man muß einfach dabei sein.
#8 - #81 Brian Sanders flog im Cockpit der #8 mit 426.570 mph auf den fünften Platz. Deutlich zu sehen: Die Seitenflosse ist vergrößert um die enorme Motorleistung auszugleichen.

Hier geht's weiter zu   >>>Teil 8

 

 

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